Arnsberg/Sundern. Neubaupreise in Arnsberg und Sundern steigen 2022 weiter an: Bauwillige reagieren laut LBS flexibel...
Steigende Preise, Engpässe bei Handwerksbetrieben, Mangel an Grundstücken – der Weg in die eigenen vier Wände ist derzeit steinig – auch in Arnsberg und Sundern. Im erst kürzlich veröffentlichten „Markt für Wohnimmobilien 2022“ – herausgegeben von der Westdeutschen Landesbausparkasse (LBS) in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Wirtschaftsforschungsinstitut „Empirica“ – finden sich sowohl für Arnsberg als auch in Sundern weiter steigende Neubaupreise:
Bundesweite Umfrage
Für den LBS Markt für Wohnimmobilien wurden Immobilienexperten der LBS und Sparkassen im Frühjahr 2022 bundesweit nach den aktuellen Angebotspreisen von Grundstücken, neuen und gebrauchten Eigenheimen sowie neuen und gebrauchten Wohnungen befragt.Zudem fließen die Werte der Empirica-Preisdatenbank ein. Im LBS-Immobilienbarometer wurde zudem nach Umgang der Immobilieninteressenten mit den hohen Preisen gefragt.Die LBS Westdeutsche Landesbausparkasse ist das Spezialinstitut für Bau- und Immobilienfinanzierung in der Sparkassen-Finanzgruppe. Mit einem Anteil von über 39 Prozent ist sie in ihrem Geschäftsgebiet Nordrhein-Westfalen und Bremen Marktführer.Die LBS West betreut 1,6 Millionen Menschen mit zwei Millionen Bausparverträgen.
Der Preis für erschlossenes Bauland in Arnsberg liegt aktuell zwischen 100 und 300 Euro pro Quadratmeter; in Sundern werden, je nach Lage, 70 bis 180 Euro gezahlt. Eine neue Eigentumswohnung mit 80 Quadratmetern Größe liegt preislich in Sundern bei durchschnittlich 228.000 Euro; die Quadratmeterpreise in der Röhrstadt variieren zwischen 2500 und 3300 Euro. In Arnsberg kostet eine neue Eigentumswohnung mit einer Wohnfläche von 80 Quadratmetern im Schnitt sogar 280.000 Euro. Die Quadratmeterpreise dort liegen zwischen 3000 und 4500 Euro.
Was tun bei Preisanstieg
Informationen zu den Preisen in Nachbarkommen/-kreisen liefert unsere Grafik. Doch wie gehen Käuferinnen und Käufer mit den hohen Preisen um? Laut LBS-Immobilienbarometer 2022 „sehr flexibel“. Wie genau sieht das aus?
Die meisten „Häuslebauer“ sind bereit, höhere Kredite aufzunehmen, um ihren Traum vom Eigenheim zu finanzieren. Eine weitere „Hintertür“: Viele suchen eine einfacher ausgestattete und/oder kleinere Immobilie. Wer handwerklich geschickt ist, kann – und will – mehr Eigenleistung einbringen, die sogenannte „Muskelhypothek“...
Immer mehr potenzielle Bauwillige können sich außerdem vorstellen, in eine „günstigere“ Region auszuweichen – die Homeoffice-Option begünstigt diese Alternative.
Doch der ein oder andere gibt auch auf, zumindest vorläufig: Mittlerweile erwägen, laut LBS West, rund 50 Prozent der Interessenten einen Aufschub ihres Vorhabens.
Dazu Björn Kämper: „Gut die Hälfte will mehr Eigenkapital ansparen und hofft zudem auf einen Zuschuss der Eltern, zum Beispiel in Form eines vorgezogenen Erbes.“ Außerdem verzeichne man ein mit den Zinsen deutlich steigendes Interesse am Bausparen, um die Finanzierung vor künftigen Belastungssprüngen abzusichern, hat der heimische LBS-Gebietsleiter vor Ort festgestellt.