Arnsberg/Sundern. Arnsbergs Bürgermeister Bittner bereitet sich auf Aufnahme von Flüchtlingen aus Ukraine vor. Arnsberger Grüne unterstützen Bittners Initiative.

Die Nachricht vom militärischen Einmarsch von russischen Truppen auf das Staatsgebiet der Ukraine hinterlässt auch in Arnsberg und Sundern Fassungslosigkeit. Unsere Zeitung sammelt Reaktionen:

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    Arnsbergs Bürgermeister Ralf Bittner zeigt sich tief betroffen. „Heute ist ein trauriger Tag für Europa. Russlands Verhalten ist aufs Schärfste zu verurteilen! Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine. In Arnsberg stehen wir solidarisch zusammen gegen diese unmenschliche Kriegstreiberei“, sagt er am Morgen in einer Erklärung.

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    Zugleich kündigt er an, dass die Stadt Arnsberg und er als Bürgermeister alles tun werden, was machbar ist. „Bereits morgen werden wir uns über Möglichkeiten der Aufnahme flüchtender ukrainischer Staats-bürgerinnen und Staatsbürger abstimmen und alle notwendigen Vorbereitungen koordinieren“, so Bittner. Für die vielen Bürgerinnen und Bürger, die in großer Sorge seien und deren Nachrichten den Bürgermeister bereits seit Tagen erreichen, will Ralf Bittner persönlich zu Gesprächen zur Verfügung stehen. „Darüber hinaus bauen wir seitens der Stadtverwaltung weitere Kommunikationsstrukturen auf“, sagt er.

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      Konflikt auch in Arnsberg?

      Ein Blick wirft er auch auf die in Arnsberg lebenden Russland-Deutschen, Migranten aus Russland und der Ukraine. In Arnsberg leben 189 Staatsbürger aus der Russischen Förderation und 39 Menschen mit ukrainischem Pass - darüber hinaus viele russisch-stämmige Zuwanderer mit deutschen Pass. Diese haben vielfach enge nationale Verbindungen zu ihren Herkunftsländern und werden auch stark über deren Staatsmedien informiert und haben natürlich nun auch Angst und Sorgen um Freunde und Angehörige in ihrer alten Heimat. „Aktuell gibt es noch keine Anzeichen dafür, dass sich dieser Konflikt auch nach Arnsberg überträgt“, so Bittner. In einer Krisenzusammenkunft des zuständigen Fachbereiches 3 solle auch geprüft werden, wie die Stadt nun diese Gruppen erreichen kann.

      „Ich bin wirklich sehr betroffen“, sagt er, „heute Morgen sind bei mehreren Menschen Tränen geflossen“.

      Grüne unterstützen Bittner uneingeschränkt

      Unterstützung erhält Ralf Bittner von Bündnis 90/Grüne in Arnsberg. „Was jetzt bereits passiert, ist eine große humanitäre Katastrophe und trifft vor allem die Zivilbevölkerung und somit die Schwächsten wie Kinder und deren Familien. Sie machen sich nun auf die Flucht, um einfach nur ihr Leben in Sicherheit zu bringen“, sagen Kathrin Disselhoff und André Deimel als Sprecher des Ortsverbandes. Neben Mitgefühl und Solidarität mit der Ukraine müsse nun auch hier in Arnsberg die Bereitschaft gezeigt werden, Menschen aus diesen Gebieten aufzunehmen. „Unser Bürgermeister Ralf Bittner hat bereits in den sozialen Medien diese Solidarität und Unterstützung der Stadt Arnsberg angekündigt. Wir vom Ortsverband Bündnis 90/DIE GRÜNEN in Arnsberg unterstützen dies uneingeschränkt und fordern die Stadtverwaltung, aber auch jeden Einzelnen von uns zum Handeln auf.“ sagt Katrin Disselhoff (Sprecherin des Ortsverbands) Es sollten mögliche Unterkünfte im Stadtgebiet geprüft werden, hier kann vielleicht das Heim am Marienhospital in Arnsberg eine Alternative sein. André Deimel (Sprecher vom Ortsverband) ergänzt: „Bereiten wir uns in Arnsberg darauf vor, Menschen aus der Ukraine kurzfristig aufzunehmen und ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Die Bürgerinnen und Bürger könnten mit notwendigen Sachspenden unterstützen. Wichtig ist, die Organisation nun zentral von Seiten der Stadt in die Hand zu nehmen und alle möglichen Hilfen gut zu bündeln und zu verteilen.“