Arnsberg. Klinikum Hochsauerland sieht sich trotz aktueller Stagnation auf hohem Niveau auf Anstieg der Zahl von Corona-Patienten vorbereitet

Das Klinikum Hochsauerland stellt sich auf eine sich weiter aufbauende dritte Corona-Infektionswelle ein. „Wir sind auf alles vorbereitet“, sagt Geschäftsführer Werner Kemper. Zwar würden die Zahl der Corona-Patienten im Klinikum derzeit stagnieren, „das aber auf einem hohen Niveau, das deutlich über dem der ersten Welle vor einem Jahr liegt“.

Der Hochsauerlandkreis veröffentlicht täglich die Zahlen der Corona-Patienten, die stationär behandelt werden. Stand Donnerstag waren das 48 Personen, von denen 17 intensivmedizinisch behandelt und fünf Personen sogar beatmet werden müssen. Diese Zahlen sind kreisweit: Im Klinikum sind derzeit zehn Intensivbetten und zwischen 15 und 20 Normalbetten mit Coronapatienten belegt. Schwerpunktkrankenhaus für die Infektionsfälle ist nach wie vor das Marienhospital Arnsberg.

Bauarbeiten in der alten Petrischule Hüsten

In der ehemaligen Petrischule in Hüsten laufen die Vorbereitungen auf den Start der Pflegeakademie und des Kooperations-Studienganges mit der FOM-Hochschule. Beginn des Pflege-Lehrbetriebs ist der 1. August 2021, der der Hochschule am 1. September 2021.

Aktuell laufen die Abbrucharbeiten in der bestehenden Gebäudesubstanz, ehe der Raumausbau beginnt. Geplant wird auch der Außenbereich und die Gebäudeoptik. „Das ganze muss Flair bekommen“, erklärt Klinikum-Geschäftsführer Werner Kemper die Campus-Idee.

Die neue Welle mit steigenden Infektionszahlen spiegelt sich in der Klinik noch nicht voll wider. „Aktuell sind wir in einer Seitwärtsbewegung und wissen nicht, ob es nach oben oder unten geht“, sagt Kemper. Er weiß, dass sich verändernde Inzidenzzahlen erst im Zeitraum zwischen 14 Tagen und vier Wochen auf die Corona-Belegungszahlen in den Kliniken niederschlage. Deutlich hoch geht die HSK.Inzidenz erst seit zwei Wochen. Jetzt liege das Niveau der dritten Welle 50 Prozent über dem der ersten Welle im Frühjahr 2020. Die zweite Welle Ende 2020 lastete das Klinikum viermal so stark aus wie die erste.

Junge Patienten

„Engpässe erwarten wir aber nicht“, sagt Werner Kemper. Und das obwohl die neue Welle mit der britischen Mutante auch Unterschiede zu den vorangegangen Wellen zeigen würde. „Wir beobachten jetzt auch hier mehr junge Patienten zwischen 30 und 65 Jahren mit schweren Krankheitsverläufen“, so Kemper. Ältere gehören kaum noch zu den Corona-Patienten, weil die Impfen offenbar ihre Wirkung zeigen. Entsprechend sinke auch die Sterberate. „Hier ist auch spürbar, dass der Fortschritt in der Therapie signifikant ist“,ergänzt der Klinikum-Geschäftsführer.

Die Belastung in der Arnsberger Corona-Klinik ist dennoch unverändert hoch. Der Corona-Durchschnittspatient im HSK verlasse die Intensivstation nach einer Zeit zwischen 12 und 15 Tagen. Bei normalen Erkrankungen rechnet das Klinikum mit Intensivbettzeiten von 2,2 bis 2,7 Tage. „Der Coronapatient bindet das sechsfache an Zeit im Intensivbett“, so Kemper. Und somit auch das benötigte Personal.

Qualifiziertes Personal ist wichtig

Die Verfügbarkeit von hochqualifiziertem Personal bleibt ein Schlüssel zum erfolgreichen Umgang mit der Coronakrise in den Krankenhäusern. „Wir sind gut ausgelastet“, sagt Werner Kemper, „am Ende ist unsere wirklich verfügbare Intensivbettenzahl immer abhängig von der Pflegesituation.

Deshalb ist Werner Kemper auch froh, dass im Klinikum Hochsauerland aktuell bereits ein hoher Prozentsatz der Belegschaft durchgeimpft sei. „Auf den exponierten Stationen im Umgang mit Corona-Patienten dürften 90 Prozent des Personals geimpft sein“, so der Geschäftsführer. Die Impfe schütze das Personal und gibt dem Klinikum zugleich mehr Planungssicherheit für die Verfügbarkeit der Mitarbeiter/-innen.

Weitere Erst-Impfungen von Mitarbeitern im Klinikum, so Kemper, seien derzeit nicht in Planung. Die zweiten Impfungen sollen im Mai aber noch durchgeführt werden. Nicht abgebaut werden soll auch daher die „Impfstraße“ in der ehemaligen Petrischule in Hüsten in unmittelbarer Nachbarschaft zum Karolinenhospital. „Wenn Bedarf sein sollte, dass hier noch einmal im größeren Stil geimpft werden soll, stehen wir weiterhin bereit“, sagt Werner Kemper.