Arnsberg. Die vor dem Krieg in der Ukraine geflohenen und jetzt in Arnsberg untergekommenen Menschen sollen nun erst einmal zur Ruhe kommen.

Es ist geschafft: 107 aus dem ukrainischen Kriegsgebiet geflohene Menschen – vielfach traumatisiert durch die Erlebnisse der letzten Tage – sind Sonntagmorgen nach spontaner und aufwendiger Hilfsaktion vieler beherzter Menschen in den Bussen des HSK-Hilfskonvois in Arnsberg angekommen.

Sie wurden zunächst in dem vom Klinikum-Personal wieder hergerichteten Schwesternwohnheim am Marienhospital untergebracht. Nun sollen die geplagten Menschen – nahezu ausschließlich Frauen und Kinder –, die vielfach liebe Angehörige in der heftig umkämpften Ukraine zurücklassen mussten, erst einmal zur Ruhe kommen.

„Wir freuen uns, dass wir diesen Menschen eine geschützte Bleibe bieten können“

Bürgermeister Ralf Paul Bittner und Kirsten Heckmann vom Bürgermeisteramt begrüßen die Flüchtlinge noch im Bus.
Bürgermeister Ralf Paul Bittner und Kirsten Heckmann vom Bürgermeisteramt begrüßen die Flüchtlinge noch im Bus. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Die 107 Geflüchteten wurden auf dem Gelände des Marienhospitals im Beisein zahlreicher Helferinnen und Helfer der Stadt Arnsberg, des Klinikums Hochsauerland sowie ehrenamtlicher Unterstützerinnen und Unterstützer verschiedener Initiativen in Empfang genommen und begrüßt.

„Wir freuen uns, dass wir diesen Menschen aus den Kriegsgebieten in der Ukraine zusammen mit dem Klinikum Hochsauerland in Arnsberg und gemeinsam mit weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern eine geschützte Bleibe bieten können“, sagte der Bürgermeister Ralf Paul Bittner.

Viele helfende Hände

„Unser Dank geht an das Klinikum Hochsauerland, das unkompliziert Wohn- und Schlafplätze am Standort Marienhospital zur Verfügung gestellt hat“, würdigte Bittner dieses Engagement. „Das ist sehr gut und mit großen Einsatz vorbereitet worden.“

Der Dank des Bürgermeisters gilt auch den vielen weiteren privaten Initiativen, Arnsberger Firmen und Betrieben, die auf verschiedene Weise die Menschen aus in der Ukraine unterstützen. „Die Stadt freut sich über den großen Rückhalt in der Bevölkerung.“

Die Stadt Arnsberg koordiniert weitere Hilfen

Weitere Hilfen für die Geflüchteten werden bereits von der Stadt Arnsberg koordiniert. Doch der Stadt und dem Klinikum ist jetzt erst einmal das gute und ruhige Ankommen der Menschen im Sauerland nach einer anstrengenden Flucht wichtig.

„Für uns ist es eine humanitäre Verpflichtung, den Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen zu können“, erklärte dazu Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums.

Bürgermeister Bittner „Kein Mensch, der in Arnsberg ankommt, soll unversorgt bleiben“

Auch private Unterbringungsmöglichkeiten gesucht

Die nun in Arnsberg wohlbehalten angekommenen Flüchtlinge wurden bereits vom Fachdienst Zuwanderung und Integration registriert.

Weiterhin werden auch private Möglichkeiten der Unterbringung Arnsberg gesammelt.

Angebote sind an die Mail-Adresse obdach@arnsberg.de erbeten.

Über die Homepage der Stadt Arnsberg www.arnsberg.de/ukraine informiert die Stadt über weitere Unterstützungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die Spendenkonten des Caritas-Verbandes.

Möglichkeiten zum ehrenamtlichen Austausch von Hilfsangeboten gibt es über die Beteiligungsplattform der Stadt unter beteiligung.arnsberg.de

Die Stadt hatte sich zusammen mit vielen Mitarbeitenden verschiedener Fachbereiche gut auf die Ankunft der Geflüchteten vorbereitet und koordiniert seit Tagen die weiteren Schritte. Zudem läuft die Vorbereitung für die Unterbringung möglicher weiterer Flüchtlinge.

Bürgermeister Bittner hat zugesagt, die Kapazitäten deutlich hochzufahren und kurzfristig Lösungen anzubieten. „Wir sind Mitglied in der Initiative ,Sichere Häfen’ und wollen dies jetzt den Menschen zeigen, die dringend unserer Hilfe bedürfen. Kein Mensch, der in Arnsberg ankommt, soll unversorgt bleiben.“

Dazu hat sich die Stadt auch um Dolmetscher gekümmert und will eine unkomplizierte Aufnahme und eine gute Betreuung der Geflüchteten vor allem durch den Bereich Zuwanderung und Integration sowie die Unterstützung durch das Jobcenter und das Jugendamt sicher stellen.

Private Initiative sorgt für schnelle Hilfe

Busunternehmen aus Arnsberg, Freienohl, Hemer sowie Schwerte hatten - wie berichtet - eine Initiative gestartet und waren mit Unterstützung auch aus dem ehemaligen Freundeskreis Pestalozzi-Schule am Freitag zunächst mit zahlreichen gespendeten Hilfsgütern in Richtung Ukraine gefahren.

Ihre gesammelten Sachspenden wurden dankbar angenommen. Auf ihrer Reise zurück nach Deutschland konnten sie in ihren Bussen wie geplant Flüchtlinge aus der Ukraine mit nach Nordrhein-Westfalen bringen. Diese finden jetzt in mehreren Städten aus der Region eine Unterkunft. So beteiligen sich neben Arnsberg auch die Städte Lünen, Schwerte und Witten an der Unterstützung.