Arnsberg/Sundern. Welche Apothekerinnen und Apotheker in Arnsberg und Sundern direkt ab Februar ein Impfangebot machen, ist noch offen.

Für den Corona-Piks schnell zur Apotheke um die Ecke? „Noch habe ich keine Info, welche Apotheken im Raum Arnsberg/Sundern direkt ab Februar ein Impfangebot machen“, sagt Sebastian Sokolowski (Sprecher Apothekerkammer Westfalen-Lippe) nach Rücksprache mit der heimischen Vertrauensapothekerin Carolin Stephani (Burg-Apotheke, Hachen).

Impfangebot wird um weitere Termine ergänzt

Die Koordinierende Covid-Impf­einheit des HSK hat ihr Impfangebot um weitere Termine ergänzt. Weiterhin benötigen Impflinge im Alter ab zwölf Jahren keine vorherige Terminvereinbarung. Die HSK-Impfstellen sind mit ausreichend Personal bzw. Ärzten besetzt, so dass keine langen Wartezeiten entstehen. Mitzubringen sind Personalausweis, Impfausweis und ggf. die Impfmappe.

Um den Prozess zu beschleunigen, bitte vorab Aufklärungs-, Einwilligungs-, Anamnesebogen zum vorgezogenen Ausfüllen herunterladen und zum Impftermin mitbringen (Link siehe rechts).

An folgenden Stellen werden Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen angeboten: 24., 25. Januar Alt-Arnsberg (Sauerland-Theater, Feauxweg, jeweils 14 bis 20 Uhr); 26., 27., 28., 29. Januar Hüsten, Kulturzentrum (Berliner Platz 5, jeweils 14 bis 20 Uhr, am 29. Januar 12 bis 18 Uhr).

Im Februar: 2., 3., 4., 5. Februar Hüsten, Kulturzentrum (Berliner Platz 5, jeweils 14 bis 20 Uhr, am 4. und 5. Februar 12 bis 18 Uhr).

Weitere Termine folgen in Kürze, Info/Downloads: https://www.hochsauerlandkreis.de/hochsauerlandkreis

Der Grund dafür ist weder mangelnde Bereitschaft noch fehlende Kenntnis oder gar Mangel an Impfstoff, sondern schlicht weg die Frage nach dem Bedarf: „Die Apothekerinnen und Apotheker werden sich die Bedarfslage genau anschauen“, erklärt Sokolowski, „und je nach Einschätzung wird dann jede Apotheke individuell für sich entscheiden.“ Wichtig sei es, bei wieder steigendem Bedarf – zum Beispiel aufgrund einer neuen Virusvariante – gut vorbereitet zu sein, so der Pressesprecher der Apothekerkammer weiter. Und daran wird derzeit fieberhaft gearbeitet:

1200 Schulungstermine

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hat bis Ende Januar 60 Schulungstermine mit jeweils bis zu 20 Apothekerinnen und Apothekern auf die Beine gestellt. Ein Großteil der Termine für die 1200 Teilnehmer ist gebucht. „Sollte am Ende jede zweite Apotheke bei Bedarf Corona-Im­pfungen anbieten, wäre das ein echter Booster für die Impfkampagne in Westfalen-Lippe“, erklärt dazu Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. Die Schulung läuft wie folgt ab: Nach praktischen Hinweisen zur Aufklärung und zur Vorgehensweise im Falle allergischer Reaktionen des Patienten nach der Impfung geht es ans Im­pfen selbst. Zunächst wird das Setzen der Spritze mit einem „Impftrainer“ geübt – einer Manschette, die um den Oberarm gelegt wird und deren Struktur dem menschlichen Gewebe nachempfunden ist. Am Ende setzen die Teilnehmenden dann gegenseitig eine Spritze in den Arm, allerdings nicht mit Impfstoff, sondern mit Kochsalzlösung.

Gut vorbereitet

Längst gut vorbereitet sind Apothekerinnen und Apotheker, die schon in einem Impfzentrum oder in einer Arztpraxis geschult wurden sowie diejenigen, welche bereits gegen Grippe impfen dürfen. Dazu gehört auch Maria Bertelsmann, die in der Neheimer Engel-Apotheke arbeitet. Gemeinsam mit einer Kollegin vor Ort hat die Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie „die Lizenz zum Impfen gegen Covid 19“ – tut es (zunächst) jedoch nicht: „Unser Team hat sich dagegen entschieden, weil es in Neheim derzeit keinen Bedarf gibt“, erklärt sie. Der in direkter Nachbarschaft (in der Burgstraße) gelegene Impfpoint leiste hervorragende Arbeit; hinzu kämen regelmäßige Termine im Kulturzentrum in Hüsten (siehe Infobox). Doch sollte der Bedarf – auch kurzfristig – wieder steigen und es darum gehen, schnellstens so viele Menschen wie möglich (erneut) zu impfen, steht man in der Engel-Apotheke „Spritze bei Fuß“: „Material, Zertifizierung, Know-how – alles ist vorhanden, wir können jederzeit gegen Corona impfen“, versichert Maria Bertelsmann. Auch die Versorgung mit Impfstoff sei kein Problem mehr, es stehe genügend zur Verfügung.

Zu den gängigen Impfstoffen soll, voraussichtlich ab März, ein weiteres Präparat des Herstellers Biontech stoßen, das besonders gut gegen Omikron schützt.

Technische Lösung

Also alles gut? (Noch) nicht ganz: „Damit die Apotheken vor Ort mit Covid-Impfungen starten können, wird derzeit auf Bundesebene noch an einer technischen Lösung gearbeitet, damit für das Impfmonitoring die Daten an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet werden können“, berichtet Dr. Nina Grunsky im Gespräch mit der Redaktion. Ferner müssten auf Bundesebene noch Detailfragen zur Impfstoffversorgung geklärt werden: „Dazu muss es einen zweiten Bestell- und Bezugsweg neben den Ärzten geben“, so die Pressereferentin des Apothekerverbands Westfalen-Lippe weiter. Es würde für die Impfquote nichts bringen, wenn der Impfstoff für die Apotheken aus dem gleichen Pool abgezwackt würde, der Ärzten zur Verfügung steht...