Arnsberg. Bahnhof Alt-Arnsberg: Nach sieben Jahren Vakanz ist eine hochmoderne Toilettenanlage bestellt. Standort nahe der Bushaltestelle.
„Was lange währt wird endlich gut“ – wo ließe sich dieser Spruch besser „verbraten“ als im Zusammenhang mit dem Bahnhof im Ortsteil Arnsberg, wo es seit sieben (!) Jahren kein öffentliches WC mehr gibt (wir berichteten).
Nun wird nahe der Bushaltestelle vor dem Bahnhofsgebäude eine Toilette errichtet, die höchsten Benutzerkomfort bietet. „Die Bestellung ist bereits erfolgt“, bestätigt die Arnsberger Stadtplanerin Dr. Birgitta Plass auf Anfrage. Wann genau das „Hightech-Klo“ angeliefert wird, steht allerdings noch nicht fest. Wegen der Coronakrise könnte es zu Verzögerungen kommen.
Eines steht aber fest: Noch einmal sieben Jahre lang müssen Arnsberger und Auswärtige nicht Gefahr laufen, sich „in die Hose zu machen...“. Es dürfte nun wohl eher eine Frage von Wochen sein, bis das WC einsatzbereit ist.
Der Standort des neuen „Örtchens“ wird so gewählt, dass das benötigte Fundament der großen Platane, die in der Nähe Schatten spendet, nicht „auf die Wurzeln tritt“. Die Anlage wird nach Inbetriebnahme rund um die Uhr geöffnet sein und ist sehr komfortabel:
Ein Euro Einwurf
Nur individuell nutzbar, öffnet das WC nach Einwurf eines Euro die Tür und erlaubt es dem Eintretenden, in Ruhe „sein Geschäft“ zu erledigen. Nach Verlassen des Örtchens schließt sich die Tür automatisch, ebenso automatisch erfolgt die nötige Reinigung – gerade in Zeiten von Corona unerlässlich. „Unisex“ und Barrierefreiheit verstehen sich natürlich von selbst.
Der hohe Standard hat seinen Preis – das „Techno-Klo“ kostet rund 120.000 Euro.
Erfreulicherweise werden Ankauf und Installation der WC-Anlage zu 90 Prozent vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe, kurz NWL, gefördert.
Die „Verlegenheitslösung“ in einem Nachbargebäude – kaum bekannt, weil nicht ausgeschildert, und ständig aufs Übeleste verschmutzt – ist damit wohl noch in diesem Jahr vom Tisch – und eine saubere Lösung endlich Realität.
Ganz besonders zufrieden machen dürfte diese Entwicklung Erika Hahnwald. Die engagierte SPD-Politikerin hatte sich seit Beginn der Misere 2013 unermüdlich dafür eingesetzt, dass Abhilfe geschaffen wird; und wiederholt auch scharfe Kritik an der Bahn AG geübt. Jetzt, im politischen Ruhestand, trägt ihr Engagement endlich Früchte.
Die Bahn hingegen hat – wie bereits in Neheim-Hüsten – nichts zur Lösung beigetragen; zieht sich, wie berichtet, auf das Argument zurück, die Verpflichtung zur Bereitstellung öffentlicher Toiletten auf dem Gelände von Bahnhöfen bestehe nicht.