Gonicus verdoppelt in fünf Jahren die Belegschaft von 30 auf 60 Mitarbeiter. Neheimer Firma entwickelt für Betriebe digitale Angebote.

Neheim. Auf enormem Wachstumskurs befindet sich der Neheimer IT-Dienstleister „Gonicus“. „Innerhalb der vergangenen fünf Jahre hat sich die Belegschaft von rund 30 Mitarbeitern in den Jahren 2016/17 auf exakt 60 Mitarbeiter im April 2021 verdoppelt“, berichtet der geschäftsführende Gonicus-Gesellschafter Alfred Schröder, der zusammen mit zehn weiteren IT-Fachleuten vor genau 20 Jahren (am 26. Januar 2001) im Neheimer Dreiblitzhaus das Unternehmen gegründet hatte. Ende 2012 zog die Firma ins Neheimer Kaiserhaus um, wo sie sich stetig räumlich erweiterte.

Firma vor 20 Jahren gegründet

Anlass für die Firmengründung war der Anspruch der IT-Fachleute, mit Open Source und speziell mit dem Betriebssystem Linux zu arbeiten. An der IT-Arbeitsgrundlage Linux hat sich bis heute bei Gonicus nichts geändert. „Denn mit Linux können wir für unsere Auftraggeber viel anwendungsspezifischer und auch mit besserem Datenschutz arbeiten“, meint Alfred Schröder. Die Themen Datenschutz und Datensicherheit hätten in den vergangenen Jahren eine immer größere Bedeutung erhalten.

Es geht um digitale Souveränität

Schröder erinnert an die US-Regierung, die im Jahr 2019 für Venezuela den Zugriff auf Adobe-Dienste sperren wollte. Dies habe weltweit IT-Fachleute für Clouds-Dienste hochsensibel gemacht, weil bei vielen Clouds unklar sei, wer die Kontrolle über Daten und Anwendungen habe. Der Zugang könnte zum Beispiel aus politischen Gründen gesperrt werden. Digitale Souveränität sei so für Unternehmen und Behörden ein hoher Wert geworden, zumal Datensperre oder Datendiebstahl enormen wirtschaftlichen Schaden anrichten könnten. Da viele Unternehmen wegen der Corona-Pandemie die Homeoffice-Möglichkeiten inklusive Videokonferenzen massiv ausbauten, müsse man sich auch im Homeoffice-Bereich verstärkt um Datenschutz und Sicherheit kümmern. Leider fehle in einigen Betrieben noch die notwendige Sensibilität für notwendigen ausreichenden Schutz“, sagt Schröder. Hier gebe es noch eindeutigen Nachholbedarf.

Gonicus entwickelte Software für Steuerung von Smart-Home-Geräten

Spezifische Datensicherheit durch den Aufbau individueller Open-Source-Clouds ist allerdings nur eines von mehreren Geschäftsfeldern der Firma Gonicus. Der Neheimer IT-Dienstleister kümmert sich auch darum, für Kunden digitale Angebote zu entwickeln und umzusetzen, die diese Betriebe anderen Unternehmen anbieten wollen – und dabei auf IT-Dienstleister wie Gonicus zurückgreifen. Alfred Schröder nennt zwei Beispiele: „Für Smart-Home-Geräte der Lüdenscheider Firma Busch-Jaeger haben wir die Software entwickelt, um diese Smart-Home-Geräte über die Cloud zu steuern.“ Für Verkehrsmessgeräte, die zum Beispiel die Einhaltung von Tempo 30 mit freudigem oder traurigem Smiley kontrollieren, hat Gonicus die Software für eine Cloud-Plattform entwickelt, um diese Messegräte zu verwalten. Dabei geht es nicht nur um das Zählen von Tempoverstößen, sondern zum Beispiel auch darum, an welchen Wochentagen zu welcher Tageszeit Tempoverstöße passieren. Dies sind wichtige Infos für Verkehrsbehörden.

Gute Auftragslage

Das Unternehmen Gonicus befindet sich auch 2021 auf Wachstumskurs. „Wir könnten noch mehr machen, wenn wir das dafür erforderliche Personal hätten“, berichtet Schröder. Bei Gonicus seien einige Stellen für IT-Fachleute unbesetzt. „Wir bilden seit langer Zeit auch selbst aus. Zurzeit haben wir insgesamt sieben Azubis in unterschiedlichen Lehrjahren in den beiden Ausbildungsgängen Fachinformatiker Systemintegration sowie Fachinformatiker Anwendungsentwicklung“.

Das 20-jährige Firmenjubiläum wird Gonicus in den nächsten Tagen mit einer Lichtinstallation am Kaiserhaus feiern. Die Fenster im sechsten Stockwerk des Möhneturms werden in der Dunkelheit als blaues Band erscheinen, denn Blau ist die Firmenfarbe von Gonicus.

Daten & Fakten

Der Firmenname Gonicus basiert auf dem zoologischen Namen des Königspinguins (Aptenodytes Pata-Gonicus), der in Patagonien (an der Südspitze Südamerikas) lebt. Die Namenswahl fiel auf den Pinguin, weil der Pinguin das Symbolzeichen von Linux ist.

Der 48-jährige Alfred Schröder stammt aus Wickede und hat am Hüstener Franz-Stock-Gymnasium sein Abitur gemacht. An der Uni Münster absolvierte er ein Studium zum Diplom-Wirtschaftsinformatiker. Schröder wohnt heute in Hüsten.

Sowohl Alfred Schröder als auch Rainer Lülsdorf zeichnen bei Gonicus als geschäftsführende Gesellschafter. Das Unternehmen hat aber noch mehr Mitgesellschafter, die auch im Unternehmen mitarbeiten. Schröder: „Wir sehen uns – auch 20 Jahre nach der Firmengründung – immer noch als Start-Up-Unternehmen mit flachen Hierarchien und der entsprechenden Kultur. Am unternehmerischen Erfolg sind alle Mitarbeiter beteiligt."

Weitere Infos: gonicus.de

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