Bruchhausen. Als die Rodentelgenkapelle Bruchhausen vor dem Abriss stand, setzte sich ein Förderverein für den Erhalt ein. Mit Erfolg – wie sich jetzt zeigt.

Der Förderverein Rodentelgenkapelle hat jetzt seine Broschüre „Frische Ideen für unsere Sakralbauten“ vorgestellt, die umfangreiche Publikation hat das Potenzial, die Geschichte und die Sanierungsmaßnahmen der vor ein paar Jahren vom Verfall bedrohten Kapelle noch bekannter zu machen und vor allem das Interesse in der Bevölkerung an diesem historischen Kleinod zu wecken. Möglich wurde die Broschüre durch eine zwei Drittel Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, das fehlende Drittel übernahm der Förderverein aus Eigenmitteln.

Ein Rückblick: 2009 stand der Andachtsort an der Rodentelgenstraße fast vor dem Abriss. Denn die ehemalige für das Sauerland bedeutende Wallfahrtskapelle, die von 1897 bis zum Bau der neuen Bruchhauser Kirche im Jahre 1926 als Gotteshaus für die Gemeinde diente, befand sich in einem schlechten baulichen Zustand. Zudem war das historische Denkmal in seiner Bedeutung weitgehend aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwunden. Der am 5. Oktober 2009 gegründete Förderverein Rodentelgenkapelle setzte sich zum Ziel, die Kapelle zu erhalten und komplett zu renovieren.

Rodentelgenkapelle in Bruchhausen: Konzept multifunktional ausgelegt

Was gelungen ist: Denn dank großer persönlicher Initiative und Spendenfreudigkeit sowie durch Erlöse von Radfahrerwallfahrten, Luzienfesten und Konzert- oder Theateraufführungen und der Förderung und Bereitstellung finanzieller Mittel durch die NRW-Stiftung, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bundeskulturmittel und kirchlichen Mitteln konnte das große Renovierungsprojekt auch finanziell gestemmt werden und die Kapelle wieder zur alten Bedeutung als Treffpunkt für alle Generationen und zu einem kulturellen Gewinn für den Ortsteil Bruchhausen werden.

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Das multifunktionale Nutzungskonzept sieht darüber hinaus vor, dass in der alten Wallfahrtskapelle sowohl kirchliche und religiöse als auch kulturelle Veranstaltungen durchgeführt werden können.

In der ersten Maiwoche 2018 erfolgte mit einem Kapellenfest die feierliche Segnung und Wiedereröffnung. Die neue, reich bebilderte Broschüre, ist nach dem Vorwort und einem historischen Überblick in verschiedene Themenblöcke gegliedert.

Das Modell zeigt die Nutzung der Rodentelgenkapelle als multifunktionalen Raum. Heinz Hecking vom Förderverein (Zweiter von links) erklärt beim 875-jährigen Dorfjubiläum 2019 die Geschichte Bruchhausens. Die neue Broschüre soll diese noch bekannter machen.
Das Modell zeigt die Nutzung der Rodentelgenkapelle als multifunktionalen Raum. Heinz Hecking vom Förderverein (Zweiter von links) erklärt beim 875-jährigen Dorfjubiläum 2019 die Geschichte Bruchhausens. Die neue Broschüre soll diese noch bekannter machen. © Westfalenpost | Wolfgang Becker

Dabei ist natürlich der Renovierung der meiste Platz gewidmet. Mit vielen Fotos und Detailansichten, zahlreichen Zeitungsausschnitten und Grundrisskarten wird der Weg bis heute ansehnlich dargestellt. „Sinn der Broschüre ist, die Rodentelgenkapelle beispielhaft darzustellen“, so Fördervereins-Vorsitzender Edwin Müller bei der Vorstellung des Buches.

Und auch Dr. Bettina Heine-Hippler vom LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, freut sich, dass durch das Engagement des Fördervereins dieses historische Gotteshaus vor dem Verfall gerettet werden konnte. „Die Kirchen und Kapellen zeichnen diese Region aus“, so die Expertin, die darüber hinaus die gute Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und Förderverein lobt: „Diese Kooperation war der Garant für den Erfolg des Projekts“.

Neue Broschüre mit Auflage von 1500 Exemplaren

Die neue Broschüre „Frische Ideen für unsere Sakralbauten“ wurde von dem Redaktionsteam um Edwin Müller, Dr. Bettina Heine-Hippler, Heinz Hecking und Reinard Bunsen entwickelt und gestaltet.Die Auflage beträgt 1500 Exemplare. Diese sind im heimischen Buchhandel, beim Förderverein und in den drei Stadtbibliotheken in Arnsberg, Neheim und Hüsten erhältlich.Die Broschüre wird kostenlos ausgegeben, es wird allerdings um eine Spende gebeten (Überweisungsträger liegt im Heft). Darüber hinaus kann die Broschüre auch gegen Erstattung der Portokosten per Post verschickt werden.Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.rodentelgenkapelle.de.

Viele Grußschreiben haben den Förderverein der Rodentelgenkapelle erreicht, so auch von den beiden heimischen Bundestagsabgeordneten Friedrich Merz (CDU) und Dirk Wiese (SPD) sowie dem ehemaligen Abgeordneten Dr. Patrick Sensburg (CDU).