Am SUG und FSG ist bisher kein Corona-Test der Schüler positiv ausgefallen. Bei der Unterrichtsform für Abiturienten unterscheiden sich Gymnasien
Arnsberg. Ab Montag, 19. April, gibt es Wechselunterricht für alle Klassen an den Schulen, das heißt: Ein Teil einer Klasse wird in der Schule, der andere digital unterrichtet. Schüler, die am Präsenzunterricht teilnehmen wollen, müssen zweimal in der Woche einen Corona-Selbsttest vornehmen. Sind hierfür heimische Schulen mit ausreichend Test-Kits ausgestattet? Unsere Zeitung fragte stichprobenhaft im Neheimer St.-Ursula-Gymnasium (SUG) und im Franz-Stock-Gymnasium (FSG) in Hüsten nach. Ergebnis: „Wir haben für alle Schüler genug Test-Kits“, sagten gleichlautend auf Anfrage der stellvertretende Schulleiter des SUG, Thomas Lampe, und die Oberstufen-Koordinatorin des FSG, Dr. Jenny Peters.
Beide Lehrer berichteten auch über Erfahrungen in der Schule mit Corona-Selbsttests. Auch hier war die gleichlautende Antwort: „Bisher ist bei den Selbsttests kein Schüler positiv auf Corona getestet worden.“
Diametraler Unterschied bei Präsenz- und Distanzunterricht für Abiturienten am SUG und FSG
Bei der Art des Unterrichts für die Jahrgangsstufe 12 („Q2“ genannt) gibt es allerdings einen gravierenden Unterschied zwischen SUG und FSG. „Die angehenden Abiturienten aus unserer Q2 können zwischen Präsenzunterricht mit zweimaligem Corona-Selbsttest pro Woche oder digitalem Distanzunterricht wählen“, berichtet SUG-Leiter Bertin Kotthoff. 95 Prozent der 100 angehenden SUG-Abiturienten hätten sich für Distanzunterricht entschieden, weil sie keine Corona-Infektion vor den Abiturprüfungen riskieren wollten.
Am FSG ist es genau umgekehrt: „Etwa 98 Prozent unserer rund 100 angehenden FSG-Abiturienten (Q2) sind im Präsenzunterricht, der in deutlich größeren Räumen wie zum Beispiel in der Mensa stattfindet, um die nötigen Abstände der Schüler beim Unterricht einzuhalten“, teilte Dr. Jenny Peters mit. Q2--Präsenzunterricht gab es für komplette Leistungskurse, bei Grundkursen (GK) nur für die Schüler, die den GK auch im Abitur haben.
Zurück zum SUG: In der Jahrgangsstufe 11 (Q 1) können die Schüler nicht zwischen Präsenz- und Distanzunterricht wählen. Es gilt Präsenzunterricht mit zweimaligem Corona-Selbsttest in einer Woche. Einen solchen Schüler-Selbsttest schaute sich unsere Zeitung in der Aula des SUG mal an.
Schüler zeigen sich routiniert
Die rund 20 Q1-Schüler, die am vergangenen Donnerstagmorgen zu ihren, erst in der dritten Unterrichtsstunde beginnenden Kursen kamen, versammelten sich mit gebührendem Abstand in der Schulaula und vermittelten einen schon routinierten Eindruck beim Selbsttest. Thomas Lampe beaufsichtigte die Selbstteste und gab - vorn vor der Gruppe stehend - noch ein paar Hinweise zu den einzelnen Stufen des Testverfahrens. Die Selbsttests verliefen auf Schülerseite komplett unproblematisch.
Wechselunterricht reduziert Kontakte im Klassenraum
Bereits vor den Osterferien gab es Wechselunterricht an den Schulen. Dabei wird in der Regel die Klassenstärke hälftig geteilt: Ein Teil bekommt Digital-Unterricht per Videokonferenz, der andere Teil wird in der Schule unterrichtet. So werden Kontakte im Klassenraum reduziert.
Wer in den Präsenzunterricht kommt, hat zweimal in der Woche einen Corona-Selbsttest vorzunehmen. Wer einen Selbsttest ablehnt, hat nicht automatisch Anspruch auf Distanzunterricht.
Die Kosten für Test-Kits übernahm das Land NRW auch fürs SUG, das sich in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn befindet
Bei den Tests handelt es sich um ein Angebot, das ein Schüler ablehnen kann. „Wir haben 719 Schüler, die Ablehnung eines Tests ist ein absoluter Einzelfall. Da wäre die Ablehnquote deutlich unter einem Prozent“, sagt Thomas Lampe.
Die Frage „Präsenz- oder Digitalunterricht für angehende Abiturienten?“ hat sich bald erledigt. „Die FSG-Schüler aus der Q2 haben am Donnerstag, 22. April, zum letzten Mal Unterricht, denn am Freitag, 23. April, wird die erste Abi-Klausur im Fach Englisch geschrieben“, so Dr. Jenny Peters.