Arnsberg. Nach einer Razzia wurden zwei Männer festgenommen. Man erhofft sich nun Hinweise auf die Täter, die im Oktober 2021 90.000 Euro erbeutet hatten.

In der Nacht zum 11. Oktober 2021, einem Montag, hatten bislang unbekannte Täter den Geldautomaten der Sparkasse Arnsberg-Sundern in deren Bergheimer SB-Filiale in der Straße „Auf dem Bruch“ gesprengt und waren anschließend geflüchtet. Nun gibt es eine heiße Spur:

Einsatzkräfte der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, des Bundeskriminalamtes und der niederländischen Polizei haben am frühen Donnerstagmorgen mit einer großangelegten Razzia fünf Objekte in Gronau und im niederländischen Enschede durchsucht. Und zwar im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens zu Geldautomatensprengungen und der Beihilfe dazu.

Staatsanwalt: „Die beiden Männer sind inzwischen inhaftiert“

Dabei standen zunächst zwei 43 und 19 Jahre alte Niederländer aus dem Raum Enschede im Fokus. „Sie werden verdächtigt, in mindestens 17 Fällen ein hochmotorisiertes Fahrzeug der Luxusklasse in Kenntnis der späteren Verwendung an verschiedene niederländische Tätergruppierungen zur Begehung von Geldautomatensprengungen in Deutschland vermietet zu haben,“ heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft.

„Die beiden Männer, erklärte dazu der Düsseldorfer Staatsanwalt Julius Sterzel auf Anfrage unserer Zeitung, „sind inzwischen inhaftiert.“

Bei den laufenden Ermittlungen geht es unter anderem auch um die Automatensprengung auf Bergheim vom vergangenen Oktober. „Dabei,“ so Sterzel weiter, „haben die Täter rund 90.000 Euro erbeutet und einen Sachschaden von ebenfalls rund 90.000 Euro angerichtet.“ Nun gehe es darum, über die beiden in Haft befindlichen Niederländer belastbare Hinweise über die Geldautomatensprenger zu gewinnen.

Wie bei der Bundeswehr: Geldautomatensprenger werden professionell trainiert

Was sich nicht einfach gestalten dürfte. „Denn diese Täter sind hochgradig organisiert.“ Zudem würden die Automatensprenger für ihre zwielichtige Aufgabe regelrecht trainiert. Im Grunde so, wie bei einer entsprechenden Ausbildung beispielsweise bei der Bundeswehr, sagte Julius Sterzel: „Alles hoch professionell.“

Bei den aktuellen Ermittlungen geht es um insgesamt 17 Automatensprengungen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Zur Erinnerung: Die Bergheimer Täter hatten am frühen Morgen des 11. Oktober 2021 zugeschlagen. Die Anwohner waren gegen 1.30 Uhr von einem lauten Knall geweckt worden und konnten Angaben zu drei Personen machen, die mit einer dunklen Mercedes Limousine über die B 7 in unbekannte Richtung geflohen waren. Die sofort eingeleitete kreisübergreifende Fahndung blieb ohne Ergebnis..