Oeventrop. Der Baulastträger Straßen NRW muss bei allen Arbeiten auch die Belange des Naturschutzes beachten.
Der Bau der Behelfsbrücke als Ersatz für die zum Abriss und Neubau bestimmte Dinscheder Brücke in Oeventrop ist gut angelaufen. Dies erklärte die zuständige Projektleiterin der Landesbehörde Straßen NRW - Hochstift Sauerland - in Meschede, Claudia Risse, auf Anfrage unserer Zeitung.
Es sieht so richtig nach Großbaustelle aus: Raupenfahrzeuge wuseln an und in der Ruhr in Dinschede herum, schwere Lkw liefern Material an. Die Arbeiter haben alle Hände voll zu tun. Schaulustige, die sich selbst ein Bild vom Fortgang machen wollen. Und der Fortgang der Arbeiten ist gut. „Bislang läuft alles problemlos,“ freut sich Claudia Risse - und bestätigt damit auch die Einschätzung vieler „neutraler Experten“.
Für die Behelfsbrücke sind drei Stützen und zwei Widerlager erforderlich
Derzeit laufen etwa 45 Meter östlich der alten Dinscheder Brücke, deren Abriss zu einem späteren Stadium erfolgt, die sogenannten Gründungen - die Arbeiten an den Fundamenten für die Behelfsbrücke, erklärt die Projektleiterin den Stand der Dinge.
„Insgesamt sind für den Behelf drei Stützen und an den Brückenenden jeweils ein Widerlager erforderlich.“ Zwei der Fundamente liegen direkt im Uferbereich der Ruhr und wurden bereits im August gegründet.
Claudia Risse: „Der Naturschutz erlaubt dafür nur die Monate August bis Oktober“
Nun aber, so Claudia Risse, werde eine Baustraße angelegt, um das vorgesehene Fundament für die mittlere Brückenstütze in der Flussmitte legen zu können. „Ein Teil der Ruhr wurde dafür bereits verrohrt und wird noch mit Erdreich überdeckt.“ Damit auf diesem Weg schweres Gerät den Standort für dieses mitten im Wasser gelegene Fundament erreichen kann.
Für diese Arbeiten, macht Risse deutlich, gebe es übrigens ein klar definiertes Zeitfenster. „Denn der Naturschutz erlaubt dafür nur die Monate August bis Oktober. Und damit sind die Arbeiten in der Ruhr zeitlich eingegrenzt.“
Projektleiterin: Behelfsbrücke steht wie vorgesehen im Frühjahr 2022 zur Verfügung
Grundsätzlich würden ohnehin alle Bauarbeiten und das dafür erforderliche Vorgehen in diesem von der Stadt renaturierten Bereich unter Beachtung der Bestimmungen des Naturschutzes durchgeführt. „Da haben wir immer ein Auge drauf.“ Somit würden natürlich die entsprechenden gesetzlichen Naturschutzvorgaben auch einen Einfluss auf die Bauzeit des Gesamtprojekts „Dinscheder Brücke“ nehmen.
Was aber bislang völlig komplikationslos habe gestaltet werden können. „So wird die Behelfsbrücke auch wie vorgesehen im Frühjahr 2022 zur Verfügung stehen.“ Und damit kann dann der Verkehr relativ problemlos um die dann neu einzurichtende Baustelle für Abriss und Neubau der alten Dinscheder Brücke geleitet werden.
Die Abriss-Entscheidung von Straßen NRW löste Schockwellen in Oeventrop aus
Kleiner Rückblick: „Der Zustand der Brücke ist durchaus dramatisch und erfordert daher eine kurzfristige Reaktion von unserer Seite.“ Nämlich den Abriss. Diese Erklärung hatte Straßen NRW-Sprecher Oskar Santos im November 2016 in unserer Zeitung abgegeben.
Für Oeventrop ein heftiger „Hammerschlag“ ins Kontor, der wahre Schockwellen ausgelöst hatte. Drohten doch so die Ruhrdörfer für die für Abriss und Neubau dieser wichtigsten Verbindung über die Ruhr erforderliche lange Zeitspanne zweigeteilt zu werden.
Doch letztlich entschied man sich dann nach langen Gesprächen, Berechnungen und politischen Diskussionen für den Bau einer Behelfsbrücke, um die Belastung für die Bevölkerung zu mindern und auch dem Durchgangsverkehr aus und in Richtung Hirschberg/Warstein zeitraubende Umleitungen über Wildshausen oder sogar über den Stimmstamm zu ersparen.
Die Arbeiten können zu kurzfristigen Verkehrsbehinderungen führen
Wichtig für Verkehrsteilnehmer: Während der Arbeiten für den Bau der Behelfsbrücke, die nun mehr und mehr Schwung aufnehmen, kann es durch den Baustellenverkehr zusätzlich zu kurzzeitigen Beeinträchtigungen kommen.
Die Straßen NRW-Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift bittet daher die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer um eine umsichtige Fahrweise im Baustellenbereich.