Oelinghauser Heide. Gemeinsam mit ihm regiert nun Astrid Hennecke die St.-Georgs-Schützenbruderschaft.

Max Bauerdick ist neuer Schützenkönig der Schützenbruderschaft St. Georg Oelinghauser Heide 1875 Dreisborn. Der 31-Jährige setzt damit eine Familientradition fort. Bereits Ur-Großvater Josef schoss 1914 den Vogel in der Heide ab. Zwei Mal war sein Großvater Theodor König der Georg-Schützen. Er regierte 1947 und 1952. Und Vater Josef holte 1981 den Vogel aus dem Kugelfang, 2011 regierte sein Bruder Johann.

Geplant war es nicht, dass Max Bauerdick in diesem Jahr Schützenkönig wird. Doch am Ende entschied er sich spontan, den Vogel abzuschießen. „Er hat mich damit gerettet“, berichtete Vater Josef Bauerdick. Dieser hatte erklärt, dass der Vogel auf keinen Fall oben bleibt. „Ansonsten hole ich den wieder runter“, hatte er versprochen.

Lange Zeit fand sich kein ernsthafter Königskandidat

Und es sah lange danach aus, als ob Josef Bauerdick es noch einmal machen müsste. Denn niemand wollte ernsthaft schießen. Das Vogelschießen war in der ersten Stunde so von langen Pausen geprägt. Der Vorstand um Brudermeister Martin Rademacher machte sich schon Gedanken über einen Abbruch. Doch nach einer Stunde erlöste Max Bauerdick seinen Vater.

Gemeinsam mit Thomas Hennecke schoss er nun auf den Vogel. Um 11.02 Uhr war es dann soweit - und Max Bauerdick wurde auf den Schultern der Schützen gefeiert. Mit dem 122. Schuss hatte er den letzten Holzspan, der noch an der Schraube hing, abgeschossen.

Zur Mitregentin wähle er Astrid Hennecke. Ehefrau Carina und Tochter Hilda, die erst im vergangenen Dezember zur Welt kam, weilten während des Vogelschießens in Aachen, um den Schützenfestrubel ein wenig aus dem Weg zu gehen.

Vater Josef: „Ich freue mich, dass unsere Familientradition fortgesetzt wird“

Begeistert war Vater Josef. „Ich freue mich, dass unsere Familientradition fortgesetzt wird und besonders, dass ich es nicht noch einmal machen musste“. Nach dem Schießen berichtete Max Bauerdick, dass seine Entscheidung spontan getroffen wurde. „Ich wollte meinen Vater retten“, scherzte er. Der 31-Jährige Meister arbeitet als Fachlehrer für Straßen- und Tiefbau beim Kolpingsbildungswerk in Hüsten.

Dass in der Oelinghauser Heide die Könige häufig erst unter der Stange gefunden werden, erläuterte Brudermeister Martin Radenmacher. „Aus der Bierlaune heraus kommt das Stangenfieber“. Er hatte Sonntag in seiner Ansprache gesagt, dass alle Könige nur die Empfehlung geben können: Holt den Vogel runter, ihr werdet ein unvergessliches Jahr erleben.

Auch diese Worte sind bei Max Bauerdick hängen geblieben und haben ihn letztlich dazu bewegt, König zu werden.

Zahlreiche Ehrungen

Die St.-Georg-Schützenbruderschaft hatte am Festsonntag die Jubilare von 2020 bis 2022 geehrt. Das waren die Jubiläumskönige und -königinnen für 60 Jahre (Diamantkönigin) Elisabeth Altenbaum; die Goldköniginnen (50 Jahre) Vera Schiller, Christel Stieglitz; die Silberkönigspaare (25 Jahre) Rainer und Christel Hoffmann; Michael Hauswirth und Katja Aster.

Für 75 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde(n) Walter Schäfer; 60 Jahre: Paul Stieglitz, Helfried Knoop, Bernhard Kreienbaum, Heinz-Josef Rademacher; 50 Jahre: Johannes Hauswirth, Ferdinand Schmitz, Wilhelm Wortmann, Rainer Heße, Josef Bauerdick, Franz-Josef Schäfer; 25 Jahre: Michael Roggenland, Mathias und Stefan Heymer, Andreas Rademacher, Boris Holzer, Peter Müller, Christian Pater, Wilhelm-Dirk Schlinkmann, Daniel Wirth, Christian Wolff.