Neheim/Hochsauerlandkreis. Polizei im Hochsauerlandkreis zählt 270 Teilnehmer beim „Spaziergang“ in Neheim gegen Corona-Maßnahmen. Die Veranstaltung verlief störungsfrei.

Die Zahl der unangemeldeten sogenannten Corona-Spaziergänge in Brilon, Arnsberg und Meschede nimmt zu. Am Montag kamen in Neheim nach Angaben der Polizei im Hochsauerlandkreis rund 270 Personen zusammen. Vom Neheimer Markt gingen sie durch die Stadt. Dabei, so die Polizei, sei es nicht zu Störungen gekommen. Die Polizei habe nicht eingreifen müssen, sondern den „Spaziergang“ lediglich begleitet. Mit den Aktionen soll gegen Corona-Maßnahmen demonstriert werden. Beim eher ruhigen „Spaziergang“ trug die überwiegende Zahl der Teilnehmer keine Maske.

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Die Polizei im HSK hat eine klare Strategie und bereitet sich auch in Zukunft auf die sogenannten „Corona-Spaziergänge“ vor. „Den steigenden Trend dieser ,Spaziergänge’ nehmen wir auch im Hochsauerlandkreis wahr. Wir gehen davon aus, dass es auch in den kommenden Tagen zu weiteren Versammlungen dieser Art kommen wird“, sagte Polizeisprecher Sebastian Held der WP. Seit dem dem 11. Dezember fand diese Art des Protestes gegen Coronamaßnahmen kreisweit bislang in in Arnsberg, Brilon, Meschede, Sundern und Winterberg statt. Sie verliefen friedlich und störungsfrei. „Die Teilnehmerzahl reichte von 20 bis zu 120 Personen“, sagte Held noch am Montag. Am Abend in Neheim kamen dann aber doch deutlich mehr.

Veranstaltungen bis Montag nicht angemeldet

Diese Versammlungen waren bis Montag nach Auskunft der Polizei allerdings allesamt nicht angemeldet. In Brilon, wo es zuletzt ebenfalls zu einem solchen Treffen vor dem Rathaus gekommen war, kam es am Montagabend zu keiner unangemeldeten Zusammenkunft. Die Polizei fuhr rund um den Marktplatz und in der Bahnhofstraße verstärkt Streife: innerhalb von 45 Minuten passierten sechs Streifen- beziehungsweise Mannschaftswagen den Bereich in der Kernstadt. Auf dem Telegramkanal der Querdenker im HSK wird allerdings in einem martialischen Video dazu aufgerufen, auch künftig montags auf Marktplätzen oder vor Rathäusern zusammen zu kommen.

Für Neheim wurde zu einer für eine Veranstaltung unter dem Motto „Rote Karte für den Impfzwang“ geworben – die, so heißt es explizit keinen Veranstalter habe. Jeder sei für sich selbst verantwortlich.„Sobald wir Erkenntnisse über eine Versammlung oder Demonstration bekommen, sind wir bemüht Kooperationsgespräche zu führen. Gemeinsam mit den Veranstaltern geht es in diesen Gesprächen darum, wie und in welcher Form eine Demonstration unter den derzeitigen Umständen zum Schutz der Versammlungsteilnehmer und der Bevölkerung stattfinden kann“, sagte Held.

Der Queredenker-Kanal auf Telegram ist ebenso wie Kanäle der sogenannten Freien Presse Sauerland ein wichtiges Instrument der Mobilisierung.