Arnsberg. Einer der Höhepunkte des Livekonzerts mit der „Vargas Blues Band“ war der Auftritt von John Byron Jagger.

Mit einem tollen Mix aus Blues, Rock- und Latin brachte die spanische „Vargas Blues Band“ das Sauerland-Theater im Rahmen des Kunstsommers zum Beben.

Xavier Vargas in Aktion.
Xavier Vargas in Aktion. © Antje Tetzlaff

Der Musikstil der Band ist sehr vielfältig und reicht von Latin-Jazz und Rock über Flamenco-Elemente bis zum Blues Rock. Und Xavier Vargas ist einer der erfolgreichsten europäischen Gitarristen und Songwriter.

Er wurde in Madrid geboren und wuchs zunächst in Argentinien auf. Später studierte er Musik in den USA. Er lebte in Nashville/Tennessee und in Los Angeles und spielte damals in Clubs und in vielen Sessions mit namhaften Musikern wie Alvin Lee oder Roy Buchanan, die seinen Stil beeinflussten.

Im weiteren Verlauf seiner Karriere spielte er mit Größen wie Carlos Santana, Lenny Kravitz, Prince, Canned Heat, Chris Rea, Larry Graham und vielen anderen. Ursprünglich als Sommerfestivalakt vor der Schützenhalle an der Promenade geplant, musste das Konzert wegen der Corona-Auflagen ins Sauerland-Theater verlegt werden.

Erstes Konzert der „Vargas Blues Band“ nach dem Corona-Lockdown

Für die Band war es das erste Konzert seit dem „Lockdown“, das letzte, das sie gegeben hatte, war im Februar dieses Jahres in Barcelona. Anlässlich des Konzertes in Arnsberg hat sich die gesamte Band in Deutschland wieder getroffen. Für alle, die das Konzert versäumt haben oder es noch einmal sehen möchten, gibt einen Konzertstream (Infobox).

Auf der aktuellen Tour, auf der die neue CD „Move On“ vorgestellt wird, tritt Bandgründer Xavier Vargas übrigens mit dem Neffen der Rolling Stones Legende Mick Jagger, John Byron Jagger, auf.

Tolle Gitarrensoli erinnern an Carlos Santana

John Byron Jagger auf der Bühne des Sauerland-Theaters.
John Byron Jagger auf der Bühne des Sauerland-Theaters. © Antje Tetzlaff

Die ersten Stücke an diesem Abend in ruhigem Latin-Groove erinnerten stark an Carlos Santana, mit dem Xavier Vargas auch schon häufig auf der Bühne gestanden hat. Besonders zeigte sich das an der Nummer „Spanish Wine“, das - wie auch viele andere Stücke - an diesem Abend durch ausgedehnte Gitarrensoli Xavier Vargas’ geprägt wurde.

Bassist Luis Mayol, Schlagzeuger Peter Kunst und Perkussionist Alvaro Galvis Tarquino begleiteten in leicht schwingendem Bossanovastil. Javier Vargas spielte routiniert mit und ohne Slide und trug mit einem Tuch im Piratenstil eine Kopfbedeckung , die bei Bluesrockgitarristen weltweit zu den beliebtesten gehört.

Im Laufe des Abends verschob sich das Repertoire der Gruppe dann immer mehr in Richtung des härteren, rifflastigen Bluesrock, insbesondere als John Byron Jagger die Bühne betrat und mit seiner getanzten Bühnenshow alle in seinen Bann zog.

John Byron Jagger ist ein guter Frontmann

Einige Stücke entstammten, wenn auch in neuem Gewand, der Feder der Rolling Stones - wie „Sympathy für the Devil und „Honky Tonk Woman“. Denn auch wenn dieser Neffe des echten Mick Jagger weniger wüst klingt als der berühmte Onkel und auch nicht mehr als eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm hat: Ein guter Frontmann ist er auf jeden Fall. Im letzten Jahr veröffentlichte er seine erste Solo-CD.

Höhepunkte in diesem Konzertabschnitt waren die Nummern „Funk Hell“ von der neuen CD „Move On“ und „I am a King Bee“ von Muddy Waters. Den Leadgesang übernahmen abwechselnd Akustikgitarrist/Bassist Luis Mayol und Drummer Peter Kunst. Letzterer überzeugte mit rauen Rockvocals bei gleichzeitig extrem abgezocktem Schlagzeugspiel ohne überflüssige Gestaltungselemente.

Publikum ist begeistert und „erzwingt“ drei Zugaben

Mit drei Zugaben, unter anderem Canned Heats „On the road again“ aus dem Kultfilm „Easy Rider“, verabschiedete sich die Gruppe vom überwiegend älteren Publikum, das an diesem Abend seine Jugenderinnerungen auffrischen konnte und zum Teil begeistert von den Plätzen aus mitging.

Spannend die Verbindung des Bluesrock mit Elementen der spanischen Musik. Flamenco-Elemente kamen an diesem Abend leider etwas zu kurz, was aber dem Gesamtprogramm keinen Abbruch tut.