Hüsten. Zentrale Arnsberger Hauptschule in Nachbarschaft von Realschule Hüsten und Solepark wird als Neubau ein 18,9 Millionen-Euro-Projekt.

Die bevorstehende Entscheidung eines Neubaus der Grimme-Hauptschule in direkter Nachbarschaft zur Realschule Hüsten im Bereich des Areals „Große Wiese“ bietet aus Sicht der Stadt Arnsberg als Schulträger viele Vorteile: „In Neubauten lassen sich moderne Lernlandschaften viel besser realisieren“, erklärte Fachbereichsleiter Michael John in der vergangenen Woche in den vorbereitenden Ausschusssitzungen. Das aber wird auch seinen Preis haben: Bei einem Neubau entsteht für die Stadt ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf von 4,9 Millionen Euro. Die voraussichtlichen Gesamtkosten belaufen sich auf 18,9 Millionen Euro.

Die Kostenrechnung für die neue Schule

Beim Umbau der Petrischule für die Grimmeschule wäre unter Einbeziehung der schon in den Haushaltsansatz eingestellten 5,7 Millionen Euro eine Deckungslücke von 350.000 Euro entstanden. Die Gesamtkosten wären 12,6 Millionen Euro, von denen also 6,05 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt fließen müssten.

Der Neubau mit integrierter Halle hätte nach Einberechnung alle Verkaufserlöse, Förderungen und Haushaltsansätze einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf von 4,9 Millionen Euro.

Die Gesamtkosten sind in der Vorberechnung auf 18,9 Millionen Euro (ohne Risikozuschlag 1,2 Mio. Euro) festgelegt. Abgezogen werden 8 Millionen Euro Verkaufserlöse für Petrischule, alte Neheimer Realschule und alte Grimmeschule sowie 1,5 Millionen Euro Landesförderung.

Aus dem städtischen Haushalt der Stadt Arnsberg werden für einen Neubau der Grimmeschule somit 10,6 Millionen Euro benötigt.

Alter Umzugsplan verworfen

Geplant gewesen war eigentlich ein Umzug der Neheimer Grimmeschule als zentrale Arnsberger Hauptschule zum Standort „Ehemalige Petrihauptschule Hüsten“. Da dieses Areal nun Standort der Bildungsakademie von Klinikum und Caritas (Pflegeschule) werden soll, rückte die Neubau-Idee in den Fokus. „Aus schulfachlicher Sicht ist das die beste Lösung“, sagt Michael John. Er sieht viele Synergien durch die Campus-Situation zwischen Realschule Hüsten, dem Freizeitbad Nass und den Sportstätten der „Großen Wiese“.

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Jetziger Standort nicht haltbar

Am jetzigen Standort der Grimmeschule in Neheim sind die Zustände nur schwer haltbar. „Die Schule hat ein sehr gutes pädagogisches Programm, aber die schlechtesten Schulräume der Stadt“, weiß Michael John. Neue pädagogische Konzepte mit einer Mischung aus Frontalunterricht, Gruppenlernen, individuelle Lernzonen und Foyers zum Vortragen von Arbeitsergebnissen lassen sich in der „alten“ Grimmeschule nicht wirklich umsetzen. „Darauf ist die klassische Flurschule nicht vorbereitet“, so Michael John. Und das wäre auch die Petrischule nur bedingt der Fall gewesen. Im Neubau sei das einzuplanen. Mit der Schule und ihren Gremien sei das bereits abgestimmt worden.

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Viergeschossige Planung möglich

Der neue Standort der Grimmeschule ist prominent - auf der Wiese zwischen Realschule Hüsten und dem Freizeitbad Nass, wo sich auch das Förderloch der Tiefengeothermieanlage befindet. „Das ist aber kein Problem“, so Stadtplaner Thomas Vielhaber in den Ausschüssen, „das Areal bietet viele Möglichkeiten“. Angedacht ist ein planungsrechtlich aus früherer Zeit schon abgesicherter viergeschossiger Gebäudekomplex, in den eine neue Einfeldsporthalle integriert werden könnte. Eine separate Halle würde viel wertvolle Frei- und Bewegungsfläche im Sportpark nehmen.

Kostenfrage

Bleiben die Kosten: 10,6 Millionen Euro müssten aus dem städtischen Haushalt genommen werden - 4,9 Mio. Euro mehr als geplant. Zahlen, der der Partei „Die Linke“ zu hoch sind. „Für das Geld sollte man besser gleich eine Gesamtschule bauen“, sagte Werner Ruhnert (Linke) im Ausschuss, „und nicht für eine Schule ohne Zukunft“. So krass formulierte es Thomas Wälter (Grüne) nicht, schlug aber eine Neuauflage einer Elternbefragung nach zukünftig gewünschten Schulformen vor.

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