Ein Hüstener organisiert eine Demo gegen Corona-Maßnahmen. Die Partei „Die Partei“ in Arnsberg ruft zu einer Online-Gegenveranstaltung auf..
Arnsberg. Die neu in den Rat gewählte Partei „Die Partei“ setzt ein Zeichen gegen den am Wochenende durch die sozialen Netzwerke gegangenen Aufruf zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen am 14. November in Hüsten. Zeitgleich um 12 Uhr ruft „Die Partei“ zu einer „Vernunftdemo“ als Online-Veranstaltung auf. Das Motto: „Wenn Idiotie Überhand nimmt, wird Vernunft zur Pflicht“. Damit „spielt“ der Veranstalter mit dem Satzbau der Anti-Corona-Demo-Organisatoren, die schrieben „Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“. Den Satz „Wir sind viele“ kontert die „Partei“ mit dem Hinweis „Wir sind mehr!“.
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Hinter der Demonstration in Hüsten, die als Präsenzveranstaltung auf dem Kirmesplatz gedacht ist, steht laut Facebook der Hüstener Immobilienmakler Wallid Chahrour. Er ruft zwar ausdrücklich zu einer friedlichen Demo auf, sieht sich aber in Kommentaren zum Aufruf auch mit Ankündigungen von Gewalt konfrontiert. Zunächst war der Beitrag auch auf der Seite „Du bist Neheimer, wenn...“ geteilt. Dort war zunächst die Kommentarfunktion abgestellt worden, inzwischen ist er dort öffentlich nicht mehr sichtbar.
Unsere Zeitung nahm über Facebook Kontakt zu Wallid Chahrour und auch zu den Betreibern der Seite „Du bist Neheimer...“ auf. Chahrour stellte sich den Fragen unserer Zeittung. Ziel der Demo sei, auf das Leid der Menschen hinzuweisen, die „neben der Pandemie auch zahlreiche weitere Einschnitte ertragen müssen“ - darunter auch viele Selbstständige. Ausdrücklich werde bei der Demo darauf hingewiesen, dass sich die Teilnehmer an die Corona-Regeln halten sollen. Ihm sei wichtig, dass „unsere Botschaft friedlich verkündet wird“.
Nach Auskunft der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis am Mittwochmorgen sei die „Corona-Demo“ zwar beantragt, aber noch nicht genehmigt. „Die Kreispolizei als Genehmigungsbehörde prüft noch und trifft Absprachen“, so Polizeisprecher Holger Glaremin.
Mit Sorge schaut auch Christian Stockmann, Geschäftsführer des Caritasverbandes Arnsberg/Sundern, der stets besonnen um solidarisches Verhalten in Zeiten der Corona-Pandemie bittet, auf die Veranstaltung in Hüsten. „Es gibt Bewegungen, die man trotz nachweislicher Tatsachen nicht überzeugen oder aufklären kann“, sagt er.
Wallid Chahrour sieht sich indes nicht als Corona-Leugner, spricht aber bei dem Covid 19-Virus von einer „mittleren bis schweren Grippe“, bei der es auch wichtig sei, die Risikogruppen wie Vorerkrankten und ältere Menschen zu schützen.
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