Oeventrop. Am kommenden Samstag, 2. Juli, beginnt das Schützenfest. Und die Sebastianus-Bruderschaft hat auch dafür ihre Halle richtig aufgehübscht.

Das nennt man Punktlandung: Rechtzeitig zum Schützenfest haben die umtriebigen Oeventroper Sebastianus-Schützen um Oberst Ferdi Geiz und Geschäftsführer Thomas Röttger vier von insgesamt sieben Projekten – ermöglicht durch Fördermittel des Landes NRW - zur Aufwertung der Schützenhalle und damit auch des neuen Dorfmittelpunktes umgesetzt. So ist für das unmittelbar bevorstehende Schützenfest ein prächtiger Rahmen gesetzt.

Oberst Ferdi Geiz: „Diese große Chance haben wir natürlich genutzt“

„Diese große Chance haben wir natürlich genutzt,“ sagt der Schützenoberst. Mit Chance meint Ferdi Geiz das vom Landesheimat-Ministerium aufgelegte Dorferneuerungsprogramm, das auch für die Sebastianus-Schützen gute Möglichkeiten bot. „Und so haben wir nach sorgfältiger Planung im Vorfeld in 2021 entsprechende Förderantrage gestellt, die dann Anfang des laufenden Jahres positiv beschieden worden sind.“ Mit einer Gesamtfördersumme von 204.000 Euro.

Weil die Schützenbruderschaft bestens vorbereitet war, wurden die ersten vier Projekte nach Eintrudeln der positiven Nachricht aus der Landeshauptstadt sofort angegangen. So zügig, dass diese „pünktlich zum Schützenfest fertig geworden sind“, so Geiz. An dieser Punktlandung haben aber nicht nur die beauftragten Handwerker großen Anteil, sondern auch die vielen fleißigen Schützenbrüder. „Denn der Anteil an Eigenleistung war schon beträchtlich,“ lobt der Oberst.

Sebastianus-Schützen bieten jetzt Probenraum für Tambourkorps und Musikverein

Das Festprogramm in Oeventrop

Die Oeventroper Sebastianus-Schützenbruderschaft feiert ihr Hochfest an diesem Wochenende. Das Programm:Samstag, 2. Juli: 15 Uhr Anböllern, 18 Uhr Schützenmesse, 17.30 Uhr Aufsetzen des Vogels, 19 Uhr Ehrung der besten Schützen, 21 Uhr Großer Zapfenstreich, anschließend Musik und Tanz „auf der Halle“;Sonntag, 3. Juli: 9 Uhr Totenehrung, 9.30 Uhr Ständchen für den Präses vor der Pfarrkirche, 10 Uhr Ehrung verdienter Schützenbrüder, anschließend Frühschoppen (bis 12.30 Uhr), 16 Uhr Abmarsch zur Einbringung des Königspaares in die Schützenhalle, ab 18.15 Uhr (nach dem Kindertanz) Musik und Tanz;Montag, 4. Juli: 9 Uhr Vogelschießen, 11 Uhr Proklamation des neuen Königs und des Gecks, Abmarsch zur Einbringung des neuen Königspaares in die Schützenhalle, anschließend Musik und Tanz.Musikalisch begleitet wird das Schützenfest vom Musikverein Hagen, der Spielleutevereinigung Warstein, dem Freiwilligen Tambourkorps Oeventrop sowie dem Musikverein Oeventrop.

Die vier abgeschlossenen Maßnahmen umfassen:

1. Verkleidung des westlichen Hallengiebels. Damit wurde die Giebelfront optisch der gesamten Hallenstruktur sowie auch dem Ortsbild – ein ganz wichtiges Kriterium – angepasst. „Schließlich,“ ergänzt Geschäftsführer Thomas Röttger, „soll auch alles wie aus einem Guss aussehen.“

Die Seitenhallen wurden mit Akustikdecken ausgestattet. Was neue Möglichkeiten schafft.
Die Seitenhallen wurden mit Akustikdecken ausgestattet. Was neue Möglichkeiten schafft. © Privat | Privat

2. Deckenerneuerung in den Seitenhallen: Mit dieser Maßnahme habe man die Voraussetzungen geschaffen, dass die heimischen Kapellen eine Möglichkeit zum Üben haben, erklärt Ferdi Geiz.

Denn durch die Umgestaltung des Schulareals mit dem bevorstehenden Abriss der Alten Knabenschule (wir berichteten mehrfach) würden Tambourkorps und Musikverein aktuell und noch für einige Zeit Probenräume fehlen.

„So haben wir durch das Einziehen von Akustikdecken die Möglichkeit geschaffen, dass sie vernünftig üben können.“ Ein Dorf müsse eben zusammenhalten.

3. Austausch des alten Rolltors: Die Oeventroper Schützenhalle lässt sich durch ein Rolltor in zwei Bereiche unterteilen. Da aber das bisherige Tor ohne akustische Dämmung war, konnten diese Bereiche nicht parallel genutzt werden – zumindest nicht ohne empfindliche Beeinträchtigung. Dieses Manko wurde nun durch Einbau eines gedämmten Rolltores behoben, was für die Hallennutzung neue Perspektiven biete.

4. Erneuerung der zwei großen Halleneingänge: Für Ferdi Geiz und Thomas Röttger ein ganz wichtiges Projekt, hat man damit doch einen barrierefreien Zugang zur Schützenhalle geschaffen. Denn die vormaligen Eingänge, so Geiz, hätten auch die Funktion von Windfängen besessen. Und zwar durch doppelte Flügeltüren, was Menschen mit Beeinträchtigungen den Zugang deutlich erschwert habe. „Das ist jetzt vorbei, und auch der Fußboden im Eingangsbereich ist nun völlig eben, weil die Trittroste verschwunden sind.“ Und die Eingänge sind nun auch breiter - ein wichtiger Sicherheitsaspekt (Fluchtweg).

Auch der Außenbereich soll aufgewertet werden - autonome Vermietung möglich

Weil aber noch drei weitere Projekte realisiert werden müssen, ist nach dem Schützenfest wieder entsprechende Arbeit – abgesehen von den üblichen Aufräumaktionen – angesagt. Dabei steht der Außenbereich der Halle im Fokus. Auf der Tod-do-Liste:

5. Umgestaltung der Garagen: Diese werden funktionell so umgebaut, dass sie künftig als moderne Toilettenanlagen dienen werden. „Das ist besonders für die Frauen von Bedeutung,“ so Thomas Röttger.

6. Bühne auf dem Garagendach: Um auch den Außenbereich autonom vermieten zu können, wird auf dem Garagendach eine Bühne installiert. Ein Projekt übrigens auch im Rahmen des „Dorfinnenentwicklungskonzeptes“ (DIEK), weil die Bühne nicht nur Bands und Solisten zur Verfügung stehen soll, sondern, sagt Ferdi Geiz, „sie dient auch als Aussichtspunkt auf die renaturierte Ruhr und trägt damit ebenfalls zur Gestaltung und Belebung des neuen Dorfmittelpunktes bei“.

„Und wir,“ freut sich Thomas Röttger, „haben als Bruderschaft noch mehr Optionen für Nutzung und Vermietung, weil so verschiedene Formate möglich sind.“

7. Optische Anpassung: Die Garagenanlage wird dem Dorf- und Hallenbild optisch angepasst.

Das gesamte Dorf soll feiern - auch die ukrainischen Flüchtlinge

Doch jetzt richtet sich der Blick der Oeventroper zunächst einmal auf das bevorstehende Schützenfest. Und weil da immer das gesamte Dorf feiert, haben die Sebastianus-Schützen als besonders nette Geste auch an die in den Ruhrdörfern untergebrachten Flüchtlinge aus der vom Krieg heimgesuchten Ukraine gedacht und diese mit Freikarten versorgt. „Weil sie dazugehören,“ so Ferdi Geiz und Thomas Röttger.

Und was wünschen sich die beiden für das Schützenfest? „Wieder ein schönes Fest wie vor Corona. Dafür sind wir auf dem besten Weg,“ muss der Oberst nicht lange überlegen. Und der Geschäftsführer ergänzt: „Ein spannendes Vogelschießen mit vielen Kandidaten.“