Arnsberg. Knapp 11.000 Kinder und Jugendliche leben in der Stadt. Coronakrise sorgt für besondere Herausforderungen bei Betreuung und Freizeitgestaltung.

Etwa jeder siebte Arnsberger ist unter 16 Jahre alt – in Reihen der knapp 74.000 Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt leben rund 11.000 Kinder und Jugendliche. Diese Zahlen (Stand Ende 2020) hat „IT NRW“ jetzt veröffentlicht – außerdem haben die Statistiker der Landesverwaltung diese Bevölkerungsgruppe altersmäßig weiter aufgeschlüsselt – Details dazu liefert unsere Grafik:

Kinder und Jugendliche in Arnsberg
Kinder und Jugendliche in Arnsberg © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Was tut die Stadt für ihre Kinder und Jugendlichen? Eine ganze Menge – obwohl die anhaltende Coronakrise gravierende Auswirkungen auf die Freizeitgestaltung hat, wie Christian Eckhoff im Drei-Fragen-Interview berichtet. Außerdem hat der Leiter des städtischen Familienbüros ein echtes Highlight in petto: „Wir planen eine internationale Jugendbegegnung mit unseren Partnerstädten aus Italien, Polen und Rumänien – wenn die pandemische Entwicklung es zulässt“, so Eckhoff.

Ski-Kursus, Neustart-Kampagne und Ferienfreizeit

Städtische Streetworker sind unterwegs, haben ein offenes Ohr für neue Angebotswünsche. Erstmals startet der (Ski-)Bulli der Streetworker nach Winterberg zum Ski-Kursus. Spielt das Wetter mit, wird der Tripp wiederholt.

Info zu einer „Neustart-Kampagne“ des Stadtsportverbandes und des Stadtjugendrings
finden sich online, auf https://neustart-arnsberg.de/

Zu den Angeboten in den
kommenden Sommerferien gehören auch eine Ferienfreizeit in der Sportschule Hachen sowie ein umfangreiches Programm der
Jugendzentren der Stadt.

Auch in Krisenzeiten hält die Stadtverwaltung weiterhin eine breite Palette an Beratungs-, Unterstützungs- und sonstigen Angeboten vor – hier eine Auswahl:

Familienzentren

In Arnsberg sind bis 2021 alle 18 Einrichtungen mit dem Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ ausgezeichnet worden. Sie arbeiten nach einem speziell auf die Bedürfnisse der Stadt abgestimmten Konzept, dem „Arnsberger Modell“ (Info: www.arnsberg.de/familienzentren/index.php)

Familienkarte

Nur eine Stadt mit Kindern hat Zukunft: Die „Familienkarte Arnsberg“ ermöglicht es Familien, über 150 Angebote, finanzielle Vergünstigungen und Dienstleistungen der Stadt Arnsberg und der beteiligten Partner aus Wirtschaft, Handel, Gastronomie sowie aus dem Vereinsleben in Anspruch zu nehmen; Info: www.arnsberg.de/familienkarte/index.php

Jugendzentren

Neben dem städtischen Jugendzentrum in Hüsten, gibt es drei weitere Jugendzentren mit hauptamtlichen Mitarbeitern in freier Trägerschaft: JBZ Arnsberg, KiJu Neheim sowie Kinder- und Jugendtreff Gierskämpen. Hinzu kommen ergänzende Angebote: https://www.arnsberg.de/jugend/jugendarbeit/jugendraueme.php

Sonstige Angebote

Eine Übersicht weiterer Angebote städtischer/anderer Anbieter zu den verschiedensten Belangen von Kindern und Jugendlichen gibt es auf https://www.arnsberg.de/jugend/index.php

Drei Fragen an Christian Eckhoff (Leiter Familienbüro Stadt Arnsberg)

1 Welche „nicht alltäglichen“ Angebote für Kinder und Jugendliche gibt es in Arnsberg?

So traurig es ist, aber in Corona-Zeiten sind gemeinsame Freizeitaktivitäten schon nicht „alltägliche Angebote“ für Kinder und Jugendliche. Fußballtraining, die Probe im Musikverein oder der Besuch des offenen Treffs der Jugendzentren, all diese Angebote sind zur Besonderheit geworden und stehen täglich auf der „Kippe“. Von daher fällt es schwer, hier spezielle Angebote herauszuheben. Durch die Nähe zum Wald gehören sicherlich Outdoor-Angebote zu den nicht alltäglichen in der Region, z.B. Dirt- und Mountainbike oder Pump Track-Strecken. Weitere Anlagen werden von der Stadt zurzeit geplant. Im Sole Park Hüsten entsteht eine neue Skater- und Scooter Anlage. Interaktive Bewegungsangebote sind besonders erwähnenswert.

Christian Eckhoff ist Leiter des Familienbüros der Stadt Arnsberg.
Christian Eckhoff ist Leiter des Familienbüros der Stadt Arnsberg. © WP | Privat

2 Wo sehen Sie noch Defizite in diesem Bereich, und wie kann man diese abbauen?

Für qualifizierte Angebote braucht es ausgebildete Trainer/Gruppenleiter. Diese werden zunehmend weniger. Wir erhalten Rückmeldungen von Vereinen und Verbänden, dass es hier Probleme, vor allem für die zukünftige Arbeit, gibt. Ältere Ehrenamtliche scheiden berufs- oder altersbedingt aus, und an Nachwuchs mangelt es zurzeit, u.a., weil es nur wenig Qualifizierungsangebote gibt. Damit auch weiterhin eine breite und qualifizierte Auswahl an Freizeitaktivitäten zur Verfügung steht, arbeiten wir gemeinsam mit den Vereinen und Verbänden daran, hier gegen zu steuern (siehe Infobox oben).

3 Wird es in diesem Jahr wieder spezielle Angebote in den Ferien geben, z.B. die Kinderstadt?

In den Sommerferien gibt es ein breitgefächertes Angebot für alle Altersgruppen – auch eine Kinderstadt, allerdings nicht in den Größenordnungen der Vor-Corona-Zeit. In Kooperation mit der Schulsozialarbeit bieten wir, zusätzlich zur Ferienbetreuung an den Grundschulen, Ferienspaß-Angebote mit einer Betreuung von 8 bis 16 Uhr an, auch für Teilnehmer von weiterführenden Schulen (mehr: Infobox oben).