Arnsberg. Zeichen gesetzt im „Segnungs-Streit“: Im Glockengestühl der Propsteikirche flattert jetzt – für alle weit sichtbar – die Regenbogenfahne.

Nach dem vom Vatikan ausgesprochenen Segnungsverbot für Homosexuelle haben die katholischen Kirchen mit dem Hissen von bunten Fahnen ein Zeichen gegen Ausgrenzung gesetzt. „Es ist bedauerlich, wenn Experten des Glaubens mehr sagen, was richtig oder was nicht richtig ist, als dass sie sagen, was positiv ist“, so Dechant Hubertus Böttcher in einem an alle Gläubigen gerichteten Schreiben. Glaube, so Böttcher weiter, sei nicht Enge, sondern Weite, denn: „Das Evangelium ist „Froh Botschaft“ und nicht „Droh Botschaft“.

Regenbogen ist himmlisches Naturbeispiel

Um der Aktion Nachdruck zu verleihen, kletterten Dechant Böttcher und Pater Werner über das Baugerüst hoch hinauf bis zum Glockengestühl der Propsteikirche, um dort für alle weit sichtbar die „Regenbogenfahne“ zu hissen. „Der Regenbogen ist als himmlisches Naturbeispiel auch ein Hoffnungssymbol“, so Pater Werner, denn die Regenbogenfarben würden den Segen Gottes über alle Menschen verheißen, unabhängig von Geschlecht, sexueller Prägung oder persönlicher Lebenssituation.

In luftiger Höhe hatten Dechant Böttcher und Pater Werner dann doch ein kleines Problem mit dem Anbringen der Fahnenstange, so dass Dachdeckermeister Jörg Gräwert den beiden geistlichen „Himmelsstürmern“ zu Hilfe eilen musste.