Hüsten. Die Zuwegung durchschneidet eine Trainingswiese und unterbindet damit auch den Spielbetrieb im Jugendbereich.

Großer Unmut kommt bei den Verantwortlichen des SV Hüsten 09 über die Planungen einer Skateranlage am Stadion Große Wiese auf. In der Generalversammlung sorgte dieses Vorhaben der Stadt jetzt für Diskussionen.

Die Stadtverwaltung plant auf der Wiese der Finnbahn hinter den Kunstrasenplatz eine Beton-Skateranlage zu bauen. Wie der SV Hüsten mitteilt, soll die Skateranlage über einen Weg zwischen dem Kunstrasenplatz und dem Stadion Große Wiese erreichbar sein.

Ebenso entsetzt waren die Mitglieder des Vereins darüber, dass die Politik und Verwaltung planen, die Trainingswiese vor dem Stadion zu verkleinern. Hier soll laut Stefan Jochheim ein Weg die Wiese durchkreuzen. „Dann ist auf dieser Wiese kein Spielbetrieb mehr möglich“, so der 2. Vorsitzende. Bisher kann der SV Hüsten 09 auf der Wiese noch Meisterschaftsspiele im Jugendbereich durchführen, weil die Fläche dafür groß genug ist. Dies ist allerdings nach dem Vorhaben der Stadt Arnsberg nicht mehr möglich.

Der Vorstand des SV Hüsten macht deutlich, dass keiner aus dem Verein etwas gegen die Skater habe. Nur der Standort bringt die Vereinsmitglieder auf die Palme. Zudem zweifeln Vorstandsmitglieder den Standort an. Das Gebiet soll laut 2. Vorsitzendem sehr sumpfig sein.

„Wir haben beim Bau des Kunstrasenplatzes extra Dränagen eingebaut“, so Jochheim. Ein geplantes Vereinsheim in der Nähe der geplanten Skaterbahn konnte wegen des nassen Bodens nicht umgesetzt werden.

SV Hüsten 09 müsste nach eigenem Bekunden den gesamten Bereich verändern

Kein Verständnis für die Planungen hat auch SVH-Vorsitzender Rainer Müller. Zu den beiden Plätzen gibt es einen gemeinsamen Eingang. In beiden Bereichen hat der SV Hüsten Stände geschaffen. Der gesamte Bereich müsste komplett geändert werden und das stellt den Verein vor eine sehr große Aufgabe. Rainer Müller kann es nicht verstehen, dass im Bereich der Finnbahn Grünflächen mit Beton verdichtet werden sollen.

In der Versammlung gaben die Vereinsmitglieder dem Vorstand den dringenden Auftrag, weitere Gespräche mit den Entscheidern aus Politik und Stadtverwaltung zu führen.

Mit dem Ziel, eine Betonlandschaft in Form einer Skateranlage an der Stelle neben dem Kunstrasenplatz des Vereins zu verhindern und einen besser geeigneten Standort im Solepark zu finden sowie für den Erhalt der Trainingswiese mit den aktuellen Abmessungen zu kämpfen.

Die Stadt will den Sport-Sole-Park als modernen Park weiter entwickeln

Wie die Stadt Arnsberg mitteilt, wurde Ende 2021 einen Förderantrag im Rahmen des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen für den Bereich Sport, Jugend, Kultur“ gestellt. „Ziel der Stadt ist es, den Sport-Sole-Park als modernen, attraktiven, öffentlich zugänglichen und generationenübergreifenden Park weiter zu entwickeln.

Dabei ist der Blick auf Erlebnisorientierung, Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit für unterschiedliche Nutzer-Gruppen in Stadt und Region gerichtet“, so deren Sprecher Frank Albrecht.

In dem zugesagten Millionen-Projekt ist die Skateranlage ein Teil der Planungen. 2,3 Millionen Euro werden in die Renovierung des Stadions fließen. Weiter 600.000 Euro sollen laut Stadt für die Schaffung von weiteren Angeboten innerhalb des Sport-Sole-Parks verwendet werden, die öffentlich nutzbar sind und somit insbesondere den vereinsungebundenen Sport unterstützen.

Stadtsprecher: Skateanlage ist der große Wunsch von Kindern und Jugendlichen

„Vorausgegangen waren ein Planungsprozess mit zwei digitalen Werkstätten mit aktiven Vereinen und Initiativen, eine Befragung von Kindern und Jugendlichen sowie aller interessierten Bürger“, berichtet Frank Albrecht. Wie er weiter erklärt, gab es zusätzlich eine sehr breite Beteiligung der Jugend.

„Aus dem kooperativen Planungsprozess zum Gesamtgestaltungskonzept Sport- und Solepark ,Große Wiese’ wurde neben den vielen Wünschen, die im Park umgesetzt werden, die eindeutige Empfehlung ausgesprochen, eine Skateanlage einzuplanen“, berichtet der Vertreter der Stadt.

Laut Albrecht ist der häufigst genannte Wunsch der Kinder- und Jugendbefragung eine Skateanlage, auf der Skaten, Inliner- und Scooterfahren möglich sind. „Der Bedarf eines zentralen Skateparks ist in der Stadt zudem ein Wunsch, den es schon lange gibt. Jedoch war es bisher nicht möglich, so eine Anlage zu finanzieren.“ Die Kosten für den Skatepark sind im Förderantrag mit 350.000 Euro berücksichtigt.