Hochsauerlandkreis. Seit Jahresbeginn ist Dr. Klaus Schmidt Leiter des HSK-Gesundheitsamtes. Wie er seine Behörde in Coronazeiten führen und weiterentwickeln will.

Der Wechsel ist vollzogen – pragmatisch und ohne viel Getöse: Mit Ablauf des vergangenen Jahres hat sich Dr. Peter Kleeschulte in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger als Leiter des Kreisgesundheitsamtes ist sein bisheriger Vertreter Dr. Klaus Schmidt, zuvor zuständig für die Bereiche Amtsärztlicher Dienst, Infektionsschutz, Verwaltung – und schon seit 2013 für den Hochsauerlandkreis tätig. Nun trägt der gebürtige Essener also die Verantwortung für die gesamte – und wohl auch in der Öffentlichkeit derzeit am häufigsten im Fokus stehende – Behörde der Kreisverwaltung. Im Interview spricht der „Neue“ über seinen – nicht ganz neuen – Job und seine Sicht auf die andauernde Corona-Pandemie.

„Steckbrief“ Dr. Klaus Schmidt

Dr. Klaus Schmidt ist 59 Jahre alt und wurde im Herzen des Ruhrgebiets, in Essen, geboren.

Bevor es in in das Sauerland und zum Kreisgesundheitsamt zog, war er als Facharzt für Urologie und öffentliches Gesundheitswesen tätig.

Seit dem Jahr 2013 ist Dr. Schmidt beim Hochsauerland­kreis beschäftigt, zunächst als stellvertretender Leiter des Kreisgesundheitsamtes und nun als dessen Chef.

Dr. Klaus Schmidt ist Vater von vier Kindern.

In seiner Freizeit treibt er unter anderem Sport – und nennt als ein weiteres Hobby „Couch“.

Mit Jahresbeginn haben Sie die Leitung des Kreisgesundheitsamtes übernommen – bitte schildern Sie unseren Lesern, was alles zu Ihrem Job gehört?

Dr. Klaus Schmidt Neben der personellen Führung gehören auch die Vertretung des Gesundheitsamtes nach außen und nach innen sowie die fachliche Leitung der Behörde zu meinen Aufgaben. Insgesamt finden sich bei knapp 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 15 verschiedenen Berufsgruppen immer wieder neue und spannende Aufgaben in den jeweiligen Bereichen.

Was reizt Sie besonders an dieser Position?

Die Möglichkeit, in den bestehenden Grenzen gestalten zu können. Vor dem Hintergrund einer sich immer weiterentwickelnden Gesellschaft sind permanente Anpassungen auch im Bereich des Gesundheitsamtes notwendig. Diese mit gestalten zu können, kann durchaus reizvoll sein.

Als Laie vermutet man hinter Ihrer Tätigkeit viel „Verwaltungskram“ – ist das so, und kommt der medizinische Part da nicht manchmal zu kurz?

Der fachliche Part ist ein wesentlicher Bestandteil der Aufgaben, wie sich beispielsweise während der Corona-Pandemie zeigt. Aber auch Aufgaben im Bereich der Begutachtung, des übrigen Infektionsschutzes, der Sozialpsychiatrie, des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes oder der Hygiene gehören dazu. Eigentlich ist jede Aufgabe oder Entscheidung in der Regel auch fachlich geprägt, so dass natürlich auch die fachliche Fortbildung und damit der medizinische Aspekt nicht zu kurz kommen.

Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie stehen die Gesundheitsämter „an der Front“ – haben Sie neue Ideen, diese Aufgabe zu optimieren?

Neue Ideen nicht, zumal die Aufgaben stark von Vorgaben geprägt sind. Die internen Abläufe sind aus meiner Sicht in den vergangenen zwei Jahren relativ optimal gewesen.

Die Variante „Omikron“ ist in aller Munde, welche neuen Herausforderungen kommen in diesem Zusammenhang auf Sie und Ihre Behörde zu?

Die aktuelle Situation ist durchaus vergleichbar mit dem Auftreten der Delta-Variante im vergangenen Jahr, von daher sind wir im Umgang mit unklaren Übergangszeiten im Sinne von wechselnden Vorgaben vertraut.

Stichwörter „Kontaktverfolgung“ und Quarantäne – lässt sich beides auf Dauer weiter verfolgen, oder braucht es neue Ansätze?

Sicherlich ist dies eine Frage der Fallzahlen. Sollten diese stark steigen, müssen die politischen und die fachlichen zentralen Vorgaben sicherlich überdacht werden – was bei der Quarantäne-Regelung ja teilweise bereits erfolgt ist.