Arnsberg. Die jungen Menschen sind dankbar, sich endlich wieder treffen und neue soziale Kontakte knüpfen zu können.

„Lasst die Affen aus dem Zoo!“ hieß es vergangenen Samstag, 5. März, in der Arnsberger Eventlocation „Herr Nilsson“: Nach längerer Pause öffnete der Club mit einer großen Wiedereröffnungsparty, die ein voller Erfolg war.

„Endlich hat man die Möglichkeit, mal wieder feiern zu gehen, um auf andere Gedanken wegen des Krieges und Corona zu kommen,“ erzählt Jessica Carrara aus Müschede, als sie mit ihren Freunden in den Club kommt. Nach dieser langen Zeit, in der durch Corona Besuche in einer Diskothek undenkbar waren, freuen sich mit ihr zahlreiche Menschen, dass das „Herr Nilsson“ nun endlich wieder die Tore öffnet.

Dass aufgrund der 2Gplus-Regelung nur Geimpfte, Genesene und Personen mit einem negativen Schnelltest eintreten dürfen, nehmen viele Gäste dabei gerne in Kauf.

Hoffnung auf eine Zeit, „in der mehr Normalität herrschen wird“

Endlich wieder gemeinsam feiern. Jetzt hoffen alle wieder auf die Rückkehr der Normalität.
Endlich wieder gemeinsam feiern. Jetzt hoffen alle wieder auf die Rückkehr der Normalität. © Anna-Celine Michael | Anna-Celine Michael

Bereits vor der Diskothek warten an diesem Abend hunderte Menschen, um an einer Veranstaltungen wie dieser teilnehmen zu können. Die Eventlocation „Herr Nilsson“ hat während der Coronazeit, wie Geschäftsführer Jonathan Mink berichtet, die nahen Ruhrterrassen mit dem „Sommermärchen“ bespielt, um diese schwierige Zeit zu überstehen. Die Idee dafür entstand in Zusammenarbeit mit der Stadt Arnsberg.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste Jonathan Mink sich außerdem nun ein komplett neues Team zusammenstellen, da viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inzwischen andere Wege einschlugen. Der vergangene Samstag war somit endlich der Start in eine Zeit, „in der mehr Normalität herrschen wird“, so Minks Hoffnung.

Jonathan Mink: „Man merkt, dass die Leute wieder feiern gehen wollen“

Die Zeit des Wartens auf Einlass verbringen die jungen Leute im Gespräch.
Die Zeit des Wartens auf Einlass verbringen die jungen Leute im Gespräch. © Anna-Celine Michael | Anna-Celine Michael

So war es am Samstag auch offensichtlich, wie enorm groß die Nachfrage nach derartigen Veranstaltungen ist. „Man merkt, dass die Leute wieder feiern gehen wollen, dass sie wieder Bock haben“, sagt Jonathan Mink.

Zudem ist er der Meinung, dass viele 16- bis 18-Jährige nun viel „nachzuholen haben, da die jüngeren Leute in der Corona-Zeit alt genug geworden sind, um eine Diskothek besuchen zu dürfen.“

„Es ist cool, endlich mal wieder neue soziale Kontakte knüpfen zu können“, sagt so auch Cornelia Morawietz aus Arnsberg begeistert. Dies ist ein weiterer Aspekt, den viele Gäste in dieser Zeit vermisst haben.

Spenden für die Ukraine-Hilfe

Allerdings hagelt es für das „Herr Nilsson“ gleichzeitig auch Kritik. Denn einige Besucherinnen und Besucher verstanden nicht, warum eine Diskothek während des Krieges in der Ukraine wieder öffnen kann.

Doch Jonathan Mink ist der Ansicht, dass es nichts bringe, die Diskotheken zu schließen, da die Menschen Ablenkung von diesen schlimmen Umständen benötigten. „Außerdem wird pro Ticket ein Euro an eine ausgewählte Hilfsorganisation für die Ukraine gespendet. Durch die große Neueröffnung am Samstag sind dadurch bereits über 700 Euro zusammengekommen, die für den guten Zweck eingesetzt werden.“