Arnsberg. Jens Hesse sieht ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Die Stadt ist bereits am Ball und hofft, bald mit den Arbeiten beginnen zu können.

Jens Hesse ist Fahrradfahrer aus Überzeugung. Nahezu täglich – mit Ausnahme von übelsten Wetterlagen – pendelt er mit seinem Bike von der Neheimer Burgstraße zu seiner Arbeitsstelle am Arnsberger Gutenbergplatz.

Aber auch so ist Hesse viel mit dem Rad im Stadtgebiet unterwegs. Und entdeckt dabei manche Schwachstelle im Radwegnetz. Wie auf dem Ruhrtalradweg, einem wichtigen Aushängeschild auch für die Stadt.

Jens Hesse: „Das stellt meiner Meinung nach eine Gefährdung für Fahrradfahrer dar“

Setzt aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen überwiegend auf das Fahrrad als Fortbewegungsmittel: Jens Hesse aus Neheim.
Setzt aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen überwiegend auf das Fahrrad als Fortbewegungsmittel: Jens Hesse aus Neheim. © Achim Gieseke

„Der Abschnitt des Ruhrtalradwegs von der B 7-Brücke an der Möhnemündung bis kurz vor Haus Füchten ist auf etwa 4,5 Kilometer in einem wenig erfreulichen Zustand und stellt meiner Meinung nach eine Gefährdung für Fahrradfahrer dar,“ findet Hesse deutliche Worte.

Wurzelaufbrüche an den Rändern des Weges haben den Asphalt nach oben gedrückt, so dass Radler mächtig durchgeschüttelt werden. Und wer da gerade wenig konzentriert am Lenker oder noch ein ungeübter Fahrradfahrer sei, der könne vor allem bei schlechten Sichtverhältnissen schnell zu Fall kommen.

Mit durchaus gravierenden Folgen. „Das ist hier jedenfalls schon sehr krass.“

Dringender Handlungsbedarf

Jens Hesse hat diesen Zustand schon vor längerer Zeit bemerkt und findet nun, dass bei - auch durch die Corona-Krise bedingt - wachsendem Radverkehr hier dringender Handlungsbedarf bestehe.

„Diese Gefahrenquelle muss zügig beseitigt und der Radweg in einen vernünftigen Zustand versetzt werden.“

Hauke Karnath: Rechtliche Voraussetzungen fehlen noch

„Das Problem ist bereits erkannt und wir wollen auch entsprechende Schritte einleiten,“ sagt dazu Hauke Karnath, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Arnsberg. Doch noch seien der Stadt die Hände gebunden. „Wir sind aber gerade dabei, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, dass wir das Problem endlich anpacken dürfen.“

Denn das Problem im Problem: Der genannte Abschnitt des Ruhrtalradweges befindet sich nicht im Besitz der Stadt, sondern im Besitz des Staatlichen Umweltamtes Hagen. „Aber das ist inzwischen eine Abteilung der Bezirksregierung Arnsberg geworden und bei diesem Wechsel sind offensichtlich einige Akten, die den Ruhrtalradweg betreffen, verloren gegangen,“ erklärt Karnath.

Stadt will die Baulast für den Streckabschnitt übertragen bekommen

Aber die Stadt sei bestrebt, dass man ihr die Baulast für den Streckenabschnitt übertrage. „Damit wir mit der Schadensbehebung loslegen können.“ Und er sei zuversichtlich, dass man mit allen beteiligten Akteuren eine entsprechende Lösung hinbekommen werde. „Denn der Wegzustand ist schon ein Problem für Fahrradfahrer.“

Jens Hesse: Was ist mit dem angekündigten WLAN-Knoten am Ruhrtalradweg?

Doch Jens Hesse hat noch weitere Verbesserungsvorschläge: So sollte endlich am Ruhrtalradweg-Rastplatz in Höhe der Brücke zum „1220“ ein WLAN-Knoten installiert werden, „was schon vor langer Zeit angekündigt worden war. Dort sollten sich auswärtige Radfahrer eine App mit touristischen Informationen über Neheim herunterladen können, um so zum Besuch der Innenstadt animiert zu werden“.

Aber passiert sei bis heute in dieser Sache nichts. Der vor Jahren aufgestellte Baumstamm als Träger des WLAN-Knotens stehe noch immer nackt herum und erinnere so an das bislang leere Versprechen. Dazu war von der Stadt keine Antwort zu bekommen.

Hauke Karnath: „Das ist in der aktuellen Laubhochphase nicht zu schaffen“

Zudem regt Hesse an, an neuralgischen Punkten mit dichtem Randbewuchs wie unter anderem im Bereich von Bruchhausen den Radweg regelmäßig vom jetzt in Mengen anfallenden Laub zu befreien. „Weil das bei feuchtem Wetter eine rutschige Angelegenheit und damit eine Gefahrenquelle ist.“

Doch da muss Hauke Karnath abwinken. „Das ist in der aktuellen Laubhochphase nicht zu schaffen.“ Aber die Radwege würden ohnehin regelmäßig gereinigt.