Arnsberg. Erste beim Juli-Hochwasser im Stadtgebiet erkannte Knackpunkte müssen nach exakter Auswertung gezielt und gemeinsam beseitigt werden.
Das Hochwasser nach dem Starkregenereignis vom 14. Juli, das besonders die Ortsteile Oeventrop, Neheim, Müschede und Bruchhausen getroffen hat, kam auch in Arnsberg für die Verantwortlichen „fast überraschend, wir konnten uns daher nicht genau darauf einstellen,“ erklärte jetzt Helmut Melchert als zuständiger Fachbereichsleiter im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung.
Nach einer ersten Auswertung in großer Runde unter Beteiligung des Umweltamtes sei man sich in der Verwaltung jedoch einig, „dass die bisherigen Renaturierungsmaßnahmen umfassend gegriffen haben“. Und damit Schlimmeres verhindert wurde. „Allerdings gibt es einige Knackpunkte, gegen die wir nach exakter Auswertung der Ereignisse gezielt und gemeinsam vorgehen müssen,“ sagte Melchert.
Die Meldewege müssen landesweit besser werden - Stadt sucht das Gespräch
Eine wichtige Erkenntnis aber liegt schon jetzt auf dem Tisch: Die Meldewege - wichtig für eine effektive Katastrophenbewältigung - müssen landesweit grundsätzlich besser organisiert werden. „Dazu werden wir nun als Stadt Gespräche mit Bezirksregierung und Hochsauerlandkreis führen.“
Interessant: Die Überschwemmungen im Neheimer Binnerfeld sind, so Melchert, nicht etwa durch das Hochwasser der Ruhr verursacht worden, sondern durch aufsteigendes Grundwasser. Auch dies müsse bei künftigen (Bau-)Planungen in diesem Bereich berücksichtigt werden.
„Lieber einmal zu viel geweckt, als schlafen und morgens nicht mehr aufwachen“
Aber auch die Alarmierung vor Ort war Thema, denn, und das brachte Alexandra Heiland-Kremer (CDU) zum Beispiel in Bezug auf die Warnapp Nina auf den Punkt, „mit einer SMS erreicht man nachts niemanden“.
Ein Problem: Alle 44 Sirenen im Stadtgebiet sind zusammengeschaltet, lösen also gleichzeitig aus. Also selbst dort, wo kein Alarm erforderlich ist. Auch hier hat Heiland-Kremer eine klare Meinung: „Lieber einmal zu viel geweckt, als schlafen und morgens nicht mehr aufwachen.“
Nun sollen in Sachen Alarmierung, erklärte Helmut Melchert den Ausschussmitgliedern, alle Ideen gesammelt und ausgewertet werden, um eine optimale Lösung zu finden. „Denn wir müssen in jeder Beziehung aus der Juli-Lage lernen.“