Arnsberg/Sundern. Klaus Kaiser (CDU) als Direktkandidat des Wahlkreises HSK I im Landtag. Frank Neuhaus (SPD) hoffte vergeblich auf Liste

Kurz vor 21 Uhr am Sonntagabend war der Wahlkreis Hochsauerlandkreis I und somit stimmen aus 146 Wahllokalen ausgezählt: Die CDU erreichte nach dem frustrierenden Zweitstimmen-Ergebnis bei der Bundestagswahl 2021 im gesamten HSK (33,5 Prozent) im traditionell etwas schwächeren Wahlkreis HSK I starke 45,85 Prozent. Klaus Kaiser (CDU) gewann souverän das Direktmandat, während SPD-Herausforderer Frank Neuhaus nur noch über die Liste und eventuelle Überhangmandate auf einen Einzug in den Landtag hoffen konnte.

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Als Siegerin fühlen durfte sich auch Helle Sönnecken vom Bündnis 90/Grüne. Die Direktkandidatin aus Sundern war schon nach der ersten Prognose der Landtagswahl NRW begeistert gewesen: „Wenn wir jetzt auch noch im Sauerland ein starkes grünes Ergebnis erreichen, haben wir hier alles richtig gemacht.“ Tatsächlich erreichte sie 11,23 Prozent der Erststimmen (in Sundern - ihrer Heimatstadt - holte sie sogar 12,67 Prozent der Erststimmen) und trug mit ihrem Wahlkampf zu 11,91 Prozent der Zweitstimmen im Wahlkreis HSK I bei. Dieses Ergebnis war besser als das Zweitstimmen-Ergebnis der Grünen bei der Bundestagswahl 2021 (10,0 Prozent). „Wir haben unsere Stimmen von der Landtagswahl 2017 bis jetzt zudem mehr als verdoppelt und sind wirklich absolut glücklich über das Ergebnis im Hochsauerlandkreis“, sagt Helle Sönnecken am Sonntagabend unmittelbar nach der Auszählung ihres Wahlkreises. Dass die Grünen auch im HSK so gut abgeschnitten haben, habe ihrer Meinung u.a. folgende Gründe: „Ich bin mir sicher, dass wir davon profitieren, dass Anna-Lena Baerbock die Menschen aktuell als Außenministerin begeistert. Und mit Blick auf den Arnsberger Wald ist vielen noch einmal bewusster geworden, dass es höchste Zeit ist, sich für das Klima und die Umwelt einzusetzen“, so Sönnecken.

Bündnis 90/ Grüne feiern mit Helle Sönnecken.
Bündnis 90/ Grüne feiern mit Helle Sönnecken. © Privat | Privat

Frank Neuhaus aus Bruchhausen und die SPD freuen sich am Sonntagabend über das gute Ergebnis in Arnsberg, wo Neuhaus 34,19 % der Erststimmen (in Bruchhausen 61,61%) erhalten hat und die SPD 29,73 Prozent der Zweitstimmen: „Mit diesem Ergebnis bin ich wirklich zufrieden und dass es im Sauerland Richtung Osten für uns immer schwieriger wird, wussten wir ja bereits. Wir werten das Wahlergebnis als gute Vorlage für die Kommunalwahl 2025. Über das SPD-Landesergebnis sei er jedoch sehr enttäuscht, „mit so einem großen Abstand haben wir nicht gerechnet.“

So ziehen die Landeslisten>>>

Anfängliche Hoffnungen auf einen Einzug in den Landtag über die SPD-Landesliste zerschlugen sich im Verlaufe des Abends bei Frank Neuhaus.

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Früh am Wahlabend reagierte der Arnsberger CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz auf das Wahlergebnis. Merz gratulierte auf Twitter dem NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst zu dem „herausragenden Ergebnis“ und zur Bestätigung seiner Regierung. „Diese Landtagswahl war auch ein bundespolitischer Stimmungstest“, so Merz, „die CDU ist zurück, unser nach vorn gerichteter Kurs wurde bestätigt“. Keine Rolle bei den Erststimmen spielten AfD und FDP im Wahlkreis. Jürgen Antoni (AfD) landete am Ende sogar mit 5,55 Prozent noch vor Hubertus Wiethoff (FDP/5,11%). Beide Parteien verloren bei den Zweitstimmen gegenüber der Bundestagswahl 2021, wo die FDP 12,0 Prozent und die AfD 7,4 Prozent im HSK geholt hatten.

Frank Neuhaus (SPD) war mit seinem Arnsberger Abschneiden zufrieden. Das SPD-Ergebnis im Land enttäuschte ihn.
Frank Neuhaus (SPD) war mit seinem Arnsberger Abschneiden zufrieden. Das SPD-Ergebnis im Land enttäuschte ihn. © SPD