Arnsberg. Die neugestaltete Zone soll im August von Bürgermeister Ralf Paul Bittner an die Arnsberger Bevölkerung übergeben werden.

Es ist geschafft: Der Campus Eichholz direkt an Berufskolleg und Sekundarschule ist nahezu fertiggestellt und wird im August von Bürgermeister Ralf Paul Bittner der Öffentlichkeit übergeben. Als ein Beitrag, den städtischen Lebensraum attraktiver zu gestalten und zugleich für die Bürgerinnen und Bürger weiterzuentwickeln.

Für eine besondere Überraschung hat dabei Ralf Schmidt als Fachdienstleiter Grünflächen gesorgt: Ältere Arnsbergerinnen und Arnsberger werden sich noch an ihn erinnern - an den Drei-Meter-Sprungturm im alten Hallenbad, von dem aus so mancher beim Vorführen seiner noch nicht voll ausgereiften Sprungkünste unsanft mit dem Bauch auf das Wasser geklatscht ist. Schnee von gestern. Doch nun ist der Sprungturm wieder aufgetaucht: als Spielgerät auf dem Campus.

Ralf Schmidt: „Viele Arnsberger verbinden die Erinnerungen mit dem Hallenbad“

„Viele Arnsberger verbinden die Erinnerungen an das eigene Schwimmenlernen mit dem Hallenbad. Oder sie sind hier erstmals mutig von einem Drei-Meter-Brett in die Tiefe gesprungen. Mit dem aufgestellten Turm auf unserem Campus-Gelände sollen diese schönen Erinnerungen lebendig gehalten werden.“

In weiser Voraussicht hatte sich Ralf Schmidt so 2017 beim Abriss des alten Hallenbades den Sprungturm gesichert und in einem Container an der Hüstener Ruhrschule eingelagert.

Nun wurde das von der Fachfirma „FHS Holztechnik“ für die neue Verwendung gemäß der DIN-Erfordernisse umgerüstete Relikt auf dem Spielplatz des Campus installiert. Auf der einen Seite mit der Original-Aufstiegsleiter, auf der anderen mit einer in den Boden eingelassenen Rutschstange. Und dies exakt an der Stelle, an der sich das Hallenbad befand.

Fitnessgeräte, verschiedene Arten von Sitzgelegenheiten und eine Blühfläche

Moderne Sitzgelegenheiten - auch noch in anderen Formen - komplettieren den Campus Eichholz.
Moderne Sitzgelegenheiten - auch noch in anderen Formen - komplettieren den Campus Eichholz. © WP | Achim Gieseke

Dem Campus-Projekt hinzugefügt hat die Stadt zudem auf Wunsch der Politik die Umgestaltung des Ruhrtalradwegs in diesem Abschnitt, der dort auf etwa vier Meter verbreitert wurde. Ergänzt wird der neue Campus durch eine sogenannte Calisthenics-Anlage (Fitnessgeräte), verschiedene Arten von Sitzgelegenheiten sowie einer Blühfläche für Bienen.

Und die Fläche vor dem Berufskolleg ist jetzt autofreie Zone. Darüber hinaus wird die Stadt im Campus-Bereich zehn neue Stellplätze schaffen. Diese sind allerdings nicht Bestandteil der Förderung „Stadtumbau West“, sondern dafür müssen Eigenmittel aufgebracht werden.

Die größte Generationen übergreifende Freizeitanlage im Stadtgebiet

Das Fazit von Ralf Schmidt: „Der Campus Eichholz wird mit seinen Möglichkeiten und in Verbindung mit den Schulen, dem Natur-Erlebnis-Raum, den Sportstätten sowie dem Wasserspielplatz zur größten Generationen übergreifenden Freizeitanlage im gesamten Stadtgebiet.“

Die Kosten für den Campus mit einem Übergangsbereich an der Fußgängerbrücke über die Ruhr zum Natur-Erlebnis-Raum liegen bei 911.000 Euro. Davon sind 728.000 Euro Fördermittel aus dem Topf „Stadtumbau West“.

Der Campus Eichholz soll die Arnsberger Bildungslandschaft stärken

Der Ruhrtalradweg wurde im Bereich des Campus Eichholz auf Wunsch der Politik auf etwa vier Meter verbreitert.
Der Ruhrtalradweg wurde im Bereich des Campus Eichholz auf Wunsch der Politik auf etwa vier Meter verbreitert. © WP | Achim Gieseke

Der Bau des Campus - ebenso wie der Abriss des Hallenbades - war in der Bürgerschaft nicht ganz unumstritten. So wurde unter anderem lange darüber diskutiert, die ehemalige Hallenbad-Fläche für den Bau eines in Arnsberg dringend benötigten Hotels zu nutzen.

Doch letztlich fiel die Entscheidung, die neue Freifläche im Rahmen des „Integrierten Handlungskonzeptes Arnsberg Altstadt“ in eine für alle attraktive und barrierearme Bildungslandschaft zu verwandeln. Mit den Zielen:

- die optimale Anbindung des Campus an die Stadt und damit die Aufhebung der dortigen Sackgassen-Situation;

- die Stärkung und baulich-räumliche Qualifizierung der Bildungslandschaft;

- die Schaffung von Aufenthalts-, Kommunikations- und Identifikationsorten;

- die Nutzung vor dortigen Potenzialflächen und

- die Qualifizierung der Uferbereiche der Ruhr.