Arnsberg. In Arnsberg gebe es keine Corona-Ausbruchsherde, sagt Bürgermeister Ralf Paul Bittner. Warum das Risiko in den Kernstädten dennoch höher ist.

In einer digitalen Diskussionsrunde mit dieser Zeitung hat sich Ralf Paul Bittner, Bürgermeister der Stadt Arnsberg, zur Corona-Lage geäußert: Ein Mal in der Woche tagt der Corona-Krisenstab der Stadt, um auf aktuelle Entwicklungen in der Pandemie reagieren zu können. Dazu gibt es regelmäßige Abstimmungen mit den Verantwortlichen des HSK.

Infektionsgeschehen in Arnsberg, Neheim und Hüsten stärker verbreitet

Mit Blick auf den hohen Inzidenzwert des HSK betonte Bittner, dass es in Arnsberg keine „konkreten Hotspots“ gebe. Dennoch sei zu beobachten, dass die Dörfer bei den Infektionszahlen weniger betroffen seien als die Kernstädte Neheim, Arnsberg und Hüsten. „Es gilt der Grundsatz: Covid-19 braucht Nähe“, sagte der Bürgermeister. Je urbaner die Strukturen seien, desto schneller könne sich das Virus verbreiten. „Viele Infektionen passieren durch Zusammenkünfte von Menschen. Das ist aber keine Frage der Herkunft“, so Bittner.

Einen eigenen Inzidenzwert für Arnsberg, um Öffnungsschritten eigenmächtig zu beschließen, lehnt Bittner ab. Dieser würde nur Verunsicherung hervorrufen, meint er. „Wir können die Werte statistisch nicht sicher erheben und deswegen wäre es nicht sinnvoll.“ Es gibt jedoch einen täglichen Corona-Lagebericht des Hochsauerlandkreises, in dem potenzielle Ausbruchsherde und Hinweise auf Randerscheinungen aufgeführt werden.

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Hier schaue er jeden Morgen als erstes auf die Auslastung der Intensivbetten am Klinikum Hochsauerland, so Bittner. Höhere Infektionszahlen machten das Geschehen für ihn greifbarer. „Wenn die Zahlen da steigen, macht mir das Sorgen. Wir wollen schwere Verläufe verhindern.“ Bis Dienstag sind 38 Menschen aus Arnsberg in Verbindung mit Corona gestorben. Die Zahl der aktuell Infizierten lag bei 271.