Wildewiese. Tagestouristen sorgen in Wildewiese wieder für viel Verkehr. Am dritten Tag in Folge muss das Ordnungsamt Sundern die Besucherströme lenken.
- Wildewiese: Auch am Mittwoch reisen wieder zahlreiche Tagestouristen an.
- Obwohl das Skigebiet geschlossen ist, kommen hunderte Menschen zum Schlitten fahren.
- Eine erneute Sperrung ist jederzeit denkbar. So ist die aktuelle Lage
Mehrfach hatte die Stadt Sundern von Fahrten nach Wildewiese abgeraten - doch auch am Mittwoch sind wieder viele Familien hingefahren, um die Schneelandschaft zu genießen. Voll war es auch auf dem Saal und in Röhrenspring.
Die zeitweise Sperrung der Zufahrt nach Wildewiese am Montag scheint wenig Wirkung gezeigt zu haben - auch am Dienstagmittag waren sämtliche Parkplätze und Straßenränder voll geparkt. Obwohl das Skigebiet geschlossen ist, kamen hunderte Menschen zum Schlitten fahren. Vor allem Familien reisen trotz aller gegenteiligen Aufforderungen ins Sauerland an. Sie kommen aus dem Märkischen Kreis, aus Olpe, dem Ruhrgebiet und teils auch aus dem Rheinland.
Einfahrten und Waldwege waren schon am Mittag zugeparkt. Absperrmaterial des Ordnungsamts steht bereit, gegen 12 Uhr war die Zufahrt aber immer noch möglich. Ordnungsamt der Stadt Sundern und die Polizei machen sich aktuell ein Bild der Lage. Eine erneute Sperrung ist jederzeit denkbar.
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„Wir waren gestern schon hier und es halten alle Abstand. Wir kommen wegen der Kinder und man sieht in den Gesichtern aller hier, wie glücklich sie sind“, sagt eine junge Mutter aus Neuenrade. Ihren Namen möchte sie nicht nennen. Sorge vor einer Ansteckung habe sie nicht und sei trotz der Sperrung am Vortag nochmals angereist - bei 20 Minuten Anfahrt sei es einen Versuch wert gewesen, meint die Familie.
Unterstützung der Polizei
„Im Vergleich zum Vortag ist es noch recht entspannt“, sagte Bernd Jüngst, Leiter des Sunderner Ordnungsamts am Dienstagmittag. „Wir werden jetzt nochmals um Unterstützung der Polizei bitten und die Autos auf freie Parkplätze einweisen.“ Eine Sperrung war am Montag nötig geworden, weil die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge sonst nicht mehr gewährleistet gewesen wäre.
Am Dienstag ordneten die Mitarbeiter der Stadt den Verkehr und sprachen auf Grundlage der Corona-Schutzverordnung Gruppen an, die Abstände nicht einhielten. „Wir raten weiterhin jedem davon ab, nach Wildewiese zu fahren“, so Jüngst. Ein Paar mit Kind und Hund aus Hüsten war dennoch gekommen. Auch sie wollten ihren Namen nicht nennen, erklärten aber: „Wir haben von der Sperrung in Winterberg gehört und sind deshalb hierher gekommen für einen Spaziergang.“
Zufahrt zum Spiegebiet zeitweise gesperrt
Das Ordnungsamt der Stadt Sundern hatte die Zufahrt zum Skigebiet Wildewiese am Montag zeitweise sperren lassen - offiziellen Betrieb gibt es dort im Lockdown zwar ohnehin nicht, es waren aber am Montagvormittag viele Besucher hingefahren, um Winterspaziergänge im Schnee zu unternehmen und Schlitten zu fahren. Es kam zum Verkehrschaos.
"Teilweise war ein Begegnungsverkehr gar nicht mehr möglich, Einfahrten waren zugeparkt und die Zufahrt für den Rettungsdienst gefährdet", erklärt Ordnungsamtsleiter Bernd Jüngst. "Deshalb haben wir die Zufahrt nach Wildewiese für einige Stunden gesperrt."
Es seien Autokennzeichen aus dem Märkischen Kreis, aus Olpe und dem Kreis Soest, auch aus Dortmund, Köln und Wuppertal zu lesen gewesen. "Alle haben nach den Feiertagen im Lockdown einen starken Drang rauszugehen und denken dabei nicht unbedingt an die Verkehrssituation und an Corona", so Jüngst.
Am Nachmittag beruhigte sich die Situation, die Zufahrt zum Ort wurde wieder frei gegeben. Der Ordnungsamtsleiter bittet jedoch darum, auf Fahrten nach Wildewiese in den kommenden Tagen zu verzichten. Sollte es erneut zu einer kritischen Verkehrssituation kommen, müsse auch erneut gesperrt werden, Falschparker würden verwarnt, unter unter Umständen gar abgeschleppt.
Polizei unterstützt die Stadt Sundern
Im Einsatz waren am Montag auch Polizeibeamte. "Wir unterstützen das Ordnungsamt, das die Sperrung angeordnet hat", sagt Polizei-Pressesprecher Sebastian Held. Es sei grundsätzlich natürlich nicht verboten, für Spaziergänge in beliebte Wander- und Wintersportorte zu fahren, ob das aktuell eine sinnvolle Idee sei, sei allerdings eine andere Frage - denn es erzeuge großen Andrang und zusätzliche Kontakte. Noch heftiger war der Andrang in Winterberg - dort sind Stadt und Polizei ebenfalls eingeschritten.
Einige Stunden, bevor das Ordnungsamt in Sundern die Sperrung anordnete, war bereits auf der Facebook-Seite des Hotels "Steinbergs Wildewiese" zu lesen: "Eine Traumlandschaft in Wildewiese. Aber leider auch bereits zu viele Autos und Besucher - nicht, dass es ein Verkehrschaos gibt wie in Winterberg / verschiebt euren Berg-Besuch besser auf ein anderes Mal."