Arnsberg/Dortmund. Arnsberger Dortmund-Anhänger berichten von Unsicherheit beim Zwischenfall beim Bundesliga-Start. Kritik äußern einige an der Kommunikation.

Die Feierlaune erhielt einen Dämpfer: Noch kurz vor Ende des 1:0-Auftaktsieges vom Bundesligisten Borussia Dortmund gegen Bayer Leverkusen teilte die Polizei mit, dass alle Zuschauer wegen einer Gefahrenlage und eines Polizeieinsatzes im Stadion bleiben müssten. Schnell wurden Erinnerungen an den Terror von Paris während eines Länderspiel von Deutschland in Frankreich wach. Am Ende war ein verdächtiges alleingelassenes Fahrzeug mit laufendem Motorauf einem Stadion-Parkplatz die Ursache. Unsere Zeitung fragte heimische BVB-Fans nach ihren Eindrücken.

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Vor allem herrschte Unicherheit. „Es muss aber ein wichtiger Grund sein, sonst würden sie nicht die Nachricht durchsagen“, dachte Vorstandmitglied Marion Jakob vom BVB-Fanclub Powerland Arnsberg, Im Nachhinein wäre aus ihrer Sicht die Info besser gewesen, dass man nicht die Parkplätze aus Gefahrgünden betreten darf. So wäre die Unsicherheit der Besucher nicht auf das gesamte Stadiongelände bezogen gewesen. „Die allgemeine Information hat zu mehr Unsicherheit beigetragen“, sagt Marion Jakob. Alle Stadionbesucher hätten allerdings probiert anderweitig an Informationen zu kommen. Daher sei auch das Netz total überlastet gewesen.

Panik kam nicht auf

„Es kam keine Panik auf, alle sind ruhig geblieben“, sagt auch Sybille Schäfer, 2. Vorsitzende vom Arnsberger Fanclub Powerland. Sie stand im Block 12. „Allerdings herrschte etwas Verwirrung darüber das kein Grund angegeben wurde. Dieses führte zu Spekulationen“, so Sybille Schäfer. Bei einer ähnlichen Situation, die sie schon einma, im Stadion erlebt hatte, wurde sofort gesagt, dass ein herrenloser Rucksack gefunden worden sei.

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„Man hat natürlich direkt Leute kontaktiert, die zu Hause vor dem TV saßen, um rauszufinden was los ist. Und ich wurde von Bekannten zu Hause angeschrieben, was denn bei uns los wäre“, erzählt der BVB-Fan. Es seien dann viele aus den Blöcken raus gegangen und haben sich im Außenbereich des Stadions und unter den Tribünen aufgehalten, wo man nicht mitbekam, als die Situation aufgehoben wurde. „Ich bin dann irgendwann einfach raus gegangen und hab mich gewundert das die Tore offen waren und man nicht am Gehen gehindert wurde“, so Sybille Schäfer, „Alles in allem eine komische Situation die besser kommuniziert hätte werden können. Viele von uns fanden die Entscheidung aber richtig uns im Stadion zu belassen“.

Die Verunsicherung aber blieb: „Komisch wurde es dann noch mal auf dem Parkplatz C2 als Polizisten an den Bussen längs gingen und sagten: wenn wir können, sollten wir schleunigst fahren, es könne sein das der Parkplatz durch eine Hundertschaft geschlossen würde, es wäre was im Anmarsch“. Die Arnsberger Fans seien dann direkt eingestiegen und bei Vollzähligkeit gefahren. „Diese Situation war sehr beklemmend. Wir fanden die Entscheidung richtig, hätte aber anders kommuniziert werden sollen“.

Auch Ralph Kaufmann aus Arnsberg war im Stadion. „Im ersten Moment gehen einem da einige Gedanken durch den Kopf“, erzählt er, „aber Angst hatte ich keine“. Über soziale Netzwerke und Messenger-Dienste hätte man dann aber schnell mitbekommen, dass es sich um das Auto auf dem Parkplatz drehte. „Aus meiner Sicht waren die Infos okay, auch um keine große Unruhe aufkommen zu lassen“. Es sei besser eine halbe Stunde im Stadion zu warten, „bevor wirklich etwas passiert“.

So sieht das auch Eugen Kraas. Er ist Vorsitzender eines der größten BVB-Fanclubs überhaupt (Oeventrop-Freienohl). „Das haben die in Dortmund gut gemacht“, so Kraas. Auch die Polizei hätte ja zunächst Klarheit über die Lage bekommen müssen. „Alles gut“, so Kraas, „nix passiert und Auftaktsieg!“.