Arnsberg. Im runderneuerten Bahnhof Neheim-Hüsten sorgt „Müssen müssen“ unverändert für Probleme. Stadt macht WC auf Vorplatz von Fördergeldern abhängig.

Einige Monate nach Abschluss der Um- und Ausbaumaßnahmen an der „Station Neheim-Hüsten“ ist noch immer nicht alles „Gold was glänzt“. Die Sauerländer Bürgerliste bemängelt aktuell die andauernde Sperrung der Unterführung in südlicher Richtung. Bahnreisende beschweren sich in regelmäßigen Abständen über mangelnde Sauberkeit und vor allem über eine fehlende Toilettenanlage.

Bahn erklärt sich nicht zuständig

Wir haben bei der Stadt nachgefragt, die das Bahnhofsgebäude inzwischen gekauft (wir berichteten) – und vor geraumer Zeit über Toi­lettenhäuschen auf dem Bahnhofs-Vorplatz als Option nachgedacht hat. Ein guter Ansatz, denn fest steht, die Bahn AG als Betreiber des Bahnhofs Neheim-Hüsten wird dort kein WC zur Verfügung stellen:

Wie unsere Nachfrage bei der Düsseldorfer Pressestelle der Deutschen Bahn AG bereits vor einiger Zeit ergeben hat, gibt es von Seiten des Konzerns „keine Pläne, an der Station Neheim-Hüsten künftig eine Toilettenanlage vorzuhalten“. Man versuche zwar, wo immer möglich ein öffentliches WC bereit zu stellen, doch eine Verpflichtung zur Bereitstellung gebe es nicht, so ein Bahnsprecher. Angesichts der Tatsache, dass die „Station“ für einen Millionen-Euro-Betrag umgebaut und saniert worden ist, schwer nachvollziehbar, aber Fakt.

Und die Stadt? „Wir haben eine öffentliche Toilette im Rahmen unseres Förderantrags zur P+R Fläche mit angemeldet. Diese Toilette würden wir dann im Bereich des Bahnhofsvorplatzes aufstellen“, gibt Dr. Birgitta Plass Auskunft. „Allerdings warten wir erst ab, ob der Fördermittelgeber hier zustimmt“, ergänzt die Arnsberger Stadt­planerin.

Zeitnahe Öffnung des Südeingangs

Auf ein „Bahnhofsklo“ wie hier am Bahnhof in Goch (Niederrhein) wartet man in Neheim-Hüsten (noch) vergeblich...
Auf ein „Bahnhofsklo“ wie hier am Bahnhof in Goch (Niederrhein) wartet man in Neheim-Hüsten (noch) vergeblich... © NRZ | NRZ

Eine weitere Schwachstelle hat die Sauerländer Bürgerliste aufgetan: Die Partei, sie tritt in Arnsberg erstmals zur Kommunalwahl an, setzt sich „für eine zeitnahe Öffnung des Bahnhof-Südeingangs“ ein.

Anfang 2019 wurde der neue Bahnsteig am Bahnhof Neheim-Hüsten mit seiner Unterführung eröffnet. Diese Unterführung, die zukünftig einen direkten Zugang zum neuen Schulcampus eröffnen soll, ist seitdem in südlicher Richtung gesperrt. „Nach Auskunft der Stadtverwaltung besteht wegen der fehlenden Zuwegung eine Gefährdung für Fahrgäste“, sagt Gerd Stüttgen – und ergänzt: Die SBL frage sich, wie lange u. a. Bürger vom Mühlenberg und von der Wiebelsheide noch auf einen schnelleren Zugang zum Öffentlichen Nahverkehr – der dadurch natürlich für diesen Personenkreis attraktiver würde – warten müssen. In der Übergangszeit hätte es aus Sicht der SBL „bestimmt kostengünstige provisorische Lösungen gegeben, die Zuwegung so zu bauen, dass keine Unfallgefahr mehr besteht. Was sagt die Stadt zu diesem Problem?

„Die Bauarbeiten P+R / B+R im südlichen Teil entlang der Bahnhofstraße werden zurzeit ausgeschrieben. Gebaut wird dann bis Ende 2021. Der Ausgang über die Rampen- bzw. Treppenanlage wird nach Fertigstellung der Baumaßnahme freigegeben“, erklärt Dr. Plass.