Arnsberg/Sundern. Am Testpoint Neheim am Wochenende 1000 Besucher pro Tag. Lange Schlangen vor Anbietern in Arnsberg und Sundern. Ton der Kunden wird rauer.

Der Ton in den Testzentren wird rauer, die Nerven der Menschen liegen angesichts der steigenden Coronazahlen und der verschärften 2Gplus oder 3G-Regeln im Freizeitbereich und am Arbeitsplatz blank. „Teilweise gibt es Beleidigungen und Beschimpfungen gegenüber den Mitarbeitern“, stellt der Mitbetreiber Dr. Marcel Kaiser von den Testpoints Neheim und Hüsten fest. Bereits zwei Mal musste die Polizei eingeschaltet werden. „Dafür habe ich keinerlei Verständnis“, so Kaiser.

Das sind die Teststellen in Arnsberg und Sundern>>>

Im Testpoint Neheim und Hüsten wurden am Wochenende am Samstag und Sonntag jeweils 1000 Tests pro Tag durchgeführt – zugleich wurde dort am Samstag geimpft. „Da die Rate der positiven Schnelltestergebnisse steigt, nimmt auch die Zahl der nötigen PCR-Tests zu“, sagt Dr. Marcel Kaiser, Geschäftsführer des Mitbetreibers Rettungsdienst Hagelstein.

Testpoint Neheim wird auch zum Impfpoint>>>

In Neheim, so bestätigt Kaiser, habe es zwischendurch längere Schlangen gegeben. „Durch die erhöhte Nachfrage nach Tests und auch durch den Impftermin am Samstag“, so Kaiser, „wir werden versuchen, unsere Kapazitäten weiter hochzufahren“. Es gehe jetzt darum, „den Menschen so schnell und unkompliziert wie möglich Angebote für Impfungen und Tests zu machen“. Ab Mittwoch wird der Testpoint Neheim auch zu einem ständigen Impfpoint.

„Rechtzeitig Termin sichern“

Apothekerin und Filialleitung Ulrike Schöne (M.) mit den Mitarbeiterinnen Karina Hilligsberg (l.) und Beatrix Zobel.
Apothekerin und Filialleitung Ulrike Schöne (M.) mit den Mitarbeiterinnen Karina Hilligsberg (l.) und Beatrix Zobel. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Gesittet geht es dagegen in der der Arnsberger „Johannis Apotheke“ zu, wo das Team um Apotheken-Leiterin Ulrike Schöne für das Testen zusätzliche Arbeitszeit aufwendet. „Denn die Nachfrage nach Testterminen hat sich seit Verschärfung der Regeln extrem gesteigert. Die Plätze sind praktisch schneller weg, als man sie freistellen kann.“

Deshalb rät Schöne aus Erfahrung - die Johannis Apotheke hatte in den Räumen der Familienbildungsstätte Hellefelder Straße die erste Corona-Teststelle in Arnsberg eingerichtet -, sich rechtzeitig einen Termin zu sichern. Weil diese vor allem zeitnah schnell komplett ausgebucht seien. Daher werden man auch die Zeiten für den kommenden Samstag noch ausweiten.

Getestet wird inzwischen jedoch in der Apotheke am Schützenhof. Und zwar außerhalb der Öffnungszeiten, um den Vorschriften des Infektionsschutzgesetzes Folge zu leisten: werktags von 7 bis 8 Uhr sowie von 18.30 bis ca. 20.30 Uhr, samstags ab 13 Uhr für rund zwei Stunden. So der aktuelle Stand. Anmelden sollte man sich dafür am besten online, aber auch eine telefonische Reservierung ist möglich.

In welchen Bereichen ein Test erforderlich ist

Vor allem ungeimpfte Menschen in Nordrhein-Westfalen müssen sich aktuell testen lassen, wenn sie beispielsweise eine Beerdigung besuchen wollen, für eine standesamtliche Trauung, den Friseurbesuch oder unter anderem für nicht-touristische Übernachtungen.

Die sogenannte 3G-Regel gilt ebenfalls am Arbeitsplatz sowie im Öffentlichen Personennahverkehr wie Bussen, Bahnen und Flugzeugen. Ungeimpfte müssen dann einen Nachweis vorzeigen.

Auch an der Burgapotheke in Hachen zieht die Testung auf Covid 19 wieder an: „Bei uns kann man erst für Freitag wieder einen freien Platz erhalten“, sagt Apothekerin Carolin Stephani. Das Testgeschehen sei seit dem 13. November förmlich explodiert. Sie konstatiert, dass aber ihre Hauptaufgabe in der Arzneiversorgung liege: „Und die ist leider durch ein hohes Krankheitsaufkommen gestiegen.“