Hüsten/Amsterdam. Von den Niederlanden aus treibt Katrin Discher die Trilux-Nachhaltigkeitsstrategie für alle Bereiche des Hüstener Lichttechnik-Unternehmens voran
Das Sauerland und Hüsten kennt sie gut. Seit 2018 arbeitete die gebürtige Paderbornerin Katrin Discher (47) als Großhandelsvertriebsleiterin mit ihrem Team in Hüsten. „Privat war das aber eine Herausforderung“, erzählt die seit fünf Jahren mit ihrem Mann in Amsterdam lebende Frau. Ein neuer Job macht privat jetzt vieles einfacher: Seit Mai ist sie die erste Nachhaltigkeitsmanagerin des Hüstener Lichttechnik-Unternehmens - und das klappt nicht nur in Coronazeiten prima vom Schreibtisch in den Niederlanden aus.
„Licht ist ein schönes Produkt“
Die Trilux-Nachhaltigkeitsmanagerin Katrin Discher (47) ist gebürtige Paderbornerin. Nach ihrem BWL-Studium in Paderborn wurde sie früh Mutter, startete in einer Firma für Bühnenbeleuchtung und blieb auch an weiteren beruflichen Stationen dem Thema Licht verbunden. „Licht ist ein schönes Produkt“, sagt sie. Privat zog es sie vor fünf Jahren „der Liebe wegen“ nach Amsterdam .
2018 kam sie als Vertriebsleiterin im Bereich Großhandel Deutschland zu Trilux mit einem Team am Standort Hüsten . Im Mai 2020 übernahm sie die bei Trilux neu geschaffene Position der Nachhaltigkeitsmanagerin.
Was privat Vorzüge hat, ist vor allem aber auch für Trilux von Bedeutung. „Beim Thema Nachhaltigkeit sind die Niederländer ein gutes Stück weiter als wir in Deutschland“, erzählt Katrin Discher, „das Land ist eine treibende Kraft“. Hier wurden bereits planbare und messbare Kriterien für ökologische Fußabdrücke und Auswirkungen von Produkten auf die Gebäude gesetzt, die es für Unternehmen und Produzenten zu erfüllen gilt. So sitzt Katrin Discher am niederländischen Standort quasi direkt an der Unternehmensschnittstelle, um die Nachhaltigkeitsthemen weltweit in der Trilux-Gruppe voranzutreiben. Wenn aufgrund der auch in den Niederlanden zuletzt aufgestellten Corona-Beschränkungen nicht im Homeoffice, dann arbeitet Katrin Discher im neuen Trilux-Licht-Campus in Amersfoort zwischen Amsterdam und Utrecht - ein Zentrum der neuen Arbeitswelt . „Hier werden alle Trilux-Zukunftsthemen gelebt“, sagt Katrin Discher. Und die bringt sie immer wieder auch ins Sauerland mit.
Klimaneutral bis 2025
Trilux hat große Ziele. Bis 2025 will das Unternehmen klimaneutral unterwegs sein - nicht allein in den Niederlanden und Hüsten, sondern weltweit an allen Produktionsstandorten. Energieeffizienz bei Produktion und Anwendung zum Beispiel durch Lichtmanagementsysteme soll gesteigert werden. Mehr und mehr in den Blick rücke die Kreislaufwirtschaft, um Ressourcen zu schonen. Im Fokus der Nachhaltigkeit stehe aber auch der Mensch: Standorte und Arbeitsbedingungen sollen gesichert werden, Fortbildung und Qualifizierung wie in der Hüstener Trilux-Akademie gewinnen an Bedeutung. „Nachhaltigkeit soll sich auszahlen und einerseits auch bezahlbar gemacht werden“, erklärt Katrin Discher.
Eine große unmittelbare Abteilung leitet die 47-Jährige als Nachhaltigkeitsmanagerin nicht. „Letztlich ist es aber ein riesiges Team, weil sich meine Arbeit durch so ziemlich alle Abteilungen des Unternehmens zieht“, sagt sie. Strategisch übt sie eine Stabsfunktion im Bereich Produktentwicklung und Innovation aus, eng ist sie mit technischen Abteilungen und der Kommunikation vernetzt. Ziel sei es, dass auf allen Ebenen nachhaltig gedacht werde. „Für dieses Thema ist bei Trilux am Ende jeder verantwortlich“, so Katrin Discher. Daher sei es wichtig, alle Mitarbeiter/-innen auf dem Weg mitzunehmen.
Leuchte auf Maisbasis
Trilux geht offensiv in die Entwicklung. Gerade erst wurde eine „Parelie LED-Leuchte“ aus biologisch abbaubaren Materialien auf Maisbasis vorgestellt - hergestellt im 3-D-Drucker. In diese Richtung soll weiter geforscht werden. „Wir müssen unsere Produkte und den Materialeinsatz von der Demontage her denken“, sagt Katrin Discher, „wir fragen uns, wie müssen wir designen, damit unsere Leuchten möglichst vollständig recycelbar sind?“.
Die Herausforderung sei es, all diese Ideen international auf den Märkten und intern passgenau zu etablieren. In einer modernen Arbeitswelt spielt es da keine Rolle, wo die Nachhaltigkeitsmanagerin ihre meiste Arbeitszeit verbringt. Nachhaltigkeit kennt keine Grenzen zwischen Hüsten und Amsterdam. „Sie ist überall alternativlos“, sagt Katrin Discher, „wir alle tragen doch Verantwortung“.