Neheim. 2020 und auch 2021 und 2022 sollen jeweils 120 Personen zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann ausgebildet werden. Es gibt noch freie Plätze.
Das Klinikum Hochsauerland hat die Ausbildungskapazitäten für den Beruf der Pflegefachfrau bzw. des Pflegefachmanns massiv ausgebaut. In diesem Jahr und auch 2021 und 2022 sollen jeweils 120 Ausbildungsplätze besetzt werden. Es gibt kurz- und mittelfristig noch freie Ausbildungsstellen.
Den enormen Bedarf an Nachwuchskräften begründet Klinikum-Geschäftsführer Werner Kemper mit vielen Krankenschwestern und Krankenpflegern, die ab 2024 beim Klinikum Hochsauerland in den Ruhestand treten. „Wir müssen ab 2024 jährlich 40 bis 60 Vollkraftstellen (VK) ersetzen. Deshalb müssen wir schon jetzt verstärkt neue Pflegefachkräfte ausbilden“, erklärt Kemper und nennt dann noch einen weiteren wesentlichen Grund für die Ausbildungsoffensive: „Die neuen gesetzlichen Auflagen durch die Personaluntergrenzen-Verordnung in bestimmten medizinischen Abteilungen erfordern mehr Pflegepersonal.“ Außerdem bereite sich das Klinikum auf den Bedarf an weiterem Pflegepersonal in der Intensivmedizin am derzeit im Bau befindlichen Notfall- und Intensivzentrum in Hüsten vor. „Wer daher seine Pflege-Ausbildung erfolgreich besteht, hat bei uns beste Aussichten auf Übernahme“, so Kemper.
Um junge Leute nach dem Schulabschluss, aber durchaus auch ältere berufliche Quereinsteiger für eine Pflegeausbildung zu gewinnen, hat das Klinikum seine Werbemaßnahmen in der Corona-Zeit deutlich verstärkt. Insbesondere in den sozialen Medien, aber auch auf Plakaten wurde und wird für den Pflegeberuf geworben. „Die Vorstellungsgespräche führen wir online“, berichten Ricarda Kreyenbrink (Leiterin Personalentwicklung für den Bereich Pflege und Funktionsdienst) sowie Nora Kiefer (Leiterin Pflegeentwicklung).
Mehr Praxisanleiter begleiten Azubis
Eine anspruchsvolle, dreijährige Ausbildung erwartet die künftigen Azubis. Damit möglichst viele Azubis ihre Ausbildung erfolgreich abschließen - Geschäftsführer Werner Kemper peilt eine Quote von 80 bis 85 Prozent erfolgreicher Absolventen an - , hat das Klinikum das Team der Praxisanleiter verstärkt. „Die Praxisanleiter, einige davon speziell für diese Aufgabe freigestellt, können den Azubis individuelle Hilfestellung geben“, betont Nora Kiefer.
Viele Infos zum Ausbildungsgang
Wer zum 1. Oktober 2020 eine dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann beginnen will, kann sich noch beim Klinikum Hochsauerland bewerben. Es sind noch 13 Azubi-Plätze frei. Wem das zu kurzfristig ist, der kann sich für einen Ausbildungsstart zum 1. April 2021 oder 1. August 2021 oder 1. Oktober 2021 bewerben.
Nähere Auskünfte erteilen die Klinikum-Mitarbeiterinnen Nora Kiefer und Ricarda Kreyenbrink unter Telefon 02932 / 980248140 oder Mail ausbildung@klinikum-hochsauerland.de Infos zum Ausbildungsgang finden sich im Internet auf der Seite www.klinikum-hochsauerland. de - dann „Karriere + Bildung“ und danach Ausbildung anklicken.
„Wer Pflegefachfrau oder Pflegefachmann werden will, hat oft schon vorab Erfahrungen bei Praktika in Krankenhäusern gesammelt und hat eine Vorstellung davon, was ihn/sie erwartet“, berichtet Ricarda Kreyenbrink. So geht’s in Vorstellungsgesprächen weniger um Grundsätzliches im Beruf als vielmehr um individuelle Fragen. Kreyenbrink und Kiefer beraten Pflege-Azubi-Interessenten auch bei der Berufs-Info-Börse am 18. und 19. September, jeweils von 9 bis 14 Uhr, im Mescheder Berufskolleg.
Eines ist aber wohl unabdingbar: Leidenschaft für den Beruf, um auch in stressigen Situationen bestehen zu können. Elena Orlando (19) aus Hachen, Azubi im 1. Lehrjahr, ist mit Leidenschaft dabei. Sie hilft gern kranken Menschen. Ihr Interesse am Pflegeberuf wurde durch sechs Monate „Freiwilliges soziales Jahr“ in der Klinik für Psychiatrie bestätigt.
Mit großer Leidenschaft dabei
Mit gleich großer Leidenschaft ist Paulina Meyer (21) aus Menden dabei. Sie ist bereits im 3. Lehrjahr und steht kurz vor dem Examen. 2017 hieß das Ausbildungsziel noch „Gesundheits- und Krankenpfleger“. Neben der medizinischen Versorgung ist ihr auch die mentale Aufmunterung von Kranken wichtig. „Wenn ich in der Neheimer Stroke Unit Schlaganfallpatienten ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, freut mich das riesig“, erzählt sie.