Neheim. Elektronische Musik auf eine Schallplatte gepresst, in limitierter Auflage und mit Kunst auf der Hülle - das gibt es jetzt in Neheim.

An den letzten Öffnungstag vor der Corona-Krise kann sich das Vorstands-Team der Neheimer Kultur-Kneipe „Der Golem“ noch erinnern: Am 6. März durfte man zum letzten Mal öffnen und den Gästen ein Kulturprogramm präsentieren. Seitdem herrscht Funkstille an der Langen Wende, für die Freunde des „Golem“ eine traurige Angelegenheit. Aber nicht nur die Gäste leiden unter der Schließung: „Es hat unsere Künstler hart getroffen“, beschreibt Vereinsmitglied Haimo Hieronymus.

Verkauf läuft über den Verein

Die Golem-Schallplatte wird zum Preis von 25 Euro verkauft, ein Teil der Summe geht an die Musiker, die nicht auftreten konnten.

Vorerst ist die Produktion von sechs Schallplatten in der Golem-Reihe geplant.

Informationen über den Verein und Vorbestellungen zur Schallplatte sind per Mail an
info@dergolem.de möglich.

Eine Idee, die Künstler zu unterstützen ist jetzt in die Tat umgesetzt worden – die Golem-Schallplatte! Nicht als CD und erst recht nicht zum streamen gibt es die Musik eines Teils der im Corona-Jahr geplanten Künstler zu hören, sondern nun auf Platte. Ausgewählt wurden dazu Bands aus Frankreich, Neuseeland, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland – fast alle hätten ihren Auftritt in diesem Jahr in der Kultur-Kneipe gehabt.

„Die Idee ist auf der Open-Air-Veranstaltung PicknickRave im Brökelmanns Park entstanden“, erinnert sich Hieronymus. Dort seien beim letzten Konzert Produzent Julian Felling und das Golem-Team zusammen gekommen, um die Idee zur Wirklichkeit werden zu lassen. Mit dem Platten-Label „DeepTape Records Julian Felling“ habe man sich bewusst auch einen Partner aus der Region gesucht, der die Initiative des Vereins zu schätzen weiß.

Limitierte Auflage

„Wir hoffen, dass daraus eine längere Zusammenarbeit werden könnte“, so das Golem-Team. Aus eigenen Mitteln hat der Verein mit dem korrekten Namen „Der Golem – Kultur im Pengel Anton“ die erste Platte vorfinanziert. Verkauft wird das 180 Gramm schwere Vinylstück seit einigen Wochen in Eigenregie und limitierter Auflage. „Es gibt nur 100 Stück von dieser Platte, Neuauflage nicht geplant“, sagt Hieronymus. Damit habe man richtig was in der Hand, das auch noch in Sachen Musikauswahl punkten könne.

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Den Wert der Vinyl-Scheiben, die allgemein längst neben den CDs und Streaming-Diensten wieder hoch im Kurs sind, soll auch das Cover der Platten steigern. Jeder Natur-Karton, der eine der ersten Golem-Platten enthält, wurde von den Künstlern Stephanie Neuhaus und Haimo Hieronymus mit einer Grafik persönlich gestaltet, die Platten selbst durchnummeriert.

Etwa die Hälfte der Platten ist schon reserviert, Restexemplare sind noch zu bekommen. „Die Platte soll auch ein Musik-Dokument sein und allen zeigen, was wir so machen“, sagt Jutta Ludwig vom „Golem“. Und nicht zuletzt diene der Verkauf der Unterstützung von Musikern und Bands, die durch die Schließung der Kultur-Kneipe und anderer Veranstaltungsräume auf ihre Gagen verzichten mussten und ohnehin gerade eine schwere Zeit erleben.

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Mit der Veröffentlichung der ersten Golem-Platte hat der Verein ein Projekt gestartet: „Wir haben für die Nummer 1 elektronische Musik gewählt“, so Hieronymus. Aber weitere Musikrichtungen seien geplant.

Leider sei nicht klar, wann und wie es in der Kultur-Kneipe weiter gehen könne. „Unser Anspruch ist, mit einer Veranstaltung zu öffnen, das ist dort gerade leider nicht möglich“, so das Team. Man wolle erst wieder öffnen, wenn das unbedenklich möglich sei. „Wir wollen ein Ort der Begegnung sein und nicht einer auf Distanz“, sagt Neuhaus.