Sundern. Erneut stand das feststehende Messer mit 17 cm langer Klinge im Mittelpunkt des Prozesse gegen eine Drogenbande aus Sundern.

Der vierte Verhandlungstag im Prozess vor dem Landgericht Arnsberg gegen eine angebliche sechsköpfige Drogenbande aus Sundern stand im Zeichen eines Tatvorwurfes gegen einen der Haupttäter, einen 29-Jährigen. Ihm wirft die Staatsanwältin vor, nicht nur als Bandenmitglied Kontakt zu Großkunden gesucht, sondern auch einen Wohnungseinbruch und Diebstahl begangen zu haben.

Maskiert in Wohnung

Dazu setzte sich der Sunderner mit fünf anderen Männern, alle sind in weiteren Verfahren angeklagt, nach Medebach in Bewegung, um dort maskiert in eine Wohnung einzudringen. Ziel war es, einige Gegenstände (Fernseher, Playstation etc.), die der Wohnungsinhaber gestohlen haben sollte, zurückzuholen. Der Mann ist in einem weiteren Verfahren angeklagt. Letztlich wurde aber wohl nur eine Feinwaage gestohlen, mit der man Drogen abwiegen kann.

Messer für den Nachdruck

Dabei soll der Sunderner sein großes Messer (15 cm lange Klinge) mitgeführt haben, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.Diese Waffe war schon im dritten Prozesstag großes Thema. Sie lag bei der Festnahme des 29-Jährigen auf einer Mescheder Tankstelle in einer Transportbox seines Autos: "Dort war sie für ihn aber nicht greifbar", insistierte auch gestern Verteidiger Wolfgang Niekrens. Er stellte dann - wie angekündigt - einen Beweissicherungsantrag: "Da mein Mandant seit Februar 2020 inhaftiert ist, müsste die Box noch im seinem Auto sein", so Niekrens. Der Angeklagte hatte in der Vorwoche erklärt, die Waffe sei für ihn eher ein Werkzeug bzw. habe er sie beim Pilzesammeln eingesetzt.

Urteil im Februar

Der Prozess wird am 26. Januar fortgesetzt. Ein Urteil von Richterin Dorina Henkel wird im Februar erwartet.

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