Neheim. Das Brillen- und Hörgeräteunternehmen Rottler schafft eine neue Zentralverwaltung im Neheimer Ohl. Der Betrieb wird das Filialnetz erweitern.
Die Firma Rottler wird auch im Corona-Jahr 2020 die Erweiterung ihres Filialnetzes fortsetzen. Nachdem vor Kurzem der Soester Betrieb „Scherzer Augenoptik & Hörakustik“ übernommen worden war, kündigt Geschäftsführer Paul Rottler bis Ende dieses Jahres den Erwerb dreier weiterer Standorte im Rheinland an. Zu diesem Zeitpunkt würde das Brillen- und Hörgeräteunternehmen die Anzahl der angeschlossenen Fachgeschäfte von derzeit 94 auf 97 erhöhen. Bis Mitte 2021 komme dann noch ein weiterer Betrieb hinzu. All dies bedingt auch eine effektive und effiziente Zentralverwaltung, für die das Familienunternehmen Rottler im August 2020 einen neuen Firmensitz im Neheimer Gebäude „Im Ohl 85“ bezog. Rottler hatte das Gebäude vom Unternehmen „Schulte Hallenheizung“ erworben und dann umgebaut.
Neue Arbeitsplätze geschaffen
Mit dem Umzug wurden sieben neue Arbeitsplätze in der Verwaltung geschaffen. Nach vormals 38 Beschäftigten, die dezentral ihre Arbeit gemacht hatten, sind nun 45 Mitarbeiter in der Zentralverwaltung tätig. Bis Ende 2021 sollen es dort 50 Mitarbeiter sein. Insgesamt beschäftigt Rottler derzeit 560 Mitarbeiter an 94 Standorten.
Mit der stark zunehmenden Zahl an Standorten ging beim Unternehmen Rottler ein gestiegener Personalbedarf einher. Hierbei setzt Rottler insbesondere auf Personalgewinnung aus eigenen Reihen und eine in den vergangenen Jahren kontinuierliche Steigerung der Ausbildungsplätzen
Firma Rottler hat zurzeit 44 Auszubildende
„Zurzeit haben wir insgesamt 44 Auszubildende, davon 18 Ausbildungsstarter, 15 Personen im 2. Lehrjahr und elf Auszubildende im dritten Lehrjahr“, berichtet der geschäftsführende Gesellschafter Paul Rottler.
Zum 1. August 2021 sollen 30 Ausbildungsplätze fürs 1. Lehrjahr besetzt werden. Hierbei geht es insbesondere um Lehrstellen für angehende Augenoptiker(innen) und Hörakustiker(innen), hinzukommen Ausbildungsplätze mit dem Ziel Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement sowie Fachinformatiker/in für Systemintegration. Für praktische Übungen während der Ausbildung hat Rottler eine eigene Lehrwerkstatt in Wickede, die im nächstren Jahr nach Neheim umziehen soll. Zwei Standorte in Neheim stehen dafür derzeit zur Wahl, eine Entscheidung ist aber noch nicht getroffen.
Schulungsräume für Fortbildungsmaßnahmen
Am neuen Firmensitz im Neheimer Ohl hat die Firma Rottler auch Schulungsräume für umfangreiche Fortbildungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiter geschaffen. Hier geht es zum Beispiel um Verkaufsschulungen, Schulung für 3d-Sehtest, Glasschulungen, zum Beispiel von Zeiss, oder Schulungen für Mitarbeiter zur Firmenphilosophie, zum Beispiel „Führen mit den Glücklich-Werten“.
Zurzeit 94 Filialen in drei Bundesländern
Die Firma Rottler ist im November 2020 an 94 Standorten vertreten, wovon sich 84 Fachgeschäfte in NRW, zwei in Schleswig-Holstein und acht in Süd-Niedersachsen befinden. Bei 36 der 94 Fachgeschäfte handelt es sich um Franchise-Betriebe. Rottler zählt nach Fachgeschäften zu den fünf größten Optikern in Deutschland.
Die Firma „Brillen Rottler GmbH & Co. KG“ ist ein klassisches Familienunternehmen. Paul Rottler zeichnet als geschäftsführender Gesellschafter.
Von 2007 bis 2015 war Paul Rottler Mitinhaber und seit 2015 ist er alleiniger Firmeninhaber. Vorherige Firmeninhaber waren von 1977 bis 2015 seine Eltern Andrea und Peter Rottler und von 1946 bis 1977 sein Großvater Paul Rottler sen.
Zu den geschäftlichen Folgen der Corona-Pandemie für das Unternehmen Rottler sagte Paul Rottler: „Während des Lockdowns im Frühjahr durften Optiker- und Hörakustik-Geschäfte zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zwar weiterhin öffnen, doch gleichwohl haben wir in der Lockdown-Zeit etwa zwei Drittel weniger Umsatz als sonst in jener Zeit üblich erwirtschaftet. Denn in einer Zeit, in der in den Innenstädten viele andere Geschäfte geschlossen waren, litt unter den Verbrauchern die Konsumlaune.“ Nach dem Lockdown hat der Umsatz zwar wieder angezogen, doch Paul Rottler würde sich schon freuen, wenn das Unternehmen in diesem Jahr den Umsatz aus dem Vorjahr (52,1 Millionen Euro) erreichen könnte. Das wäre schon sehr ambitioniert. Ein Umsatzwachstum in 2020 gegenüber 2019 sei unrealistisch.
Gestiegene Kundennachfrage
Im Gespräch mit unserer Zeitung betonte Paul Rottler, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht nur durch Zukäufe, sondern auch organisch (durch gestiegene Kundennachfrage) den Umsatz steigerte. Für die gestiegene Nachfrage im Brillenbereich gebe es insbesondere drei Gründe: Bedingt durch die verstärkte Belastung der Sehkraft an PC und Smartphones benötigen immer mehr Menschen (auch Jüngere) eine Brille - gerade jetzt in Zeiten von Homeoffice. Aufgrund der demografischen Entwicklung werden häufiger auch an ältere Menschen Brillen und Hörgeräte verkauft. Hinzukomme das Modebewusstsein. „Die Brille ist schon seit Langem ein Modeprodukt, das nach einigen Jahren gewechselt wird. „Auf diese Nachfrage reagieren wir mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis für unsere Produkte. Hinzu kommen kompetente Beratung und umfassender Service“, betont Paul Rottler.
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Die Firma Rottler wird an der Neheimer Hauptstraße auch ein neues Sehzentrum errichten. Zurzeit laufen die Umbauarbeiten. Im Gespräch mit unserer Zeitung gab er ein Update hinsichtlich der Fertigstellung bzw. der Eröffnung des Sehzentrums. „Das wird Frühjahr 2021 werden“, so Paul Rottler.