Arnsberg. Teatron Theater Arnsberg zeigt seine neue Bühnen-Produktion „La Loba tanzt“ wegen Corona als Film.
„La Loba tanzt“ ist der Titel der aktuellen Produktion des Arnsberger Teatron Theaters.
„La Loba“, die Wolfsfrau aus einer alten Geschichte, ist zugleich der rote Faden, der sich 40 Minuten lang über die Leinwand in der Kultur-Schmiede Arnsberg zieht. Gedacht und konzipiert als Theaterproduktion von Dramaturgin Ulla Almagor und Regisseur Yehuda Almagor, musste die ursprüngliche Idee umgebaut werden. Weg von der Bühne hin zu einem Film, – oder, wenn man so will: mehreren hintereinander geschalteten Kurzfilmen – bleibt das Stück als Film auf jeden Fall eines: bewegend.
Acht Aufführungen
Am Samstag und Sonntag wurde die Filmproduktion mit je rund 40 Minuten Länge insgesamt acht Mal gezeigt.
Dem Projektgedanken nach durften alle Mitspieler authentisch von sich erzählen, ein Inhalt wurde nicht vorgegeben.
Über eine erneute Aufführung des Projektes ist noch nicht entschieden.
Ebenfalls wegen Corona, konnte Ulla Almagor zur Premiere am Samstag nur 24 Gäste in der Kultur-Schmiede begrüßen, denen sie Hintergründe zum Projekt und zu dessen Entstehung vermittelte.
„Das hier ist ein neues Ambiente, das aber auch eine neue Chance bietet“, so die Dramaturgin. Und sie beschrieb, wie in sieben Monaten gemeinsamer Arbeit aus dem Bühnenstück ein Film wurde, auf den sich auch alle neun beteiligten Schauspielerinnen eingelassen haben. Bereits vorhandenes Material habe dazu komplett neu bearbeitet werden müssen. Die tolle Dynamik aller Beteiligten in den ersten Proben vor Corona sei jedoch leider auf der Leinwand nicht so zu sehen.
Kein gemeinsames Proben möglich
Denn mit Corona habe auch das gemeinsame Proben für eine Bühnenstück eingestellt werden müssen. Schon die letzte Probe vor der geplanten Uraufführung im April sei ausgefallen. Dafür wurde aber zusammen mit dem Kameramann Christian Mono aus Arnsberg ein neues Projekt realisiert:
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An nur zwei Tagen sei mit den neun Frauen 40 Minuten Filmmaterial entstanden – ein Rekord.
„Die Corona-Zeit hat uns auf einen neuen Weg gebracht“, sagt Almagor.
Vor allem den spielenden Frauen gilt ihr Dank. Sie hätten für die Bühne geprobt und dann doch vor der Kamera gestanden – alles wegen Corona. Ganz gezielt habe man Frauen mit ihrer unterschiedlichen Verortung in der Gesellschaft angesprochen.
Jüngere und ältere, ihre persönliche Verankerung in der Gesellschaft habe keine Rolle gespielt. Dafür haben aber alle Schauspielerinnen ihren Beitrag für das Projekt genutzt. In fünf Kapiteln, die jeweils nach zwei Namen der Mitspielerinnen betitelt waren, wurde über 40 Minuten lang viel Text, unterlegt mit berührender Musik, präsentiert. Ohne, dass den Frauen ein Inhalt für ihren Text vorgegeben wurde, nutzten sie den Freiraum dazu, ihre Gedanken in Worte für den Film zu fassen. Stets geprägt von den – oft auch leidvollen – Erfahrungen von Frauen in der Gesellschaft.
Starke Frauen aus der Geschichte geholt
„Ich habe es satt, besonders angenehm zu sein“, reflektiert eine Schauspielerin die Ansprüche an sie. „Unabhängigkeit und Beziehung sind kein Widerspruch“, schildert eine weitere ihre Erfahrung.
„La Loba tanzt“ hat starke Frauen aus der Geschichte geholt und aktuelle Frauen wie Greta Thunberg für ihr Tun gewürdigt. Zusammen mit ihren eigenen Geschichten ist eines erreicht worden:
„Privates wird zu Kunst“, nennt es Yehuda Almagor.