Arnsberg. Unser neues Corona-Tagebuch: Gastronomie-Aushilfskraft Kerstin Jermies erzählt von ihren Sorgen im erneuten Lockdown.

Kerstin Jermies aus Arnsberg ist Minijobberin, sprich Aushilfskraft auf 450-Euro-Basis. Die 52-Jährige arbeitet sowohl als Bedienung in der Gaststätte „Cheers“ als auch als Verkäuferin im Einzelhandel. Jetzt sind coronabedingt beide Jobs weg, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Für die Mutter von zwei Kindern heißt das erstmal null Einnahmen. Kerstin Jermies erzählt vor dem Lockdown für unser „Corona-Tagebuch“ von ihrer Lage:

Coronakrise und Lockdown aus wechselnder Perspektive

Im Corona-Tagebuch wollen wir die Coronakrise und Lockdown-Folgen ganz nah aus der Sicht der Betroffenen beleuchten.

Täglich sollen unterschiedlich­ste Menschen aus der Region ihre Sorgen und Nöte während der Pandemie schildern.

„Die neuen Vorgaben aus Berlin waren bei uns im ‚Cheers‘ schon lange das beherrschende Thema.

Da wir aber die Hygienevorschriften streng einhalten, hatten wir immer an eine gute Lösung für die Gastronomie gedacht. Dass die Schließung aber so schnell kommen soll, hat mich am Mittwochnachmittag völlig erschreckt.

Schlimm ist für mich persönlich, dass es für Minijobber in der Krise keine finan­ziellen Hilfen gibt, somit stehe ich derzeit ohne Einkommen da. Das ist für mich ein Doppelschlag im negativen Sinne, denn ich arbeite zusätzlich noch als Verkäuferin in einem Einzelhandelsgeschäft.

Unser Corona Tagebuch
Unser Corona Tagebuch © Manuela Nossutta / Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta / Funkegrafik NRW

Nach Absage des Soester Weihnachtsmarktes, wo dieses Geschäft eigentlich mit einem Stand vertreten gewesen wäre, fällt jetzt auch dieser Job im Moment weg, das hat mich doch alles in den vergangenen Tagen sehr traurig gemacht.

Ich habe zwei Kinder, der 19-jährige Sohn ist in Ausbildung, die 13-jährige Tochter besucht das Laurentianum in Arnsberg, da sind die jetzt fehlenden 450 Euro schon eine Hausnummer.


Ich bin eigentlich immer ein äußerst positiv denkender Mensch, für den ein Glas stets halb voll und nicht halb leer ist, aber momentan sehe ich kein Licht am Ende des Tunnels.“

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