Arnsberg. Angehörige und Vertrauenspersonen können die Terminvereinbarung übernehmen - doch die Termine sind knapp und zugleich begehrt.
Die Vergabe der Impftermine für über 80-Jährige soll am Montag, 25. Januar, starten. Sie haben in den vergangenen Tagen entsprechende Post bekommen und können sich nun für Termine in den Impfzentren anmelden – am besten online, so heißt es in den Briefen. Das stellt jedoch viele der Senioren ein unüberbrückbares Hindernis dar, die meisten sind froh, wenn sie Hilfe von Angehörigen bekommen.
+++ Mehr Nachrichten aus Arnsberg lesen Sie in unserem Newsletter - hier geht es zur Anmeldung. +++
Britta Hübner will die Terminvergabe in der Familie gerne übernehmen, doch bei der Information vorab staunte sie nicht schlecht. „Ich habe zum Glück noch meine rüstigen Eltern mit 82 und 83 Jahren, die mich gebeten haben, mich um ihren Impftermin zu kümmern. Hinzu kommt auch noch meine 81-jährige Tante, die in der Fahrgemeinschaft mit meinen Eltern von Oeventrop nach Olsberg fahren möchte. Mein Vater kann noch selber Auto fahren“, erklärt sie.
Für die empfohlene Online-Anmeldung braucht man eine Mail-Adresse und eine Handynummer, fand sie bei der ersten Recherche heraus. „Ich frage ich mich, wer dieses Online-Portal für diese Zielgruppe aufgebaut hat. Bei allem Verständnis, dass Corona uns alle überrollt hat und wirklich nicht alles sofort zufriedenstellend gelöst werden kann, aber das ist für mich purer Slapstick“, meint Hübner.
Wenig Impfstoff, wenige Termine
Zudem fragte sie sich, ob sie mit ein und derselben Mail-Adresse beziehungsweise Handynummer Termine für alle drei Senioren vereinbaren kann. Beziehungsweise würde sie es auch telefonisch erledigen, wenn sie das Glück hat durchzukommen. Die Antwort der Kassenärztlichen Vereinigung (KVWL) auf Nachfrage der Redaktion: „Sowohl bei der Online-Buchung der Termine als auch bei der telefonischen Anmeldung kann nicht garantiert werden, dass zeitlich beieinander liegende Termine für mehrere Personen ausgemacht werden können.“
Weil die Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffs begrenzt sei, seien dies auch die zur Verfügung stehenden Termine. Gleichzeitig rechne man mit einer hohen Nachfrage. „Der Spielraum für eine abgestimmte Terminvergabe ist damit begrenzt, aber nicht ausgeschlossen“, heißt es von der KVWL. „Bei der Terminvergabe werden in der Regel mehrere Terminvorschläge gemacht, sodass hier gegebenenfalls zeitlich aufeinander abgestimmte Termine ausgewählt werden können – sofern diese vorhanden sind.“
Die gute Nachricht für Britta Hübner und ihre Familie: Pro Tag können mit einer Handynummer drei Impf-Termine (sowohl für Erst- als auch Zweitimpfung) ausgemacht werden. Die Online-Terminvergabe kann von Angehörigen oder Vertrauenspersonen übernommen werden. Hübner ist nun gespannt und hofft, dass sie Termine für Eltern und Tante bekommt.
+++ Mehr Nachrichten aus Arnsberg, Neheim und Sundern finden Sie auf unserer Stadtseite +++