Bruchhausen. Der Straßenbereich vor der Rodentelgenkapelle wird aufgewertet. Mittelfristig soll ein neuer Dorfplatz an der Lindenstraße entstehen.

Zwei besondere Straßenbereiche in Bruchhausen werden deutlich aufgewertet: Erstens wird die Rodentelgenstraße und der Abschnitt der Klausenstraße im Abschnitt zwischen Rodentelgenstraße und Bruchhausener Straße neu gestaltet, wobei der Straßenbereich vor der Rodentelgenkapelle durch eine besondere Pflasterung einen historischen Bezug zur alten Kapelle bekommen soll. Zweitens soll der Einmündungsbereich der Lindenstraße in die Bruchhausener Straße zu einem attraktiven Dorfplatz umgestaltet werden. Über beide Maßnahmen sprach unsere Zeitung mit Klaus Fröhlich, der als Stadtplaner der Stadt Arnsberg für das so genannte „Zielkonzept Bruchhausen“ zuständig ist.

 Blick von der Rodentelgenkapelle (im Rücken des Fotografen) auf die Rodentelgenstraße, die teilweise ein spezielles Pflaster mit historischem  Bezug zur Kapelle erhalten soll.
 Blick von der Rodentelgenkapelle (im Rücken des Fotografen) auf die Rodentelgenstraße, die teilweise ein spezielles Pflaster mit historischem Bezug zur Kapelle erhalten soll. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Die beiden genannten Maßnahmen in Bruchhausen haben sehr verschiedene Zeitfenster hinsichtlich der Umsetzung. Während mit der Neugestaltung der Rodentelgenstraße bzw. des Klausenstraßen-Abschnitts eventuell noch in diesem Jahr begonnen werden könnte, braucht das Projekt „Neuer Dorfplatz“ noch deutlich mehr Planungszeit. Hier geht die Stadt von einer Realisierung ab 2025 aus.

Umbau der Bruchhausener Straße

„Wegen umfangreicher Vorplanungen, Abstimmungsverfahren mit RLG und Straßen NRW und einer noch ausstehenden Bürgerbeteiligung hinsichtlich der Platzgestaltung können wir die städtischen Eigenmittel für den neuen Dorfplatz erst in den übernächsten Doppeletat - also für 2024/25 - einstellen“, sagt Klaus Fröhlich. Denn bei der Neuanlage dieses Dorfplatzes müsse die Stadt mit der RLG über die benachbarte Bushaltestelle „Lindenstraße“ sprechen.

Gespräche mit Landesbetrieb „Straßen NRW“ und RLG

In Gesprächen mit dem Landesbetrieb „Straßen NRW“ müsse sichergestellt werden, dass die Bruchhausener Straße weiterhin als Umleitungsstrecke dienen könne, wenn die Autobahn - zum Beispiel wegen eines Unfalls - nicht genutzt werden könne. Die Haltestelle Lindenstraße sieht die Stadt dabei in Zusammenhang mit der Umsetzung der Maßnahme „Umgestaltung Ortsdurchfahrt“. Hierbei solle die gesamte Bruchhausener Straße betrachtet werden, da unter anderem aufgrund des weichen Untergrundes im Stadtteil Absackungen im Straßenverlauf festzustellen seien, die im Zuge eines Gesamtumbaus behoben werden sollen. Im Rahmen eines künftigen Werkstattverfahrens sollen dann auch die Ziele Verkehrsberuhigung, Lärmreduzierung und Querungsmöglichkeiten bedacht werden.

Dorfplatz Bruchhausen
Dorfplatz Bruchhausen © WP Arnsberg | Manuela Nossutta / Funkegrafik NRW

Der Umbau der Bruchhausener Straße soll nach Möglichkeit in den Jahren 2024 bis 2026 erfolgen. Hierzu ist seitens der Stadt geplant, entsprechende Förderanträge zu stellen und notwendige städtische Eigenanteile im Haushalt 2024/25 vorzusehen. Die Anteile der anliegenden Grundstückseigentümer betragen 25 Prozent für die Fahrbahn, 65 Prozent für Gehwege und Parkstreifen, für die Beleuchtung 55 Prozent und die Straßenoberflächenentwässerung 50 Prozent. Dabei kann die Hälfte dieser nach Kommunalabgabengesetz (KAG) erhobenen Beiträge durch das Land erstattet werden. Nach diesem Straßenbau soll die Maßnahme „Neuer Dorfplatz“ überplant und 2025 umgesetzt werden.

Erneuerungsbedürftig ist dieser Klausenstraßen-Abschnitt, der unten im Bild in die Rodentelgenstraße mündet
Erneuerungsbedürftig ist dieser Klausenstraßen-Abschnitt, der unten im Bild in die Rodentelgenstraße mündet © hagen | WP Hagen

Konkreter ist die Maßnahme Rodentelgenstraße / Klausenstraßenabschnitt. Nach der Anwohnerversammlung ist klar: Gehwege auf Hochborden wird es künftig nicht mehr geben, es gibt eine gerade Ebene für Pkw und Fußgänger. Parkplätze werden auf der Straße markiert, auch wird es Baumtore geben, die das Tempo von Autofahrern drosseln sollen. Vor der Rodentelgenkapelle wird es eine spezielle Straßenpflasterung geben, die im historischen Bezug zur alten Kapelle stehen wird.

Einhellige politische Bewertung

Der amtierende Bruchhausener Bezirksausschussvorsitzende Frank Neuhaus (SPD) betont: „Die Mehrkosten für die spezielle Pflasterung werden den Anliegern nicht in Rechnung gestellt.“ Ferner erhalten die anliegenden Grundstückeigentümer einen 50-prozentigen Landeszuschuss zu ihren Anliegerbeiträgen, weil nach dem KAG für Maßnahmen, die ab 2018 in den Stadt-Etat eingestellt wurden, Landesfördermittel für die Anlieger fließen.

Insgesamt begrüßt Neuhaus die geplanten Maßnahmen sehr: „Hier besteht auch Einigkeit bei der positiven politischen Bewertung in Bruchhausen. Es ist gut, dass die Rodentelgenkapelle auch über das Straßenumfeld aufgewertet wird und mittelfristig ein Dorfplatz entsteht.“

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