Arnsberg. Regenbogen in Arnsberg setzt auf 100-prozentige Bioprodukte mit Verbandssiegeln, Hofladen Sauerland jetzt auch als Hersteller bio-zertifiziert.
Nicht nur Naturkostgeschäfte, auch Supermärkte und Discounter bieten immer mehr Bio-Lebensmittel an. Dabei ist „Bio“ allerdings nicht gleich „Bio“, wie unsere Recherche in Arnsberg ergeben hat:
„Grundsätzlich ist ein zertifiziertes Bioprodukt, also mit Biolabel versehen, ein Bioprodukt“, erklärt Marius Hoffmann – und ergänzt: „Der Unterschied ist häufig bei Verbandsware zu finden“. Das heißt?
Seit 33 Jahren aktiv
Ende April 2021 wird der Bioladen Regenbogen 33 Jahre alt. Seit 1988 ist vor allem das Geschäft deutlich größer geworden, es gibt viel mehr Produkte.„Viele unserer Kunden sind aber immer noch die gleichen – und die Produkte schmecken immer noch wie früher“, so die Inhaber. Weitere Info auf http://regenbogen-naturkost.de/ Der Hofladen Sauerland hat inzwischen neben Online-Shop auch drei Filialen: https://www.hofladen-sauerland.de/
Ein „normales“ Bioprodukt sei zu mindestens 95 Prozent aus ökologischer Herkunft – Verbandsware von Demeter, Bioland, Naturland etc. aber zu 100 Prozent, so der Marktleiter im Bioladen Regenbogen am Gutenbergplatz weiter. Genau in diesen fünf Prozent seien bei vielen Produkten aber die entscheidenden Zusatzstoffe zu finden. Mit Verbandssiegeln versehene Produkte stünden außerdem für besseren Tierschutz – mit erheblich besseren Haltungsbedingungen. „Sie enthalten weniger Hilfs- und Zusatzstoffe und keine Gentechnik. Am konsequentesten ist hierbei Demeter, gefolgt von Bioland und Naturland“, weiß Marius Hoffmann
Discounterbio stütze häufig einen Großproduzenten, der „mal eben“ eine Biolinie aufzieht. Oft handele es sich bei Discounterbio auch um Überproduktionen, die einmalig als Lockangebote in die Märkte „gedrückt“ werden. „Dabei geht es für den Discounter weniger darum, Geld mit den Artikeln zu verdienen, sondern den Kunden in den Laden zu locken – denn beim einzelnen Bioprodukt bleibt es natürlich selten“, meint der gelernte Industriekaufmann.
Oft kleine Familienbetriebe
„Im Fachhandel etablierte Firmen hingegen sind oft kleine Familienbetriebe oder mittelständische, mit den Fachhändlern gewachsene Hersteller“, klärt der Arnsberger – seit 2021 neben Thomas Wälter auch Mitinhaber des Arnsberger Bioladens – auf. Und wie sieht es mit Blick auf Konkurrenz durch die „Großen“ aus? „Bei den dauerhaft im Sortiment befindlichen Produkten sind wir als Fachhandel teils sogar günstiger oder beim Preis vergleichbar“, so Marius Hoffmann, der den allgemeinen Bio-Trend durchaus positiv einordnet:
„Je mehr Bioprodukte verkauft werden, desto besser“, sagt er, „davon profitieren Mensch, Tier und Umwelt – wir freuen uns, dass Bioprodukte in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind und immer besser angenommen werden.“
Ein gravierender Unterschied sei allerdings der Hintergrund. „Bioladner sind meist Überzeugungstäter – Umwelt und Ökologie steht im Vordergrund“, stellt der Regenbogen-Marktleiter fest. Ein Discounter hingegen versuche eher, mit Bioprodukten mehr Geld zu verdienen und sein Image grün zu waschen.
Hofladen Sauerland Bio-zertifiziert
Seit Beginn hat auch das Team des „Hofladen Sauerland“ Bio-Produkte auf dem Schirm. Bereits seit 2017 verfügt der Spezialist für den Vertrieb regionaler Produkte mit Hauptsitz in Holzen über eine Bio-Zertifizierung als Händler. „Und jetzt auch als Hersteller“, erklärt Christian Schulte auf Nachfrage. „Offiziell dürfen wir ab jetzt viele unserer Hofmarke-Artikel mit einer Bio-Zertifizierung auszeichnen“, erläutert der Geschäftsführer und Unternehmensgründer, „sie werden nach unseren Vorgaben in der Region produziert; zum Teil aber auch selbst in unserer Zentrale in Holzen.“ Dort stehen u.a. die gefliesten Räumlichkeiten einer ehemaligen Metzgerei zur Verfügung.
Auch für den Holzener Schulte ist „Bio“ vor allem Herzenssache, darum sind die (derzeit rund 80) Artikel der Eigenmarke Hofladen überwiegend mit diesem Prädikat versehen.