Hüsten. Von der Shisha-Bar blieb beim Brand in Hüsten nicht viel übrig. Darum zieht die Staatsanwaltschaft den Fall nun an sich.
Die Brandermittler der Kriminalpolizei haben das von einem Feuer am Mittwoch heimgesuchte Dachgeschoss des Gebäude des Edeka-Marktes an der Hüstener Bahnhofstraße am Donnerstag genau inspiziert, um nach Spuren der Brandursache zu suchen. Nun liegt der Fall nach Auskunft der Polizei bei der Staatsanwaltschaft Arnsberg.
Das hat Gründe: Da die Shisha-Bar über dem Edeka-Markt, in der das Feuer entstanden sein soll, komplett ausgebrannt ist, fand der Brandermittler der Polizei so viel nicht mehr vor, um genaue Hintergründe zu ermitteln. So konnte die Polizei Brandstiftung weder ausschließen noch ermitteln. Die Staatsanwaltschaft, so Polizeisprecher Sebastian Held, werde daher wohl einen Gutachter beauftragen, der gegebenenfalls nähere Hintergründe herausbekommen kann.
Das bedeutet, dass sich auch die Aufräumarbeiten verzögern dürften. „Das Objekt ist lahmgelegt“, sagt Julia Strunkowski. Sie ist Mitglied der Geschäftsführung und Prokuristin der Edeka-Märkte Weber. Wo sonst im Markt an der Hüstener Bahnhofstraße gerade vor Wochenenden Hochbetrieb herrscht, ist es aktuell einsam. Nach dem Feuer in der Shisha-Bar über dem bedeutenden Nahversorger des Stadtteils darf der Markt nicht betreten werden. Nur Gutachter, Polizei, Versicherungen und ausgewählte Personen kommen in das Gebäude. „Wann wir wieder öffnen können, wissen wir aktuell nicht“, so Julia Strunkowski.
So lief der Brandeinsatz in Hüsten>>>
Sicher ist aber wohl: Weder zum Wochenende hin noch in der kommenden Woche ist an einen Einkauf bei Edeka an der Bahnhofstraße zu denken. Der Schaden werde aktuell noch erfasst. Klar ist, dass der Eingangsbereich stark beschädigt ist - sowohl durch den Löschwasserschaden als auch durch die Hitze des Brandes in der darüberliegenden Bar. Auch das Edeka-Markenschild über dem Eingang ist halb zerschmolzen.
Viele Fragezeichen bei Edeka
Ehe repariert und erneuert wird, müsse entsorgt werden. Die Ware in dem Nahversorgungsgeschäft wird ebenfalls untersucht werden müssen. Fischware wird nicht mehr verwendbar sein - durch den nachwievor abgestellten Strom sind alle Kühlketten unterbrochen. „Noch wissen wir nicht, was wir später noch verkaufen können und was nicht“, so Julia Strunkowski. Auch das würden Sachverständige bestimmen können, wenn klar ist, bis in welche Bereiche des Edeka-Marktes die Verrauchung durch das Feuer hineingedrungen sei. „Wir hoffen nur, dass nicht alles weggeschmissen werden muss“, so Julia Strunkowski.
Evakuierung hat geklappt
Zunächst einmal ist die Geschäftsführung des Edeka-Marktes aber froh, dass alle Mitarbeiter und Kunden sowie Besucher der Bar rechtzeitig evakuiert werden konnten. Hierfür gab es von der Feuerwehr ausdrücklich ein großes Lob. „Das hat super gepasst“, sagte Feuerwehr-Sprecher Udo Schütte am Abend des Brandes, „das wurde hervorragend gemacht“. Als die Feuerwehr eintraf, seien alle Personen bereits am Rettungstreffpunkt gewesen. Eine Suche hatte nicht mehr stattfinden müssen.
Dass das alles so reibungslos funktionierte, kommt nicht von ungefähr. „So was übt man“, sagt Julia Strunkowski. Es gäbe regelmäßige Brandschutzbelehrungen und auch Brandschutzhelfer. „Allerdings haben auch die Kunden super mitgeholfen“, lobt die Prokuristin von Edeka Weber.
Die Feuerwehr sprach von 22 Personen aus Edeka-Markt und Shisha Bar, die zu evakuieren waren. Sie wurden vor Ort vom Rettungsdienst betreut - nur in ganz wenigen Einzelfällen hätte es zu einer Krankenhauseinweisung kommen müssen. Am Donnerstagmorgen war insgesamt von vier Personen mit Rauchvergiftungen die Rede.
Brandermittler auf Spurensuche
Noch völlig unklar ist die Ursache des Brandes in der Shisha-Bar. Alarmiert wurde die Feuerwehr mit dem Hinweis auf einen Küchenbrand. Das aber konnte die Feuerwehr beim Eintreffen nicht mehr nachvollziehen. Vor Ort befragte die Polizei bereits Zeugen und Besucher aus der Shisha-Bar nach Beobachtungen zum Entstehen des Feuers. Die Brandermittler der Kriminalpolizei waren im Verlauf des Donnerstags vor Ort, um auf Spurensuche zu gehen. Nun übernimmt die Staatsanwaltschaft
Der jedenfalls hatte fatale Folgen: Von der Shisha-Bar über dem Edeka-Eingang ist so ziemlich nichts übrig geblieben. Die Feuerwehr Arnsberg sprach von einem Vollbrand. Rund 120 Feuerwehrkräfte mit 30 Einsatzfahrzeugen sind am Mittwochabend in Hüsten im Einsatz gewesen. Das Feuer war schnell wieder unter Kontrolle - die Shisha Bar war aber nicht mehr zu retten. Die Feuerwehr konzentrierte sich später erfolgreich darauf, das Übergreifen des Feuers auf den Edeka-Markt zu verhindern.