Arnsberg/Dortmund. Professor Heinz Günter Holtappels, gebürtiger Arnsberger, hat sich als Forscher verdient gemacht. Jetzt genießt er in Neheim den Ruhestand.

Seit wenigen Tagen genießt er in Neheim seinen wohlverdienten Ruhestand: Dabei darf Heinz Günter Holtappels auf 40 Jahre Forschung, davon über 27 Jahre erfolgreiche Arbeit am IFS in Dortmund (siehe Infobox) zurück blicken.

Der studierte und promovierte Sozialwissenschaftler habilitierte 1994 im Fach Erziehungswissenschaft an der Universität Dortmund. Nach Vertretungsprofessuren in Essen und Osnabrück nahm er 1996 den Ruf auf eine Professur für Schulpädagogik, Schwerpunkt Grundschule, an der Hochschule Vechta an und wurde dort Gründungsdirektor des Instituts für Erziehungswissenschaft. Am 1. März 2001 kehrte er nach Dortmund zurück und trat die Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Bildungsmanagement und Evaluation an, die er bis zuletzt mit viel Herz, Teamgeist und Engagement ausgeübt hat.

Internationalisierung gefördert

Von 2002 bis 2005 war er zudem Geschäftsführender Direktor des IFS, führte in der Zeit den Wissenschaftlichen Beirat zur wissenschaftlichen Beratung des IFS ein und förderte die Internationalisierung des Instituts. So war auch er zwischenzeitlich Gastprofessor in Graz, Melbourne und Peking.

Schon früh begeisterte sich der gebürtige Arnsberger für Schultheorien, Schulentwicklung, Schulwirksamkeit, Bildungsplanung, Evaluation und Organisationsentwicklung. Das zeigt sich auch darin, dass er mit mehr als 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekten in Deutschland die meisten Studien in den Feldern „Schulentwicklung“ und „Ganztagsschule“ durchgeführt hat – unter anderem zu Schulen in herausfordernder Lage im Ruhrgebiet, die „StEG –Studien zur Entwicklung von Ganztagsschulen“, Forschungen zur Schul- und Unterrichtsqualität in Grundschulen und Studien zu Schulautonomie, Schulprogramm und Steuergruppen.

Prägend für die TU

Das Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund ist eine interdisziplinär arbeitende Einrichtung zur empirischen Bildungs- und Schulentwicklungsforschung.

Mit seiner Forschungsstärke prägt das IFS maßgeblich den Profilbereich der TU Dortmund.

Weitere Info zum Institut gibt es online – http://www.ifs.tu-dortmund.de/cms/de/Home/

Für die, meist innovativen, Projekte warb Professor Holtappels Fördermittel in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro ein. Aktiv beteiligte er sich an der TU Dortmund auch an der Research School „Education and Capabilities“ und im Forschungsband „Jugend-, Schul- und Bildungsforschung“.

Das wissenschaftliche Werk von Heinz Günter Holtappels ist in mehr als 50 Monografien und Herausgeberschaften sowie weiteren 300 Publikationen dokumentiert und die Ergebnisse wurden von ihm in über 400 Vorträgen auf (inter-)nationalen Tagungen und Veranstaltungen weltweit vorgestellt. Zahlreiche Habilitationen und Promotionen hat er erfolgreich begleitet.

Er ist unter anderem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) und des International Congress for School Effectiveness and Improvement (ICSEI).

Kommunen unterstützt

Zudem unterstützt er Kommunen bei der Schulentwicklungsplanung, führt schulbezogene Fortbildungen durch und berät Einzelschulen in der Schulkonzept- oder Schulprogrammentwicklung. Prof. Holtappels trat stets für eine förderliche Lernkultur in Schulen und Chancengleichheit im Schulsystem ein.

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Das gesamte Team des IFS dankt Heinz Günter Holtappels für seine langjährige Arbeit am Institut, für sein Engagement und sein prägendes Wirken in den Bereichen von Schulentwicklung und Schulwirksamkeit und wünscht ihm alles Gute für seinen Ruhestand.