Neheim. In Neheim versammeln sich viele Gäste, um mit der KG Blau-Weiß den Sessionsauftakt zu feiern. Ralf Hoffmann und Tanja Erle sind neues Prinzenpaar
„Die Narren durften vor der Corona-Pandemie als letzte, nun können die Jecken als erste wieder feiern“, sagte die Präsidentin der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Neheim am Donnerstag, 11.11., um 11.11 Uhr beim Sessionsauftakt auf dem Neheimer Marktplatz. Jubelnd rief Franke das Sessionsmotto in die Menge: „Hurra, wir sind da!“ Der Sessionsorden zeigt ein Möppel-Duo, das die Corona-Atemschutzmasken abnimmt.
KG Blau-Weiß plant Prunksitzung für 12. Februar
Die Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Neheim hat ihre Prunksitzung für Samstag, 12. Februar 2022, um 19.31 Uhr in der Herdringer Gemeinschaftshalle geplant. Laut KG-Präsidentin Gertrud Franke wird es wahrscheinlich für die Teilnahme an der Sitzung eine 2G-Regel geben, das heißt: Wer mitfeiern will, muss geimpft oder genesen sein. „Ob wir die Prunksitzung tatsächlich feiern können, hängt allerdings von den aktuellen Coronaschutz-Auflagen ab, die es im Januar bzw. Februar 2022 geben wird“, so Franke. Gleichwohl wäre es möglich, auch heute schon Karten für die Prunksitzung per Mail an praesidentin@blauweiss-neheim.de reservieren zu lassen.
Dass die Jecken - ob im Verein organisiert oder nicht - nach der langen Pause Nachholbedarf am närrischen Frohsinn haben, war beim Sessionsauftakt offenkundig. Etwa 100 bis 150 Leute versammelten sich auf dem Marktplatz, deutlich mehr als bei der früheren Sessionsauftakt-Location am Fresekenhof. „Ich bin mit der Resonanz sehr zufrieden. Es war eine richtige Entscheidung, erstmals zum Sessionsauftakt auf den Marktplatz zu gehen“, sagte Franke.
Schunkeln und winken
Auf dem Marktplatz wurde ausgelassen nach kölschen Liedern geschunkelt und gewunken, die der Musiker Michael Maschke sang. Und bei Sonnenschein machte alles noch mehr Spaß. Jecke Freunde aus der HüKaGe und KLAKAG kamen auch nach Neheim, unter den Gästen waren außerdem einige Bewohner des Pflegeheims St. Johannes, die mit ihren Betreuern ein gelungenes närrisches Treiben erlebten.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Proklamation des neuen Neheimer Prinzenpaars Ralf Hoffmann und Tanja Erle, die für die nächsten fünf Jahre die Nachfolge von Walli und Dieter Dunker antraten. Das neue Prinzenpaar trägt den Titel „Ralf I. und Tanja I. , die Rockigen“.
Neue närrische Regenten
Die neuen närrischen Regenten wohnen in Hüsten und sind beide 51 Jahre alt. Ralf Hoffmann ist als Zerspanungsmechaniker bei der Firma Desch tätig. Ralfs Frau ist Bekleidungsschneiderin. Die neuen Regenten gehören beide seit 2010 der KG Blau-Weiß an und haben sich insbesondere beim Wagenbau engagiert. Prinz Ralf I. ist auch beim Männerballett der KG Blau-Weiß, den „Möppel Boys“, aktiv. Den Beinamen „Die Rockigen“ haben die Tollitäten gewählt, weil sie ein Faible für Rockmusik haben.
Vor der Prinzenproklamation wurde herzlich den Amtsvorgängern gedankt. Herzlichen Dank gab es auch für Wilfried und Gertrud Franke, die vor 25 Jahren, im Jahr 1996, zum Prinzenpaar proklamiert worden waren. Für beide Ex-Paare gab es schöne Geschenke.
Dana Bamberg und Raphael Stoer, die zuletzt als Kinderprinzenpaar der KG Blau-Weiß Neheim amtierten, rückten altersmäßig auf und wurden zum neuen Jugendprinzenpaar proklamiert.
Zu Beginn der Veranstaltung hielt der Bacchus (Achim Benke) seine Rede ans Volk und nahm dabei unter anderem den politischen Streit um den Standort von Lehrschwimmbecken in der Stadt Arnsberg aufs Korn.
Bacchus: „Kackender Goldesel wurde noch nicht geboren“
Der Bacchus meinte: „Themen wie Lehrschwimmbecken, Kindergärten und Schulen stehen jetzt hoch im Kurs, wo die Gelder herkommen ist einigen dabei völlig wurscht. Sie wissen schon, dass die Kassen leer, doch Steuererhöhungen dürfen auf keinen Fall her. Das Geld dafür soll doch die Stadtverwaltung besorgen, aber einen kackenden Goldesel aus der Politik wurde dafür noch nicht geboren.“
Am Rande des Sessionsauftaktes sprach unsere Zeitung mit KG-Präsidentin Gertrud Franke über Karnevalsfeiern in Corona-Zeiten:
Mit welchem Gefühl feiern Sie Karneval in Corona-Zeiten?
Karnevalsfeiern in der Pandemie sind natürlich schwierig, zumal die Nähe zum Menschen zum närrischen Treiben dazugehört. Demgegenüber verlangen Coronaschutz-Auflagen vielerorts Distanz zum Menschen. Beides unter einen Hut zu bringen, ist eine Herausforderung. Daher ist es wahrscheinlich, dass die 2G-Regel Teilnahmevoraussetzung für unsere Prunksitzung am 12. Februar 2022 ist, wenn nicht bis dahin grundsätzliche Hindernisse auftauchen.
Welche Einstellung zu Karnevalsfeiern haben Sie vor dem Sessionsauftakt in der Bevölkerung erlebt?
Karnevalsfreunde wollen auch wieder Karneval feiern. Hier gibt es einen klaren Nachholbedarf. Und wenn ich jetzt auf dem Neheimer Marktplatz 100 und 150 Leute sehe, ermutigt mich dies, Karneval zu planen, wenn die Coronaschutz-Vorschriften dies zulassen.
Warum ist Karneval in Corona-Zeiten wichtig?
Die Leute wollen wieder Spaß haben - auch bei Karnevalsfeiern.