Neheim. Nach Kaiser-Erfolg: Arnsberger CDU sieht sich auch vor Ort auf ihrem Weg an der Seite der Grünen bestätigt

Um kurz nach halb Neun war er zurück an der Basis: Mit viel Applaus wurde Wahlkreissieger Klaus Kaiser (CDU) auf der Terrasse des Neheimer Rodelhauses begrüßt. Seinen Parteifreundinnen und -freunden aus seiner Heimatstadt war am Abend kurz nach 18 Uhr auch ein Stein vom Herzen gefallen, als die erste Prognose zum Ausgang der Landtagswahl genannt wurde. „Wir haben gezittert und gefiebert“, so Arnsbergs Stadtverbandsvorsitzender Dr. Marcel Kaiser. Entsprechend gut war die Stimmung dann auch, als sich abzeichnete, dass sein Schwiegervater Klaus den Wahlkreis HSK I souverän gewinnen würde.

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Von Christina Schröer und Martin Haselhorst

Der frisch gewählte Landtagsabgeordnete aus Neheim fuhr da schon gut gelaunt aus Düsseldorf von der dortigen Wahlfeier seiner Partei zurück ins Sauerland. „Das ist ein tolles Ergebnis“, sagte er und bezog das sowohl auf sein Erststimmenergebnis als auch auf die deutliche Steigerung des CDU-Zweitstimmenergebnisses bei der Bundestagswahl 2021 im gesamten HSK. „Eine Vier sollte vorne stehen“, so Kaiser. Damit wäre er schon zufrieden gewesen. Am Ende waren es 45,86, Prozent der Erstimmen. „Da bin ich doch rundum zufrieden“, so Kaiser.

Aus seiner Sicht habe sich das aber bereits in der vergangenen Woche angedeutet. „Da hat sich die Stimmung spürbar gedreht“, erzählt der Neheimer Landtagsabgeordneter, der nun nach 22 Jahren im NRW-Parlament erneut ein Mandat erhält und möglicherweise schon bald auf eine politische Karriere mit einem Vierteljahrhundert im Landtag schauen kann.

Und wie geht es nun weiter? „Vom Ergebnis her ist doch nun unbestritten, dass Ministerpräsident Hendrik Wüst im Amt bleiben soll“, so Kaiser. Das sei der Wunsch der Bürgerinnen und Bürger. Es sei nun seine Aufgabe, mit einzelnen Fraktionen über eine Regierungsbildung zu reden. Für Klaus Kaiser endet mit der Legislaturperiode und der Bildung einer neuen Regierung vorerst formal auch seine Tätigkeit als parlamentarischer Staatssekretär in der NRW-Regierung. Darüber, ob er diese Aufgabe auch in einer neuen Regierung ausüben kann, macht er sich aktuell noch keine Gedanken, zumal das davon abhängt, welche Partei der neuen Regierung welches Ministerium erhalten wird. „Wichtig ist nun erst einmal, dass wir weiter die Regierung stellen“, so Klaus Kaiser, „alles andere ist erst einmal Spekulation“.

Froh war aber auch die Basis in Arnsberg, die sich im Wahlkampf der letzten Tage noch einmal kräftig ins Zeug gelegt hatte. Klar, dass Klaus Kaiser da zunächst einmal ein dickes Dankeschön an die vielen Wahlhelfer vor Ort aussprach. Die sehen in dem Ergebnis aber auch ein wichtiges Signal für ihre eigene Politik in der Stadt. „Das motiviert uns für die Arbeit vor Ort“, so Peter Blume, Ratsmitglied der Arnsberger CDU. Marcel Kaiser sah zufrieden, dass sich auch bei der Landtagswahl in Arnsberg die schwarz-grüne Mehrheit der Kommunalpolitik bestätigte. Immer kam die CDU in Arnsberg bei den Zweitstimmen auf 39,75 Prozent und die Grünen auf 13,02 Prozent. „Ist doch schön zu sehen, dass unser schwarz-grünes Modell nun auch ins Land kommt“, verrät Marcel Kaiser seinen Koalitionsfavoriten.