Arnsberg. Stellvertretende VBE-Landesvorsitzende Anne Deimel aus Arnsberg über die Sorgen zum Start der Schulen ins Jahr 2022.
Über den Schulstart sprach unsere Zeitung mit der Arnsbergerin Anne Deimel, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung in NRW.
So verlief der Schulstart in Arnsberg und Sundern nach den Ferien>>>
Mit welchen Gefühlen schauen Sie auf den Schulstart?
Mit einer gewissen Art von Unruhe . Ich hoffe, dass die Schulen der Omikronwelle standhalten können. Die Voraussetzungen hierfür sind sehr unterschiedlich. Nur wenige Schulen in NRW verfügen über ausreichend große Räumlichkeiten zur notwendigen Abstandswahrung und über Luftfilteranlagen. Das macht den betroffenen Schulleitungen und Lehrkräften große Sorgen. Ich begrüße, dass Arnsberg hier einen eigenen Weg geht.
So ist die Corona-Lage im HSK>>>
Wie bewerten Sie die Testoffensive in den NRW-Schulen?
Es ist absolut richtig, dass alle Schüler und alle Erwachsenen in den Schulen zum Schulstart nach den Ferien getestet werden. Spannend wird sein, wie viele nach dem Test nicht mehr am Präsenzunterricht teilnehmen können.
Ist im Vorfeld genug für die Schulen getan worden?
Viele Schulleitungen und Lehrkräfte haben den Eindruck, dass Verantwortlichen in ihren Denkschleifen gefangen sind. Es hilft nicht, wenn den Schulen immer wieder mitgeteilt wird, dass sie keine Pandemietreiber sind, wenn die Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen gleichzeitig besonders hoch ist und Lehrkräfte fehlen, um die Stundentafeln und einen guten Unterricht aufrechtzuerhalten. Während es an den Schulen bewährte Hygienekonzepte gibt, fehlen in Klassenräumen oft gute Luftfilteranlagen. Frieren wegen geöffneter Fenster gehört leider weiterhin zum Alltag.
Ist es richtig, den Präsenzunterricht aufrecht zu erhalten?
Nach zwei Corona-Jahren wissen alle darum, wie wichtig der Präsenzunterricht für die gesamte Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist. Die Voraussetzungen hierfür sind möglichst sichere Schulen. Die Alternativen sind Wechselunterricht oder Lernen auf Distanz. Darauf sind die Schulen vorbereitet.
Wo ist für Sie der Punkt erreicht, dass eine Schule auf Distanzunterricht wechseln sollte?
Wenn zu viele Lehrkräfte erkrankt sind oder sich in Quarantäne befinden, kann der Präsenzunterricht nicht vollständig aufrechterhalten werden. Ebenso kritisch wird es, wenn eine große Anzahl von Schülern erkranken. Dann muss es vor Ort in Absprache mit dem Gesundheitsamt und der Schulaufsicht schnell gelingen, die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Grundlage muss es immer sein, alle diejenigen, die in den Schulen arbeiten, größtmöglich zu schützen. hase