Arnsberg. Inhaber Markus Sander behauptet sich mit gutem Service, guten Ideen und Freundlichkeit gegen sie starke Konkurrenz im Netz.

Von der Fassade her klein, vom Leistungsspektrum groß und seit langen, langen Jahren eine feste Institution auf dem Steinweg: der „Arnsberger Fotoshop“.

Trotz der immer weiter wachsenden Konkurrenz gerade in diese Sparte im Internet trotzt das Geschäft allen Widrigkeiten. Durch gute Ideen, guten Service und - ganz wichtig – Freundlichkeit. Hinzu kommt: Geschäftsinhaber Markus Sander hat dort sein Hobby zum Beruf gemacht und ist so mit Herzblut dabei.

Markus Sander: Mit der Geschäftsübernahme „ging es leider viel zu schnell“

Franz-Jörg Schulte, wie man ihn in Arnsberg kannte.
Franz-Jörg Schulte, wie man ihn in Arnsberg kannte. © Archiv Wolfgang Becker | Archiv Wolfgang Becker

Irgendwann, sagt der 58-jährige Arnsberger, habe er schon damit geliebäugelt, den Fotoshop einmal übernehmen zu können.

„Denn immer mal wieder habe ich zum langjährigen Vorbesitzer Franz-Jörg Schulte gesagt: Wenn du mal aufhörst, lass es mich wissen. Doch dann ging dies leider viel zu schnell.“

Franz-Jörg Schulte, als Fotograf, Bürgerschütze und Heimatfreund eine bekannte und geschätzte Person in Arnsberg, verstarb überraschend.

Beide, Markus Sander und Franz-Jörg Schulte, kannten sich gut. Sander, da noch begeisterter Hobbyfotograf, hatte für den Fotoshop immer wieder Postkartenmotive von Arnsberg und Umgebung zugeliefert, die Schulte dann gerne in sein Angebot aufnahm und die auch in der Kundschaft Anklang fanden.

Ein Kommunion-Geschenk begeistert Markus Sander für das Fotografieren

2018 sprang dann Markus Sander in die durch den Tod Franz-Jörg Schultes entstandene Lücke, hängte seinen Beruf als Kfz-Meister und Dekra-Sachverständiger an den berühmten Nagel und übernahm kurzerhand den „Arnsberger Fotoshop“ am Steinweg. „Für mich wurde so ein Traum war, doch die Umstände waren leider traurig. So hatte ich mir das nämlich nicht vorgestellt.“

Aber Markus Sander gab von Beginn an alles, um das vormalige Geschäft von Franz-Jörg Schulte in dessen Sinne weiter und in die Zukunft zu führen. Dazu eignete sich der Autodidakt alles an Wissen an, was ihm noch fehlte, um dieser selbst gestellten Aufgabe gerecht zu werden.

Und dafür hatte der 58-Jährige schon früh eine solide Basis gelegt: „Zur Erstkommunion bekam ich damals meine erste Kamera geschenkt, eine Kamera mit Kassette von Photo Phorst.“ Seit dieser Zeit war es um Sander geschehen, das Fotografieren wurde seine große Leidenschaft und von ihm immer weiter perfektioniert. Am Ende dieser Entwicklung stand dann 2018 die Übernahme des traditionsreichen Geschäftes.

Der „Arnsberger Fotoshop“ kann auf eine treue Kundschaft bauen

Der „Arnsberger Fotoshop“ ist eine Institution, auf dem Steinweg.
Der „Arnsberger Fotoshop“ ist eine Institution, auf dem Steinweg. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Keine leichte Aufgabe angesichts der großen Internet-Konkurrenz. „Doch als dann schließlich alles so richtig gut angelaufen war, da kam Corona. Und damit brach praktisch all das weg, was ich so anbiete.“

Zum Beispiel Eventfotografie, Hochzeitsfotografie und Einsätze bei anderen Großveranstaltungen. Doch jetzt sieht es angesichts der allmählich abklingenden Pandemie wieder viel besser aus.

Und auch das ist wichtig: Viele Kunden, die schon zu Franz-Jörg Schultes Zeiten den „Arnsberger Fotoshop“ aufsuchten, sind Markus Sander treu geblieben. Dazu zählen vor allem eingefleischte und ambitionierte Hobbyfotografinnen und -fotografen, die noch auf Filme und nicht auf Chips in der Kamera setzen. „Weil die Qualität der Fotos eine andere ist.“

Das Problem mit dem Parken und den Leerständen sollte gelöst werden

„Die Kundschaft, vor allem die etwas ältere,“ erklärt Markus Sander, „schätzt zudem die persönliche Beratung. Das ist ganz wichtig für diese Personengruppe, weil sie einfach einen Ansprechpartner benötigt, der alles ganz genau erklärt“.

Erklären ließen sich auch oftmals jüngere Menschen Kameras und andere Produkte. „Doch dann kaufen sie im Internet.“ Eine bittere Erfahrung, die aber auch andere Einzelhändlerinnen und -händler machen müssen.

Und wie urteilt Markus Sander über den immer wieder diskutierten Standort Steinweg / Alter Markt? „Der Standort ist top. Doch das Problem mit dem Parken und den Leerständen ist dringend zu lösen.“