Arnsberg/Sundern/HSK. Im Kammerbezirk der HWK Südwestfalen können angehende Handwerker unter 479 offenen Angeboten wählen. Kfz-Mechatroniker und Tischler gefragt.
Noch keinen Plan, wie es nach der Schule weitergehen soll? Wie wäre es mit einer Karriere im Handwerk? Derzeit liste die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer (HWK) Südwestfalen 479 offene Lehrstellen auf, berichtet Bianca Weickardt auf Anfrage. „Nicht nur für den Einstieg zum 1. August 2021 – auch für einen Ausbildungsstart im Sommer 2022“, ergänzt die bei der in Arnsberg ansässigen HWK für Fachkräftesicherung zuständige Mitarbeitern – und ergänzt: „Man kann aber jederzeit eine Ausbildung im Handwerk beginnen, die Betriebe sind da meist sehr flexibel, auch Nachzügler sind willkommen.“ Um in der Berufsschule nicht ins Hintertreffen zu geraten, sei ein Start zum 1. August aber empfehlenswert.
1900 als Handwerkskammer Arnsberg gegründet
Weitere Info, u.a. über Beratung von Studienabbrechern sowie Tipps für Betriebe, die Menschen mit Behinderung oder Geflüchtete beschäftigen möchten: https://www.hwk-swf.de/artikel/dein-weg-ins-handwerk-38,95,40.html Die Handwerkskammer Südwestfalen hat ihren Sitz in Arnsberg und ist eine von 53 Handwerkskammern in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde 1900 als Handwerkskammer Arnsberg gegründet.
Und wo genau ist welche Lehrstelle noch zu haben? Mit einer Selektion nach Landkreisen oder Kommunen kann die Kammer nicht dienen, wie viele Stellen für angehende Handwerker es in Arnsberg und Sundern derzeit gibt, lässt sich ad hoc nicht genau beziffern. Die Zahl 479 bezieht sich auf den gesamten Kammerbezirk, sprich, Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein. Soll auch heißen, wer seinen Traumberuf bereits auf dem Schirm hat, muss eventuell in Kauf nehmen, dafür ein paar Kilometer mehr abreißen zu müssen.
„Teils sind unsere Interessenten leider ein wenig bequem“, deutet Bianca Weickardt an, das mangelnde Mobilität dabei ein Problem ist. Nach dem Motto „am liebsten nebenan“ gingen Schülerinnen und Schüler nicht selten an eine Suche heran; dabei biete eine Lehrstelle „weiter weg“ auch Anreize – nur ein Beispiel: Wer mit 17 seinen Führerschein macht, ist für die Fahrt zur Ausbildung, zur Berufsschule sowie zu Lehrgängen von der Auflage, nur in Begleitung eines Erwachsenen am Steuer sitzen zu dürfen, befreit.
Richtige Suche ist wichtig
Wie sucht man richtig? In der Lehrstellenbörse der HWK finden Interessenten zahlreiche freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze.
Einfach die Art der Stelle angeben und den gewünschten Beruf auswählen. Durch die Eingabe des Wohnortes oder der Postleitzahl kann die Auswahl noch zusätzlich eingegrenzt werden. Also: „Klick Dich rein“ – und vielleicht klappt es ja sogar mit einer Lehrstelle „gleich um die Ecke...“ Info online auf: https://www.hwk-swf.de/38,0,jobboardoffersearch.html
Und wer lieber mobil unterwegs ist: Das „Lehrstellenradar“ bringt Ausbildungsplätze direkt auf das Smartphone. Info hierzu auf: https://www.lehrstellen-radar.de/
Beratung und Hilfe
Wer Beratung und Hilfe benötigt, dem greifen Kammermitarbeiter gerne auch persönlich unter die Arme (natürlich nur symbolisch...) – hier einige Angebote im „Steno“:
Die Berufsfelderkundung „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Berufswahl. Schon in der achten Klasse geht es los;
Praktika für die Zukunft; unter dem Motto „Erst testen, dann entscheiden“ – Betriebe und Jugendliche profitieren gleichermaßen von dieser Einstiegsqualifizierung.
Bildungslotsen informieren Jugendliche in Einzelgesprächen umfassend über verschiedene Ausbildungsberufe. Im individuellen Gespräch gehen sie auf die persönliche Eignung zu den jeweiligen Ausbildungsberufen ein. Bildungslotsen schulen außerdem Auszubildende zu Ausbildungsbotschaftern. Diese wiederum stellen Schüler/-innen ihre Ausbildungsberufe vor – in Zeiten von Corona per Video-Chat.
Einzelgespräche sind außerdem per Orientierungshotline 02931-877432 möglich, auch für Eltern.
Dabei ergibt sich nicht selten Überraschendes: „Schüler und Eltern wissen oft gar nicht, wie viele Berufe zum Handwerk gehören“, berichtet Bianca Weickardt über diesen Teil ihrer Tätigkeit...
Was besonders gefragt ist
Welche Jobs im Handwerk sind denn aktuell besonders gefragt – und was „geht gar nicht“? Kfz-Mechatroniker ist als Beruf sehr gefragt, trotzdem gibt es noch viele Lehrstellen. In der Region angesagt ist außerdem die Tischlerlehre. Das Baugewerbe hingegen, sowohl in den Bereichen innen als auch außen, wird weniger nachgefragt – dabei handelt es sich – aufgrund des Bezugs zu Umweltfreundlichkeit oder Energieeffizienz – durchaus um Berufsgruppen mit Zukunft.
Besonders gebeutelt sind wegen der Coronakrise u.a Friseure und Kosmetiker/-innen. „Doch wer Leidenschaft für diese Berufe hegt, sieht über manches hinweg“, meint Bianca Weickardt. Zumal es sich bei den akuten Einschränkungen und Auflagen ja um temporäre Probleme handele.