Hüsten. Ein Geschwisterpaar präsentiert einen bunten Jahrmarkt in Miniaturformat. Und der ist bis Ende September zu sehen.

Wer sagt denn, dass die Hüstener Kirmes ausfällt? Es wird sie geben, aber nur als Miniatur-Kirmes. Manuel Schypula und seine Schwester Wielina machen es möglich, dass die Hüstener Kirmes im Schaufenster der Fahrschule „konzeptB“ in der Marktstraße 2a zu sehen ist

„Modellbau hat mich schon als kleiner Junge begeistert. Da habe ich als Hüstener schon eine kleine Kirmes nachgebaut“, so Schypula. Die hat er sichtbar an seinem Kinderzimmerfenster aufgebaut. „Kirmesbesucher, die vom Parkplatz zur Riggenweide gingen, blieben stehen und haben sie sich angeschaut“, erinnert sich seine Schwester.

Manuel Schypula war schon früh ein absoluter Kirmes-Fan

Von seinem Taschengeld hat er einiges gespart und dann die Modelle gekauft und zusammengebaut. Das Riesenrad hat damals schon fast 100 DM gekostet. Als er älter wurde, rückten zunächst andere Interessen in den Vordergrund. Nach nun 20 Jahren auf dem Dachboden, wird die Miniatur-Kirmes endlich wieder ausgestellt und um viele Modelle ergänzt.

„Wir haben 2019 schon mal darüber gesprochen, dass sie wieder ausgestellt werden sollte“, meint Ramona Baus, Chefin von „konzeptB“. Dass die Idee durch die Pandemie Wirklichkeit wird, damit hat keiner von den Dreien gerechnet. „Die richtige Kirmes wäre uns viel lieber“, betont Schypula, der auch in der Kirmesgesellschaft ist.

Der Wunsch: Ein Leuchten in die Augen der Kinder zaubern

Er und seine Mitstreiter wollen nun durch dieses Kirmesmodell den Kindern ein Leuchten in den Augen zaubern. Auf einer Fläche von 1,80 Meter mal 3 Meter ist ein Kirmesplatz mit Fahrgeschäften und Schaubuden aufgebaut. Dazu noch Umgebung wie Straßen mit Fahrzeugen und Gebäuden.

Es passiert einiges auf dem Kirmesgelände und dessen Nachbarschaft. Achterbahn, Riesenrad, Kettenkarussell und Festzelt dürfen nicht fehlen. „Am Abend sind viele Modelle beleuchtet und bewegen sich. Ein Highlight wird das Riesenrad sein. Ein Großstadtbild umrandet den ganzen Kirmesplatz. Darauf ist der Kirmeshahn und ein Feuerwerk zusehen. Gesponsert wird das Ganze vom MS-Gebäudeservice aus Hüsten.

Selbst nachts wurde noch an dem Modell gearbeitet

Schypula und seine Schwester haben vor vier Wochen begonnen, das Kirmesmodell wieder aufzubauen und zu erweitern. „Das ging alles in Tag- und Nacht-Schichten. Mein Vater hat uns geholfen. Der hat sogar bis morgens 3 Uhr daran gesessen und um 7 Uhr ging es zur Arbeit“, grinst Wielina.

Am Wochenende haben sie nun die komplette Kirmes im Schaufenster der Fahrschule gesetzt. „Das Schaufenster in diesem Bereich wurde eigens abgeklebt, damit man vorher nichts sehen konnte. Die Leute wollen wir neugierig zu machen“, so Baus. Sie wurde schon mindestens 40 Mal angerufen, weil man wissen wollte, was sie in der Fahrschule neu mache.

Die Corona-Schutzbestimmungen sind bei dem Modell eingehalten worden

Alle Modelle sind im Maßstab 1:85 gebaut. „Wir wollten eigentlich noch mehr Modelle bauen, aber die Zeit hat uns leider gefehlt. Wir werden jetzt gezielt weitermachen, um die Kirmes zu vergrößern. Das Modell soll auch 2021 aufgestellt werden, wenn wir wieder auf der Kirmes feiern dürfen“, hofft Schypula.

Ach ja, die Corona-Schutzbestimmungen sind bei dem Modell eingehalten worden. Auf der Fläche sind nur 300 Personen-Modelle zu sehen, davon 200 stehende und 100 sitzende. Wenn man genau hinschaut, sieht man einiges, was man schon oft in Hüsten beobachtet hat. Wie die Radarkontrolle, in der ein Fahrschulwagen fährt, den Hüstener Lkw mit 1200 Jahre Hüsten oder den Kirmes-Lkw.