Arnsberg. Betriebe führen die Ausbildung auch im Lockdown größtenteils fort. Industrie- und Handelskammer wirbt um Bewerber für den Sommer.

Vom erneuten Lockdown sind auch Auszubildende betroffen, vor allem in Branchen wie Hotellerie, Gastronomie und Fitness. Noch seien jedoch alle im Zeitplan, heißt es von Seiten der Industrie- und Handelskammer (IHK). Die Experten sorgen sich vielmehr um den Ausbildungsstart im Sommer 2021.

Zeiten werden eingehalten

„Vom Lockdown sind die Auszubildenden unterschiedlich stark betroffen, je nachdem, ob sie zum Beispiel in der Hotellerie oder Gastronomie arbeiten, wie groß der Betrieb ist und ob es einen Außer-Haus-Verkauf gibt“, sagt Klaus Bourdick, Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung bei der IHK Arnsberg. Eine pauschale Aussage lasse sich daher nicht treffen, die Ausbildungsbetriebe seien jedoch sehr bemüht, die Ausbildungen fortzuführen. „Es gibt Herausforderungen, aber auch viele kreative Lösungen“, so Bourdick.

Schließlich würden die Betriebe auch ihren Kunden im Lockdown etwas bieten wollen, viele Restaurants organisieren einen Außer-Haus-Verkauf, einige Fitnessstudios bieten Online-Trainings an. In diese Prozesse würden auch die Azubis eingebunden. „Es gibt die Option, die Ausbildungszeit zu verlängern, wenn das Ausbildungsziel nicht erreicht werden kann, wir verzeichnen in der Richtung aber bisher keine Flut von Anträgen“, sagt Bourdick. „Und auch die Prüfungen finden unter entsprechenden Hygiene-Vorkehrungen weiterhin statt, um den geplanten Berufsabschluss zu ermöglichen.“

Digitale Berufsorientierung

Zum Ausbildungsbeginn im Sommer 2020 seien keine Auswirkungen der Corona-Pandemie zu verzeichnen gewesen, schließlich werde ein Großteil der Ausbildungsverträge frühzeitig abgeschlossen. „Worüber wir uns Sorgen machen, ist das kommende Jahr“, so Bourdick. „Praktika und Berufsorientierung können derzeit einfach nicht wie gewohnt angeboten werden.“ Deshalb seien neue Wege gefragt, um Schüler über verschiedene Berufsbilder und Ausbildungswege informieren – und auch, um sie in Kontakt mit den suchenden Betrieben zu bringen. Die IHK stellt dazu eine digitale Plattform bereit.

Bourdick ermuntert Interessenten zur Bewerbung, sie sollten keinesfalls annehmen, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz schwächen. Schließlich habe es in den vergangenen Jahren eher einen Mangel an Bewerbern gegeben, derzeit liegt der Anteil der unbesetzten Ausbildungsplätze im Zuständigkeitsbereich der IHK bei rund 13 Prozent, ein Jahr zuvor waren es 10 Prozent. „Wichtig ist die Botschaft: Ausbildung findet weiterhin statt, denn die Unternehmen wissen, dass sie auch nach der Krise Fachkräfte brauchen werden“, so Bourdick.